Gründer und Antreiber
Alles begann hinter dem Gartenzaun
Das Leben beschert ihm große Erfolge – beruflich wie sportlich, hält aber auch Schicksalsschläge bereit. Doch sein tief sitzendes Verantwortungsgefühl sorgt dafür, dass er sich bis zum Schluss leidenschaftlich für „seinen Verein“ engagiert. Mit seiner beruflichen Aufgabe und der zunehmenden Internationalisierung der jungen Bundesrepublik geht sein Blick nach dem Krieg häufiger über die Landesgrenzen, was Kontakte schafft, den Horizont erweitert und auch internationale Anerkennung sichert. Nationale Erfolge erlauben es ihm, gemeinsam mit seinem Freund Franz Kremer, dem Vereinsvorsitzenden des 1. FC Köln, Pionierarbeit für den deutschen Profifußball zu leisten. Doch als die Bundesliga kommt und aufblüht, ist er nicht mehr da. Der rastlose Einsatz für seinen Verein fordert seinen gesundheitlichen Tribut.
An einem Donnerstag, dem 24. August 1893, erblickt in Borbeck-Vogelheim ein kleiner Junge das Licht der Welt. Es ist Georg Melches, hineingeboren in ein gutbürgerliches Zuhause inmitten eines Bergarbeiterviertels. Dieses Arbeiterviertel gibt es heute so nicht mehr. Aber das Elternhaus steht noch an gleicher Stelle, in der Hafenstraße 210.
Der aus Mülheim an der Ruhr stammende Vater Heinrich, geboren am 7. Januar 1867, und Mutter Katharina Wilhelmine, geborene Trappmann, 9. Juli 1871, freuen sich über den Nachwuchs, der sich in den nächsten Jahren gesund und munter entwickeln wird. Es sind die Neunzigerjahre des 19. Jahrhunderts. Bismarck ist abgetreten. Der Wilhelminismus drängt nach einer Führungsrolle in Europa, rasselt mit dem Säbel und liefert sich Rüstungswettläufe mit Frankreich, Großbritannien und Russland. Der Jugendstil mit seinen geschwungenen, verspielten Formen setzt zunehmend Akzente in Architektur, Mode, Schmuck. Und in Athen starten 1896 die Olympischen Spiele der Neuzeit.
Die wirtschaftliche Gründerzeit