: G. F. Unger
: G. F. Unger Sonder-Edition 269 Clearwater
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783751751629
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 80
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Die drei Savage-Brüder hatten mich eingekeilt, und ich wusste, ich war schon so gut wie tot. Aber als die rothaarige Frau mit einer Schrotflinte auf dem Hotelbalkon erschien, schöpfte ich wieder Hoffnung. Und wirklich, mit ihrer Hilfe kam ich zurecht.
Die Schöne rettete mir also das Leben, und ich stand in ihrer Schuld. Fast glaubte ich, sie hatte es darauf abgesehen, denn sie verlangte sogleich eine Gegenleistung von mir. Ich sollte sie nach Clearwater bringen, wo sie einige Männer suchte. Mir war, als träfe mich ein Maultierhuf, und plötzlich konnte ich über meine Rettung überhaupt keine Freude mehr empfinden. Denn Clearwater war ein schlimmes Nest, um das sogar der Teufel einen Bogen machte...


Clearwater

Die Savage-Brüder hatten mich eingekeilt an diesem grauen Morgen, als ich aus Molly Dunns Etablissement trat. Es war das nobelste Sündenhaus von Fort Benton.

Fort Benton war längst kein Fort mehr. Ein Armeefort war es nie gewesen, sondern von weißen Händlern erbaut worden. Am oberen Missouri gelegen, war es der Endpunkt für jede Art von Schiffen. Denn oberhalb von Fort Benton gab es die Great Falls. Sie waren unüberwindlich. Nur Kanus konnte man um sie herumtragen, um weiter stromaufwärts zu kommen.

Nun, ich hatte also bei Molly Dunns Schönen eine lange Nacht verbracht, zuletzt mit der wirklich wunderbaren Sally in deren Bett. Und so war ich richtig zufrieden mit mir und der ganzen Welt. Ich hatte meinen Spaß gehabt hier in Fort Benton, das eine hektische Stadt geworden war am großen Strom, den man auch Big Muddy nannte.

Nun wollte ich so schnell wie möglich von hier fort. Denn die Savage-Brüder, Tom, Clark und Jesse waren schon lange scharf auf meinen Skalp. Ich hatte erfahren, dass auch sie sich in Fort Benton aufhielten, und wollte ihnen aus dem Weg gehen.

Deshalb verließ ich das Haus der sieben Sünden im Morgengrauen.

Dabei hätte ich ebenso gut noch eine Weile bei Sally im Bett bleiben können. Da hätte ich wenigstens noch etwas Spaß und Freude gehabt.

So aber – das wusste ich – musste ich um mein