: Bernd Behrendt, Bernie Henriks
: Gott lacht nicht The Cloned Twins
: Autorenquelle Limburg
: 9783754648605
: 1
: CHF 5.20
:
: Romanhafte Biographien
: German
: 443
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der ovale Apfel aus dem Garten Eden ist das Zeichen der Metusy, einer mächtigen Sekte, die über übernatürliche geistige Kräfte verfügt und das menschliche Klonen weltweit betreibt. Hier beginnt die Geschichte von Bendit, der nach Jahrzehnten seinen alten Schulfreund Olaf wiedertreffen will. Doch der gehört den Metusy an, die ausgewählte Menschen erst klonen, um sie dann per fingiertem Unfall zu töten und gottgleich versuchen, ein neues, perfekteres Ebenbild zu erschaffen. Bendit merkt bald, sein Schicksal scheint besiegelt, denn er ist ein Auserwählter.

Bernd Behrendt, geboren 1943 in Berlin, veröffentlichte 1961 durch die UNESCO sein erstes Buch. Absolvierte 1965 sein Studium zum Dipl.-Ing. an der TU, verfasste nebenberuflich Sachbücher über Psychologie und Kybernetik, ab 2008 dann Romane + Anthologie der Belletristik. Arbeitet heute in einem Autoren-Workshop und beim 'Autorentreff Bad Camberg e.V.' Er veröffentlicht Stories auf Online-Plattformen und in Zeitschriften. Lebt in Hessen und liest gerne Bücher von seinem Vorbild Oliver Sacks.

Ein 2. Treffen mit dem Tod!


April 1997 - ich habe die furchtbare Zeit jener Nacht mit Lena auf dem Meer seelisch gut verarbeitet und bin nach gründlichem Nachdenken zur Auffassung gelangt, dass dieses Schwimmabenteuer ein Anschlag auf mein Leben war und eine schlimme Konsequenz beinhaltet. Ich weiß nicht warum. Genau darin liegt mein Problem. Wenn jemand Interesse hat, mich zu beseitigen und inzwischen festgestellt hat, dieser Mordanschlag ist fehlgeschlagen, wird jener logischerweise sein Vorhaben fortzusetzen. Hat dieser Unbekannte vielleicht auch Olaf auf dem Gewissen? Wie ich auch mein Hirn martere, ich finde keine schlüssige Lösung. Die Alternative, Olaf steckt dahinter und hat Lena beauftragt, schließe ich aus. Dazu war Olaf zu lange mein Freund. Aber warum sollte ich überhaupt sterben? Mir wird nur klar, dass der Grund mit Olaf zu tun haben muss.

Jetzt habe ich einen Einschreibebrief erhalten, worin mir die Eltern von Olaf mitteilen, dass sie über einen an mich gerichteten Brief verfügen, der von ihrem Sohn erst kürzlich verfasst wurde. Kürzlich? Das ist eine dürftige Zeitangabe. Fragt sich, wurde der nach meinem lebensbedrohlichen Abenteuer in der Toskana mit Lena verfasst? Olafs Vater teilte mir mit, dass es aus seelischen Gründen nicht möglich war, seiner Frau den Brief wegzunehmen und an mich weiterzuleiten. Mehrmals entschuldigte er sich für dieses Verhalten und bat mich ihn zu besuchen, um bei ihm im Haus den Brief zu öffnen zu dürfen. Das wünschte sich seine Frau.

Sofort habe ich dem Wunsch nicht zugestimmt und überlegt, ob ich dem Vater von Olaf die Erlaubnis zur Brieföffnung telefonisch gebe. Ich halte es deshalb für sinnvoll, diesen Brief zu ignorieren. Wenn Olaf wirklich lebt und er Schreiber und Absender ist, wird er sehr schnell erfahren, dass ich seinen Brief unbeachtet gelassen habe. Ich kenne ihn zu gut. Das kann ihm keine Ruhe lassen und führt unweigerlich dazu, mich zu kontaktieren. Aber er hat auch böse Seiten. Diese sind von Wut gefüllt, steigen ins Unermessliche, wenn es nicht alles nach seinem Willen geschieht oder wenn jemand ihn zu ignorieren wagt. Aber was habe ich denn zu verlieren? Dass er Interesse an mir hat, steht doch außer Frage. Aber wenn er hinter dem Anschlag gesteckt hat, würde er mich dann kontaktieren? Nein. Sein Charakter war eindeutig. Er würde es ein zweites Mal versuchen, dann aber perfekter! Oder hatte diese Lena andere Gründe oder Aufträge von anderer Seite außerhalb seiner Entscheidungsbefugnis? Hatte sie eventuell einen generellen Kontakt zwischen Olaf und mir verhindern wollen, indem sie meinen Tod plante und damit gewährleistete, ein Treffen zwischen ihm und mir gibt es nie? Ich bin jetzt unsicher. Das habe ich bisher nicht so bedacht. Ich revidiere deshalb meine Entscheidung, greife am selben Abend zum Telefon und sage dem Vater von Olaf zu.

An das Geburtshaus von Olaf und seinen Eltern kann ich mich gut erinnern. Viel hat sich äußerlich hier im linken Seitenflügel der Eisenacher Straße in Berlin-Schöneberg nicht verändert. Fassade zwar aufgefrischt, aber die Balkone strahlen noch immer mit dem alten Putz nach unten. Fahrstühle an der Außenfassade, das gab’s zu meiner Zeit nicht. Ich stehe nur wenige Meter vor der dicken Holztür. An diese schokoladenbraune Haustür kann ich mich selbst aus früher Kindheit noch genau erinnern, ferner meine ich, damals wohnte hier ein Schneider im Erdgeschoss, den haben wir immer mit Zitaten aus dem Buch „Max und Moritz“ geärgert. Ich kann mich gut erinnern, sogar a