: G.F. Barner
: Die Zeit des Sterbens G.F. Barner 210 - Western
: Martin Kelter Verlag
: 9783740985721
: G.F. Barner
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails. G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie 'Torlans letzter Ritt', 'Sturm über Montana' und ganz besonders 'Revolver-Jane'. Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität. »Slogan!« Der Schrei stand wie ein Fanfarenstoß über der Straße von Copperas Grove und ließ Kelsey jäh den Kopf herumdrehen. Dann sah er Harry Slogan. Der Revolvermann der Deweys war gerade dabei, den Vorbau des Kiowa-Hauses zu verlassen. Slogan war ein großer, hagerer Typ, der ständig leicht gebückt ging. Er trug einen Prince-Albert-Rock, und nur die Ausbeulung an der rechten Seite des Rockes verriet, wo Slogan seinen Vierundzwanziger trug. Kelseys Blick flog nach links hinüber. Es war die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Kelsey sah Cohr Holbran drüben vor der Schmiede stehen. Vier Yards von Kelsey entfernt stand John. Er trug einen Sack mit Hafer auf dem Rücken. Er wirkte noch krummer und gebeugter als sonst. Auch er sah zu Slogan hinüber. Harry Slogan war auf dem Weg zu seinem Pferd, verhielt nun aber den Schritt. Da er der Schmiede die linke Seite zuwandte, aber Rechtshänder war, drehte er nur langsam den Kopf herum. Als er den kleinen Cohr Holbran sah, glitt seine Rechte langsam tiefer. Der Revolvermann der Deweys trug einen flachen Hut mit einer breiten Krempe. Ein Gerücht sagte, daß er diesen Hut mit der breiten Krempe nur gekauft hatte, um bei einer Schießerei niemals von der Sonne geblendet zu werden. Doch heute schien die Sonne nicht. Der Himmel war verhangen.

Er ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde quasi als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Sein überragendes Werk beläuft sich auf 764 im Martin Kelter Verlag erschienene Titel. Seine Leser schwärmen von Romanen wie Torlans letzter Ritt, Sturm über Montana und ganz besonders Revolver-Jane. Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität. So unterschiedliche Romanreihen wie U. S. Marines und Dominique, beide von ihm allein geschrieben, beweisen die Vielseitigkeit dieses großen, ungewöhnlichen Schriftstellers.

»Slogan!«

Der Schrei stand wie ein Fanfarenstoß über der Straße von Copperas Grove und ließ Kelsey jäh den Kopf herumdrehen. Dann sah er Harry Slogan. Der Revolvermann der Deweys war gerade dabei, den Vorbau des Kiowa-Hauses zu verlassen.

Slogan war ein großer, hagerer Typ, der ständig leicht gebückt ging. Er trug einen Prince-Albert-Rock, und nur die Ausbeulung an der rechten Seite des Rockes verriet, wo Slogan seinen Vierundzwanziger trug.

Kelseys Blick flog nach links hinüber. Es war die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Kelsey sah Cohr Holbran drüben vor der Schmiede stehen. Vier Yards von Kelsey entfernt stand John. Er trug einen Sack mit Hafer auf dem Rücken. Er wirkte noch krummer und gebeugter als sonst. Auch er sah zu Slogan hinüber.

Harry Slogan war auf dem Weg zu seinem Pferd, verhielt nun aber den Schritt. Da er der Schmiede die linke Seite zuwandte, aber Rechtshänder war, drehte er nur langsam den Kopf herum. Als er den kleinen Cohr Holbran sah, glitt seine Rechte langsam tiefer. Der Revolvermann der Deweys trug einen flachen Hut mit einer breiten Krempe.

Ein Gerücht sagte, daß er diesen Hut mit der breiten Krempe nur gekauft hatte, um bei einer Schießerei niemals von der Sonne geblendet zu werden. Doch heute schien die Sonne nicht. Der Himmel war verhangen. Der Regen hatte am Morgen eingesetzt. Der rotbraune, schwere Lehmboden sog das Wasser nicht auf, und der Schlamm war an einigen Stellen knöcheltief.

»Slogan, hier bin ich!« rief der kleine Cohr Holbran. Seine Stimme klang seltsam schrill.

Harry Slogans Gesicht, es war hager, wie der ganze Mann, blieb völlig ausdruckslos. Sie hatten alle das Gefühl, daß Slogan nichts rühren konnte. Dabei wußte jeder, wie schnell der kleine Cohr Holbran mit dem Colt sein konnte.

Holbran war mit sechzehn Jahren wie Warren Kelsey zu den Texasreitern gekommen. Er hatte den Krieg überlebt – und jeder Mann wußte, daß Holbran mutig bis zur Verwegenheit sein konnte.

»Warren«, hörte Kelsey seinen Bruder sagen. Es klang heiser und gepreßt. John hatte ungewöhnliche Kräfte, und es machte ihm nichts aus, mit dem Hafersack stehenzubleiben. »Warren, tu was.«

»No«, erwiderte Warren Kelsey. Er sah, wie sich Johns Augen verengten und wußte, daß John diese Antwort nicht gefiel. »No, Bruder, es ist Cohrs Kampf.«

»Verflucht noch mal, Slogan bringt ihn um«, zischte John bitter. »Warren, wenn ihn jemand aufhalten kann…«

Weiter kam er nicht. Slogan hatte sich endlich entschlossen zu antworten.

»Ich sehe, daß du da bist, Holbran«, sagte Harry Slogan und drehte sich langsam herum. Seine Rechte senkte sich noch mehr, und sie berührte bereits den schweren Rockschoß des Prince-Albert-Rockes. »War es nicht genug, Holbran?«

Sie wußten alle, was er meinte. Holbran hatte zwei Wochen nach der Behandlung durch Deweys Leute, die Slogan geführt hatte, bei einem entfernt wohnenden Bekannten verbracht. Er hatte gelegen, weil er an einem Lasso mehr als zwei Meilen geschleift worden war.

»Es war nicht genug, du Hundesohn!« fauchte Holbran. »Und diesmal seh ich dich von vorn, du Feigling!«

Slogans Augen zuckten leicht. Aber wenn die Menschen erwartet hatten, daß er sich provozieren ließ, hatten sie sich geirrt.

»Manchmal nimmt man sich zuviel vor«, antwortete Slogan träge. Er bewegte sich nun nicht mehr. Er hatte seine Stellung gefunden, die rechte Schulter etwas vorgeschoben und den Körper seitlich gedreht, so daß er Holbran nicht mehr als seine Seite zeigte. »Holbran, du kannst noch weglaufen.«

»Nicht vor dir, du Großmaul«, fauchte Holbran. »Vielleicht solltest du es tun, Mister.«

Kelsey studierte in diesen Sekunden Slogan wie eine Statue, die er mit Muße betrachten konnte. Slogan hatte den Flügel seines Rockes zurückgeschoben. Seine Hand hielt den Stoff etwa vier Zoll vom Kolben des Vierundzwanzigers entfernt. Der Daumen von Slogans Hand zeigte nach oben.

Kelsey erkannte, daß Slogan den Hammer der Waffe zurückreißen und blitzschnell feuern würde. Kelseys Blick jagte hinüber zu Holbran, und er sah, daß Holbran fast auf die gleiche Weise seine Hand und den Daumen hielt.

»Hundesohn, willst du ziehen?« fauchte Holbran.

»Warum ich zuerst?« Slogan blieb eiskalt. »Du hast mich angerufen, also fang an – oder laß es und lauf weg, noch kannst du es!« Und er fuhr ruhig fort: »Viehdieb, du bluffst nur. Du hast nichts als Angst wie alle diese kleinen Schreier, die den Deweys Vieh stehlen…«

Je länger Slogan sprach, desto sicherer war Kelsey, daß Holbran ziehen würde. Der kleine Mann vertrug es nicht, ein Viehdieb genannt zu werden. Er hatte vielleicht vor Jahren einmal Deweys Mavericks genommen, die herrenlos herumstreunten, aber er hatte nie gestohlen, dazu war Holbran zu stolz. Er war jedoch –