: G. F. Unger
: G. F. Unger Sonder-Edition 143 O'Hara
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732568024
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 80
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Er war ein gefürchteter Revolvermann, aber er tarnte sich als glückloser Goldgräber, weil er in der Nähe der schönen Reva Hattaway sein wollte, der er seinen Schutz gegen die vier mächtigsten Männer von Canyon City versprochen hatte. Einige Zeit gelang die Tarnung. Doch dann kamen ihm die vier Mächtigen auf die Schliche. O'Hara musste aus der Reserve heraustreten und kämpfen. Es war genau der Zeitpunkt, da er auf seinem Claim den riesigen Goldfund machte...

Dass ich Unterzeug trug, lag an meiner praktischen Begabung. Denn ich hatte das Unterzeug mit ins Wasserloch genommen, um es zu waschen. Und so musste ich es nur noch in der Sonne trocknen. Das ging schnell auf einem heißen Felsen, auf dem man gewiss auch hätte Spiegeleier braten können.

Nun, ich sah also die paar Häuser und Hütten der kleinen Stadt vor mir und wusste sicher, dass es kein Trugbild war, also keine Fata Morgana.

Ja, das war eine Stadt, in der gewiss Christenmenschen lebten, von denen ich Hilfe erwarten konnte. Aber das war gar nicht so sicher, denn ich kannte die Menschen inzwischen und wusste längst, dass nicht jene, die am meisten beteten, wirkliche Christen waren.

Und was mein Pferd betraf, so gab es in diesem Zusammenhang jenen Spruch: »Weit weg von Gott und der Familie ist ein Pferd immer das Wichtigste.«

Und weil das so war, wurden in Texas und auch anderswo Pferdediebe an den Hälsen hochgezogen, bis man sicher war, dass sie nie wieder Pferde stehlen würden.

Nun, ich befand mich schon lange nicht mehr in Texas, denn ich war in den vergangenen Jahren immer weiter nach Norden gezogen. Aber auch dort galt gewiss dieses ungeschriebene Gesetz.

Ich machte mich wieder auf den Weg. Bis zu dieser Stadt war es nur noch etwa eine halbe Meile. Und die würde ich auch noch schaffen, zumal die Hoffnung nun in mir wie ein Lebenselixier wirksam wurde, ein Stimulans.

Es war eine wirklich kleine Stadt am Rande der Bunten Wüste. Der staubige Wagenweg führte hinein, quer über den Platz und nach Norden zu wieder hinaus.

Auf dem Platz war ein Brunnen mit einem Wasserbecken. Ich warf mich mit meinem Oberkörper hinein und dankte meinem Schöpfer, dass er mich hierher gelangen ließ.

Als ich mit meinem Kopf nicht mehr länger unter Wasser bleiben konnte und auch genug geschluckt hatte, richtete ich mich schnaufend auf und sah mich um.

In meinem Kopf herrschte nun wieder einigermaßen Klarheit. Und so konnte ich die ganze Sachlage ziemlich schnell erkennen und begreifen.

Drüben auf der Nordseite des Platzes befand sich der Painted Desert Saloon. Der Wagenweg führte an ihm vorbei in Richtung Utah.

Hinter mir – ich sah es, weil ich über meine Schulter blickte – befand sich auf der S