: Finn Beck
: Papierschiffe auf rauer See Ein queerer Roman
: Zeilenfluss
: 9783967143096
: 1
: CHF 4.80
:
: Erzählende Literatur
: German
: 346
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Manchmal zeigt sich erst, was das Herz wirklich will, wenn man sich dem Sturm stellt ... Toni lebt das Leben, von dem er immer geträumt hat: Er tourt mit seiner erfolgreichen Band und genießt das wilde Dasein als Rockstar. Doch als er erfährt, dass sein bester Freund Jack in einen schrecklichen Unfall verwickelt war und nun querschnittsgelähmt ist, zögert er keinen Augenblick, das Rampenlicht hinter sich zu lassen. Toni will alles daran setzen, Jack mit den neuen Herausforderungen in seinem Alltag zu helfen. Ungeahnt verändert sich in dieser Zeit voller komplizierter Emotionen allerdings etwas zwischen ihnen. Ihre Blicke, ihre Berührungen, ihre Gespräche sind nicht mehr diejenigen der Schulfreunde, die sie einmal waren. Toni wünscht sich so sehr, denselben Sturm der Gefühle in Jacks Augen zu sehen, doch was, wenn ihre Freundschaft den wechselnden Gezeiten nicht gewachsen ist?   Eine berührende Geschichte über Freundschaft, Selbstfindung und die Suche nach dem eigenen Glück.

PROLOG


Somehow I found a way to get lost in you. Let me inside. Let me get close to you. Change your mind. I’ll get lost if you want me to. Somehow I found a way to get lost in you.

Lost in You – Three Days Grace

Juni

Der alte Bus fährt langsam durch die Straßen, während die Sonne immer mehr dem Horizont entgegensinkt. Toni wirft einen schnellen Blick auf seine Armbanduhr, bevor er leise seufzt und sich wieder dem Fenster zuwendet, um die vorbeirauschende Landschaft zu beobachten. Es wird noch mindestens zehn Minuten dauern, bis der Bus an der richtigen Haltestelle ist, und ungefähr weitere zwanzig, ehe er dann zu Fuß am Hohendeicher See ankommt.

Toni legt den Kopf gegen die leicht vibrierende Fensterscheibe und konzentriert sich auf die Musik, die leise durch seine Kopfhörer dröhnt. Das Schaukeln des Busses und die lange, eintönige Fahrt lassen ihn müde werden.

Als der Bus dann endlich vor dem alten, verwitterten Haltestellenschild stoppt, schultert Toni schwungvoll seinen Rucksack und schnappt sich die Gitarre, welche bis dahin im Fußraum neben ihm gestanden hat, bevor er hinaus in die milde Sommerluft tritt. Abseits der Stadt ist es angenehm ruhig und friedlich. Die untergehende Sonne taucht die gesamte Umgebung in ein warmes Licht, die Luft ist erfüllt vom hektischen Summen der Insekten.

Toni macht sich eilig auf den Weg, entlang der Wiesen und Felder, bis er vor sich das Ufer des Badesees sieht. Am Rand des künstlich angelegten Strandes, wo das hohe Gras dem groben Sand weicht, hält er kurz inne, zieht die abgewetzten Turnschuhe aus und setzt d