: Allyson Snow
: Alles, was Sie beißen, kann gegen Sie verwendet werden (Verflixt und zugebissen 4)
: Zeilenfluss
: 9783967140323
: 1
: CHF 4.00
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: Erzählende Literatur
: German
: 357
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Männer kommen mir nur noch in die Tüte, wenn diese ein Leichensack ist!' Auf Romantik und Liebe reagiert Helen höchstens mit Ausschlag, sicher nicht mit Herzchen in den Augen. Einen Mann nackt aus der Oper werfen zu lassen, ist hingegen amüsant - jedenfalls solange er sich davon in die Flucht schlagen lässt. Leider gibt es da einen Kerl, den schon Außerirdische entführen müssten, um ihn von Helens Spur abzubringen. Endlich bearbeitet Robert einen Ermittlungsfall, der nichts mit fliegenden Pfannen, keifenden Frauen und doppelripptragenden Sexgöttern zu tun hat. Jedoch ist es leichter gesagt als getan, dem florierenden Handel mit neuen synthetischen Drogen auf die Spur zu kommen. Wenn er an den berüchtigten Jason Harris nicht herankommt, zieht er sich eben vor dessen Assistentin so lange aus, bis sie die Informationen freiwillig herausrückt. Allerdings wird ihm bald klar, dass Helen ihm gefährlicher werden kann als die gesamte Pariser Mafia zusammen.

Kapitel 2


 

Eine bühnenreife Blamage

 

Robert reihte sich in den Besucherstrom ein, ließ sich die Treppe nach oben drängen, immer den Blick auf die blonde Mähne gerichtet, die zu Helen gehörte. Als sie die Treppe nach links zu den Rängen nahm, folgte er ihr. Sie drehte sich nicht ein einziges Mal um, erst oben legte sie die Hand auf das Geländer und sah hinunter. Schnell duckte sich Robert hinter einen stämmigen älteren Herrn. Das Licht glänzte auf dessen altersfleckiger Kopfhaut, die zwischen den Haaren hindurchschimmerte. Er roch nach Bier und Tabak. Unwillkürlich rümpfte Robert die Nase. So jemanden wollte bestimmt niemand die gesamte Aufführung neben sich sitzen haben.

Helen drehte sich weg von dem Geländer. Eilig schob sich Robert an seinem Vordermann vorbei und verfehlte die Stufe. Sich in die bleiche Schulter einer rothaarigen Frau zu krallen, bewahrte ihn vor dem unfreiwilligen Kniefall, den weder Helen noch der Dicke zu würdigen wüssten.

»Können Sie nicht aufpassen?«, fauchte die Rothaarige und hielt ihr Kleid über der Brust zusammen. Auf einer Seite war der dünne Träger gerissen.

»Je suis désolé«, murmelte Robert und zog seine Hand zurück.

»Sie werden mir den Schaden ersetzen«, blaffte die Rothaarige und stieß mit dem Finger gegen Roberts Brust.

Nervös spähte Robert an ihr vorbei und hinauf zu der Brüstung, wo Helen eben noch gestanden hatte. Sie war nicht mehr dort, sondern musste den Zuschauerraum betreten haben.

Der zweite Gong ertönte, und Robert ließ die keifende Rothaarige einfach stehen. Er hastete die Treppen hinauf und folgte zwei Platzanweiserinnen in den Zuschauerraum.

Das Licht der schweren Kronleuchter war voll aufgedreht, um den Gästen die Suche nach ihrem Platz zu erleichtern. Robert sollte eigentlich die erhabene Atmosphäre genießen. Das Gewisper und Getuschel unter der hohen Kuppel mit dieser einzigartigen Stimmung der Vorfreude. Er war vor zwanzig Jahren das letzte Mal hier gewesen. Aber für die riesige Bühne, die schweren Lüster und die Stuckverzierungen hatte er nur einen beiläufigen Blick übrig. Er suchte die Ränge ab, und endlich erspähte er Helens blonden Haarschopf. Sie ließ sich gerade auf einem Sitz nieder und sah sich um. Schnell wich Robert wieder zum Ausgang zurück und trat noch einmal auf den Gang. Was nun?

Robert lugte in den Zuschauerraum und zählte die Reihen ab. Sie saß in Reihe M, und wenn er sich nicht täuschte, dann auf dem siebzehnten Platz. Also musste er entweder auf Platz sechzehn oder achtzehn. Oh nein, gerade ließ sich ein älterer Herr mit einer schweren Hornbrille auf Platz sechzehn nieder und nickte Helen freundlich zu.

Außer Robert standen noch gut zehn, fünfzehn Leute an der Seite herum, redeten oder fotografierten Richtung Bühne. Er zog sein eigenes Ticket hervor und presste angespannt die Kiefer zusammen. In einem Film würde er sich einfach das Ticket mit der passenden Platznummer von einem schmalen Drucker in seinem Anzug drucken lassen. Aber die Polizeidirektion war ja geizig.Die sparten, under kratzte sich die Haut vom Fleisch.

Auf Roberts T