: Robin Hobb
: Kampf der Drachen Roman
: Penhaligon
: 9783641270933
: Die Regenwildnis-Chroniken
: 1
: CHF 11.60
:
: Fantasy
: German
: 464
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Erstmals auf Deutsch: der dritte Band der Regenwildnis-Saga von New-York-Times-Bestsellerauto in Robin Hobb!
Einst herrschten die Drachen von ihrer Stadt Kelsingra aus über die Regenwildnis. Aber heute sind sie nur noch ein schwacher Schatten ihrer selbst, und ihre menschlichen Hüter verfügen bei Weitem nicht über die Ausbildung der Diener der alten Zeit. Und doch haben sie gemeinsam ihr Ziel erreicht und Kelsingra wieder in Besitz genommen. Keinen Tag zu früh, denn ihre menschlichen Feinde - Drachenjäger und Schlimmeres - sind ihnen dicht auf den Fersen. Kaum haben die Drachen ihre alte Heimat wiedergefunden, müssen sie kämpfen, um sie zu verteidigen ...


DieNew-York-Ti es-Bestsellersaga »Regenwildnis« von Robin Hobb ist unabhängig von der Weitseher-Saga lesbar und erscheint komplett bei Penhaligon:
1. Wächter der Drachen
2. Stadt der Drachen
3. Kampf der Drachen
4. Blut der Drachen

Robin Hobb wurde in Kalifornien geboren, zog jedoch mit neun Jahren nach Alaska. Nach ihrer Hochzeit ließ sie sich mit ihrem Mann auf Kodiak nieder, einer kleinen Insel an der Küste Alaskas. Im selben Jahr veröffentlichte sie ihre erste Kurzgeschichte. Seither war sie mit ihren Storys an zahlreichen preisgekrönten Anthologien beteiligt. Mit »Die Gabe der Könige«, dem Auftakt ihrer Serie um Fitz Chivalric Weitseher, gelang ihr der Durchbruch auf dem internationalen Fantasy-Markt. Ihre Bücher wurden seither millionenfach verkauft und sind Dauergäste auf der New-York-Times-Bestsellerlist . Im November 2021 wurde ihr der renommierte World Fantasy Award für ihr Lebenswerk verliehen. Robin Hobb hat vier Kinder und lebt heute in Tacoma, Washington.

Prolog

TINTAGLIAUNDEISFEUER

Mühelos segelte sie auf den Luftströmen, die Beine eng an den Körper gelegt, die Schwingen weit ausgebreitet. Auf dem gewellten Wüstensand unter ihr kräuselte sich ihr Schatten als ein schlangengleiches Geschöpf mit Fledermausflügeln und einem langen, gerippten Schwanz. Tintaglia ließ ein tiefes, kehliges Summen vernehmen, einen Freudenlaut über diesen Tag. Im Morgengrauen hatten sie gejagt und gute Beute gemacht. Wie immer hatte jeder sein eigenes Tier gerissen, und den restlichen Morgen hatten sie mit Schlemmen und Schlafen zugebracht. Nun hatten die beiden Drachen, von der Jagd noch immer schmutzig und blutverschmiert, etwas anderes im Sinn.

Weiter unten und ein Stück voran glänzte Eisfeuers schwarze Gestalt. Sein langer Leib bog sich, wenn er das Gewicht verlagerte, um auf dem Wind zu treiben. Sein Rumpf war dicker und schwerer als ihrer, sein Körper länger. Ihre Schuppen, die Federn glichen, glitzerten in einem funkelnden Blau, doch er war überall gleichmäßig schwarz. Dass er so lange im Eis eingeschlossen gewesen war, hatte seinen Körper gezeichnet, und er würde Jahre brauchen, um sich davon zu erholen. Zwischen den Fingerrippen seiner riesigen Schwingen klafften noch immer Risse in der dicken Haut. Die kleineren Verletzungen waren längst verheilt, aber die Risse in seinen Flügeln würden nur langsam zuwachsen, und die Narbenwülste würden für immer sichtbar bleiben.Ganz anders als ihre vollkommene, himmelblaue Haut. Aus den Augenwinkeln bewunderte Tintaglia das Funkeln der eigenen Schwingen.

Als spürte er, dass sie ihm keine Aufmerksamkeit mehr schenkte, schwenkte Eisfeuer abrupt herum und fing an, in Kreisbahnen nach unten zu fliegen. Sie kannte sein Ziel. In der Nähe ragte eine felsige Hügelkette aus dem Sand. Ihre zerklüfteten Gipfel und schroffen Schluchten waren von gedrungenen Bäumen und graugrünem Gestrüpp bestanden. Zu Füßen der Hügelkette schlummerte eine Oase in einem breiten, sandigen und von einigen Bäumen eingeschlossenen Becken. Von tief aus der Erde sprudelte das Wasser in einen großen, stillen Teich. In der Senke hielt sich die Wärme des Tages auch im Winter. Hier suhlten sie sich oft in dem von der mittäglichen Sonne aufgewärmten Wasser, wuschen sich das Blut von der Haut und wälzten sich anschließend im rauen Sand, um die Schuppen zu polieren. Sie kannten die Stelle gut. Innerhalb ihres riesigen Reviers waren sie zwar ständig von einem Jagdgebiet zum nächsten unterwegs, aber ungefähr alle zehn Tage führte Eisfeuer sie hierher zurück. Er behauptete, dass er sich aus seiner längst vergangenen Jugend an den Ort erinnerte.

Früher hatten hier ein paar Uralte gesiedelt, die sich um die Drachen gekümmert hatten, wenn diese hierherkamen. Von ihren weißen Steinhäusern und sorgsam gehegten Weingärten war allerdings nichts mehr zu sehen. Sie waren von der vorrückenden Wüste verschlungen worden, und nur die Oase war geblieben. Tintaglia wäre lieber noch viel weiter nach Süden geflogen, in die roten Sandwüsten, wo es keinen Winter gab, aber Eisfeuer hatte sich geweigert. Immer wieder hatte sie mit dem Gedanken gespielt, ihn, dem vermutlich die Ausdauer für einen derart langen Flug fehlte, hier zurückzulassen und allein zu fliegen. Doch die furchtbare Einsamkeit während ihrer langen Gefangenschaft im Kokon hatte sie gezeichnet. Die Gesellschaft eines Drachen, selbst eines verschrobenen, nörgelnden Drachen, war besser als das Alleinsein.

Eisfeuer flog nun ganz tief, streifte beinahe den aufgeheizten Sand. Seine Flügel schlugen nur hin und wieder, aber dann kräftig, sodass er den Sand aufwirbelte. Tintaglia folgte ihm, tat es ihm gleich, um die eigenen Flugkünste zu verfeinern. An ihrem Gefährten störte sie vieles, aber er war wahrhaft ein Herr der Lüfte.

Sie folgten den Konturen der Landschaft. Tintaglia wusste, was er