: Rudolf Jagusch
: Eifelherz Eifel Krimi
: Emons Verlag
: 9783960417224
: 1
: CHF 7.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 240
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Eifel ist wieder sicher: Hotte Fischbach 5.0. So hatte sich Kommissar Fischbach seine Rückkehr in den Dienst nicht vorgestellt. Von wegen erst mal eine ruhige Kugel schieben! Kaum angekommen, wird in einem Waldstück bei Schleiden eine Tote gefunden, der allem Anschein nach das Blut ausgesaugt wurde. Ist etwa Dracula in der Eifel auferstanden? Zusammen mit seinem Kollegen Jan Welscher macht sich Fischbach auf die Jagd. Was sie dabei finden, lässt ihnen das Blut in den Adern gefrieren.

Rudolf Jagusch, 1967 geboren, arbeitet als freier Schriftsteller in der Nähe von Köln. Bekannt wurde er durch zahlreiche Krimis mit regionaler Färbung. Darüber hinaus schreibt er Thriller und veröffentlicht auch unter dem Pseudonym Jan Kilman. www.rudijagusch.com

4

Auf der Fahrt ärgerte sich Fischbach. Welscher hätte ihn auf Stand bringen sollen. Das hätte ihm die Gelegenheit verschafft, sich erste Gedanken über den Fall zu machen. Was das gemeinsame Ermitteln anging, waren sie offensichtlich aus der Übung.

Kurz vor Dreiborn bog er nach links auf die Kreisstraße 66 ab, einige hundert Meter weiter folgte er einem asphaltierten Wirtschaftsweg, der ihn ins Scheckenbachtal führte. Vor einer Weile hatte er in der Zeitung über die Renaturierung gelesen, die hier angegangen wurde. Der Kreis und die Stadt Schleiden hatten Rohre entfernt, die für im Wasser wandernde Arten wie zum Beispiel Flusskrebse unpassierbar waren. So war dem Bach wieder großzügig Raum gegeben worden. Und tatsächlich kamen die Tiere nach und nach zurück.

Der Weg führte mit einem sanften Rechtsschwenk hangabwärts. Die kahlen Bäume zeugten davon, dass hier der Frühling noch nicht eingezogen war. Am Ende der Kurve erspähte Fischbach einen Streifenwagen, der neben einem grauenVW-Bulli stand und den Weg abriegelte. Dahinter parkte Welschers Porsche.

Fischbach stellte seine Maschine ab und grüßte mit erhobener Hand die beiden »Grünen«, die im Streifenwagen Wache hielten. Er kannte sie flüchtig von früheren Einsätzen. Sie erwiderten den Gruß. Da sie nicht ausstiegen, schienen sie ihn erkannt zu haben. Seelenruhig aßen sie weiter ihre Brötchen und schlürften Kaffee aus Bechern.

Fischbach hängte den Helm über den Lenker und orientierte sich. In der Talmulde plätscherte der Bach und teilte eine Wiese, auf der einige Pferde grasten. Ein Bretterverschlag am oberen Ende des eingezäunten Areals diente den Tieren als Unterstand. Irgendwo trommelte ein Specht, Insekten summten.

Dort, wo der Bach im Unterholz des Waldes verschwand, arbeitete die Spurensicherung. Fischbach zählte vier Personen, Welscher mit eingerechnet. Sein Kollege sprach mit einer Frau, die Fischbach nicht kannte. Sie steckte in einem weißen Papieroverall.

Er hob das im Wind flatternde Absperrband an, bückte sich darunter hindurch und stapfte auf die beiden zu. Er war froh, die Motorradstiefel zu tragen, denn seine Sohlen versanken beinahe komplett in dem aufgeweichten Boden. Jeder Schritt wurde von einem Schmatzen begleitet.

»Wo ist denn Feuersänger?«, fragte Fischbach, als er bei den Kollegen ankam. Der Leiter der Spurensicherung war sonst immer der Erste und der Letzte an einem Fundort. »Auch krank?«

»Nee«, antwortete Welscher. »Hast du’s noch nicht gehört? Feuersänger hat im Lotto gewonnen.«

»Und das soll ihn von einem Fall abhalten?«, entgegnete Fischbach zweifelnd. »Der ist doch mit seiner Arbeit verheiratet.«

»Ah, gutes Stichwort.« Welscher grinste. »Seine Frau hat ihm die Pistole auf die Brust gesetzt: Entweder Urlaub, Reisen und jede Menge Luxus, oder sie ist weg. Sie me