: Manuela Inusa
: Erdbeerversprechen Roman
: Blanvalet
: 9783641265922
: Kalifornische Träume
: 1
: CHF 8.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 416
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der süße Duft von Erdbeeren im Frühling und ganz große Gefühle - willkommen zurück in Kalifornien!
Amanda hat mit ihrer Familie viele glückliche Jahre auf ihrer Erdbeerfarm nahe Carmel-by-the-Sea verbracht, bis ihr Mann Tom vor achtzehn Monaten verstarb und sie mit ihrer Tochter Jane zurückließ. Jane verkraftet den Verlust ihres Vaters nur schwer, und auch für Amanda ist es nicht leicht, ohne ihren geliebten Tom weiterzumachen und sich allein um die große Plantage zu kümmern. Als ihre beste Freundin vorschlägt, an einer Trauergruppe teilzunehmen, rafft Amanda sich endlich auf und hofft, auf diese Weise besser mit ihrem Kummer klarzukommen. Was sie allerdings nicht ahnt, ist, dass sie dort eine ganz besondere Begegnung machen wird. Und sie erinnert sich an ein Versprechen, das sie einst ihrem Mann gegeben hat ...

Die zauberhafte »Kalifornische Träume«-Reihe bei Blanvalet:
1. Wintervanille
2. Orangenträume
3. Mandelglück
4. Erdbeerversprechen
5. Walnusswünsche
6. Blaubeerjahre

Alle Bände können auch unabhängig gelesen werden.

Manuela Inusa wurde 1981 in Hamburg geboren und wollte schon als Kind Autorin werden. Kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag sagte die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin sich: »Jetzt oder nie!« Nach einigen Erfolgen im Selfpublishing erscheinen ihre aktuellen Romane bei Blanvalet. Ihre Valerie-Lane-Reihe verzauberte die Herzen der Leserinnen und eroberte auf Anhieb die SPIEGEL-Bestsellerliste, genau wie ihre Kalifornische-Träume-Reihe. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in einem idyllischen Haus auf dem Land. In ihrer Freizeit liest und reist sie gern, außerdem liebt sie Musik, Serien, Tee und Schokolade.

Kapitel 2

Jane

Den Kopf auf die Hand gestützt saß sie am Cafeteria-Tisch und sah Calvin dabei zu, wie er seine Instantnudeln umrührte. Er brachte sie sich fast jeden Tag mit und bat die Dame an der Essensausgabe um heißes Wasser. Die sah ihn immer ganz mitleidig an und füllte ihm seinen Plastikbecher Yum-Yum-Nudeln bis oben hin auf.

»Bist du sicher, dass du nicht die Hälfte von meinem Sandwich haben willst?«, fragte sie ihn.

»Ich kann dir doch nicht immer alles wegessen, J. P.«

Das war noch so eine Angewohnheit von Cal, der seit dem ersten Jahr der Junior Highschool ihr bester Freund war. Er sprach alle Leute bei ihren Initialen an, sogar die Lehrer, was die meisten von ihnen gar nicht lustig fanden.

»Du würdest es mir nicht wegessen. Ich hab überhaupt keinen Hunger, ehrlich.«

»Du musst mehr essen, Kleines.«

»Ach, ich müsste auch mehr lernen und öfter meine Haare kämmen, da hab ich aber gar keine Lust zu«, erwiderte Jane und zuckte die Achseln. Ihr war bewusst, wie sie heute wieder herumlief. Sie hatte verschlafen – zum siebten Mal in diesem Monat – und war – ebenfalls zum siebten Mal – zu spät zum Unterricht erschienen. Sie wusste auch nicht, warum es ihr an Schultagen so schwerfiel, morgens aufzustehen. Und sie hörte ihren blöden Wecker ja auch immer, doch sie stellte ihn halt einfach aus und schlief weiter. Irgendwann kam dann ihre Mutter wie eine Furie ins Zimmer gestürmt, riss ihr die Bettdecke vom Körper und schrie, dass sie nicht schon wieder zu spät kommen dürfe. Weil sie schon schlecht genug in der Schule sei und am Ende noch die zehnte Klasse wiederholen müsse. Sie wusste ja, dass ihre Mom recht hatte, und trotzdem hasste sie sie jeden Tag aufs Neue für ihre Militärmethoden. Sollte sie sich doch um ihren eigenen Kram kümmern. Warum konnte sie sie nicht einfach in Ruhe lassen?

Wie auch immer, sie war wieder mal spät dran gewesen, hatte sich schnell die alten Sachen vom Vortag angezogen, die noch auf dem Boden verteilt herumlagen, hatte sich, statt die Zähne zu putzen, nur schnell einen Kaugummi inden Mund gesteckt, und sich die Papiertüte mit ihrem Lunch, die ihre Mom ihr auf den Flurtisch gestellt hatte, geschnappt. Sie hatte sich aufs Fahrrad geschwungen und erst auf halbem Weg zur Schule gemerkt, dass sie vergessen hatte, sich die Haare zu kämmen.

Egal. Wer achtete schon auf ihre Haare? Die meisten Kids an der Montgomery High beachteten sie doch überhaupt nicht, wussten wahrscheinlich nicht einmal, dass sie existierte. Klar, vor anderthalb Jahren war sie kurz Gesprächsthema gewesen, ein paar der Cheerleaderinnen hatten ihr mitleidige Blicke zugeworfen, nur um sie eine Woche später schon wieder zu ignorieren. Wahrscheinlich kannte keine einzige von ihnen ihren Namen.

Damals hatte Jane noch Freundinnen gehabt, die sich aber alle ganz schnell abwandten, als sie zum Zombie mutierte. Irgendwann war sogar ihre beste Freundin Brianna gegangen, mit einem traurigen Ausdruck in den Augen, der das Ende ihrer langjährigen Freundschaft bedauerte. Nur Calvin war geblieben.

Früher war Cal stets der Typ gewesen, der lieber mit Mädchen abhing als mit anderen Jungen, und der deswegen oft für schwul gehalten wurde, bevor er mit Tessie Fielding ging und alle Gerüchte aus der Welt schaffte. Als er dann kurz nach ihrem schweren Verlust lieber bei Jane war, um sie zu trösten, statt mit Tessie zum weihnachtlichen Schu