: Gerhard Illgner
: Tolldreiste Wortwahl Wie wir Deutsch und Englisch umändern
: Books on Demand
: 9783741268465
: 1
: CHF 6.40
:
: Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft
: German
: 184
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Unter dem Titel Tolldreiste Wortwahl beschreibt Gerhard Illgner vor allem, wie wir Deutsch und Englisch umändern. Dabei wird viel verfälscht und uns vorgegaukelt. Als original englisch erscheinen sollen z.B. Bowle, Flipper Handy und Smoking. Aber es kommt auch Sprachentwicklung zum Guten vor. Dabei entfallen veraltete Begriffe wie Hurenkinder, Kegel, Afterkinder und Irrenhaus. Während deutscher Erfindergeist sich in Englisch sowie in Pseudo-Englisch austobt, erlahmt er in der deutschen Muttersprache. Im sogenannten Deutsch erschaffen allerdings unsere Bürokraten fast endlose Bandwurmwörter. Der Autor erkundet, wie Sprache das Verhalten entlarvt. Der neue Zeitgeist der Globalisierung verführt dazu, die eigene Muttersprache Deutsch zu missachten. Das alberne Nachahmen fremder Lebensart soll Eindruck schinden. Aber die Fremdwortanbeter, Wortverdreher und Phrasendrescher ermuntern Kritiker zu beißendem Spott.

Der Autor, Jahrgang 1928, geboren in Bad Hersfeld, war Redakteur in Presse und Rundfunk. Die berufliche Laufbahn führte ihn von Fulda nach Essen und Köln. Im Ruhestand lebt er jetzt in Bergisch Gladbach. Illgner hat neun zeitkritische und auch satirische Bücher geschrieben. Noch erhältlich sind: Die deutsche Sprachverwirrung; Der gläserne Mensch; Jeder ist anders; Janus ist wieder da.

Stolpersteine der Sprache


Irrtümer sind zählebig – Eine kritische Einleitung


Der deutschen Sprache waren in ihrer Geschichte viele Sternstunden vergönnt. In Europa und anderen Erdteilen wurde dieser Kultursprache höchste Anerkennung gezollt. Das deutsche Volk lebte in all seiner Zerstrittenheit im Land der Dichter und Denker. Dieser Titel ist der französischen Schriftstellerin Madame de Staël zu verdanken. Stets waren Deutsche selbst auch scharfe Kritiker, wenn ihre Muttersprache missbraucht wurde.

Seit dem Kriegsende 1945 streiten deutsche Sprachkritiker und ihre Gegner heftig miteinander. Der erste Zwist hat sich zunächst an der Frage entzündet, welche Wörter aus der Nazizeit man noch verwenden darf. Dann wurde die hereinbrechende Sturmflut vonAnglizismen und Nachahmungen zum neuen Streitthema. Erfreulich zugenommen hat seither das Interesse für Sprachen und Sachbücher darüber. Lupenreines Deutsch ist gewiss eine Utopie. Es wird heute jedoch verfälscht und zu einem tolldreisten Kauderwelsch umgestülpt.

Sprachen sind Fundgruben für zählebige Irrtümer. Sie entwickeln sich keineswegs selbsttätig, sondern gesteuert, zum Guten wie zum Schlechten. Früher waren die Sprachlenker zumeist Theologen, Philosophen und Dichter. Heute herrschen über den Sprachgebrauch vorwiegend die Medien, die Werbung, die Wirtschafft, die neue Globalität, die Politik. Zu den hartnäckigsten Irrtümern gehöre