: Julie Caplin
: Das kleine Schloss in Schottland Mit der SPIEGEL-Bestsellerautorin ins verschneite Schottland
: Rowohlt Verlag Gmbh
: 9783644014121
: Romantic Escapes
: 1
: CHF 10.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 432
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Bestsellerautorin Julie Caplin öffnet uns die Türen zu einem Wintertraum in den schottischen Highlands. Izzy McBride hätte nie damit gerechnet, von ihrem Großonkel ein Schloss zu erben. In der Vorweihnachtszeit reist sie nach Schottland - nur um festzustellen, dass es sich bei dem Anwesen um eine einzige Baustelle handelt. Es wird viel Zeit und Geld kosten, bis daraus ein einladendes Bed&Breakfast wird. Denn genau das ist der Plan von Izzys übereifriger Mutter. Und damit etwas Geld in die Kasse fließt, hat diese bereits ein Zimmer an den gut aussehenden Autor Ross Adair vermietet. Für Izzy ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn während sich der erste Schnee über die schottischen Highlands legt, versucht sie, das Anwesen zu einem gemütlichen Ort zu machen - bevor sie über die Feiertage einschneien ... Ein Wohlfühlroman mit allem, was das Herz begehrt: eine charmante Liebesgeschichte, liebenswürdige Figuren und viel Lokalkolorit!

Julie Caplin lebt im Südosten Englands, liebt Reisen und gutes Essen. Als PR-Agentin hat sie in zahlreichen Großstädten auf der ganzen Welt gelebt und gearbeitet. Mittlerweile widmet sie sich komplett dem Schreiben. Mit ihrer Romantic-Escapes-Reihe landet sie regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Die Romane sind auch unabhängig voneinander ein großes Lesevergnügen.

Kapitel 2


Zu ihrer Erleichterung war die Küche leer, als sie zurückkam. Doch gerade als sie dankbar ihren ersten Schluck Tee trank, ging die Tür auf, und ein drahtiger Mann mit grau melierten Haaren, die von ein paar rot verblichenen Strähnen durchzogen wurden, kam herein.

«Ah, Kleines, du bist wieder da. Ich hab vorhin schon das Auto auf der Straße gesehen.»

«Duncan, wie geht es dir?» Izzy war erfreut, ihn zu sehen. Seit über zwanzig Jahren arbeitete er schon im Schloss, und er sollte eigentlich längst in Rente sein, doch er hatte Izzy angeboten, ihr bei allen Fragen rund um das Anwesen und seine Geschichte zur Seite zu stehen.

«Nicht schlecht, nicht schlecht. Wie war’s denn in Irland?»

«Ziemlich gut, ich werde mich beim Kochen jedenfalls nicht blamieren. Hoffentlich.» Sie grinste. «Möchtest du auch eine Tasse Tee?»

«Jep. Ich muss dir sowieso eine Menge erzählen.» Er wiegte den Kopf und schnalzte.

«Okay.» Sie holte eine Tasse und goss ihm Tee ein, dann setzten sie sich beide an den Tisch.

«Ich habe den Kostenvoranschlag für die Reparatur vom Dach bekommen.»

«Das ist toll, danke, Duncan.» Sie lächelte ihn an. Sie hatten vor sechs Wochen darüber gesprochen, und sie war dankbar, dass er sich während ihrer Abwesenheit darum gekümmert hatte.

Er lächelte seltsam gequält zurück. «Wenn du den Preis erfährst, bist du vermutlich nicht mehr so froh darüber. Das Dach ist etwas schlimmer dran, als wir dachten.»

«Oh! Wie viel schlimmer?», fragte Izzy und umklammerte ihre Tasse, als könnte ihr die Wärme etwas Trost spenden.

Duncan verzog den Mund.

«Sag es mir lieber gleich.»

«Das wird mindestens zwanzigtausend kosten.»

Augenblicklich drehte sich ihr der Magen um. «Das ist viel Geld.»

«Wir können es erst noch ein bisschen flicken, aber das gesamte Dach über dem Ostflügel muss erneuert werden.»

Izzy nickte wie betäubt und unterdrückte ihre Übelkeit.

«Nun, die Hennen legen fleißig Eier», erklärte Duncan lapidar. «Also werden wir wenigstens nicht verhungern.»

«Na super», sagte sie mit einem schwachen Lächeln.

«Es ist jedenfalls gut, dass du wieder da bist, Kleines.» Er zwinkerte ihr aufmunternd zu, doch dann fiel ein Schatten über sein Gesicht. «Sehr gut sogar. Xanthe hat mich die letzten Wochen ganz schön herumgescheucht, und ich bin froh, wenn ich mal eine Atempause kriege.»

Izzy schaute ihn mitfühlend an und überlegte, was ihre Mutter bloß noch alles angestellt haben mochte. «Ich werde am besten mal zu ihr gehen. Ich habe sie noch gar nicht gesehen.»

«Sie hat sich nicht verändert», sagte Duncan und presste die Lippen zu einem Strich zusammen.

 

Als Izzy wenig später in die Haupthalle trat, schallte ihr eine Stimme so laut wie ein Nebelhorn vom oberen Stockwerk entgegen. «Izzy, Schatz, du bist wieder da!»

Ihre Mutter beugte sich über die hölzerne Balustrade und winkte ihr erhaben zu, als sei sie die Queen auf der königlichen JachtBritannia, die gerade vor Anker ging.

«Ja, Xanthe, ich bin wieder da», murmelte Izzy, während ihre Mutter die Stufen hinuntereilte, wobei sie fast über den lilafarbenen Chiffonstoff stolperte, der um ihre Beine flatterte.

Am Fuße der Treppe umfasste sie Izzys Schultern und stach ihr mit ihrem federigen Haarschmuck, der wie ein exotischer Vogel auf den feuerroten Locken hockte, beinahe