: Claire Kingsley, Lucy Score
: Sidecar Crush
: MORE by Aufbau Digital
: 9783967971927
: Bootleg Springs
: 1
: CHF 8,10
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 410
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Bootleg  Springs - die erfolgreiche Small Town-Reihe der Bestsellerautorinnen Claire Kingsley und Lucy Score!

Reality TV-Star Leah Mae Larkin wollte immer berühmt sein. Nun ist sie mit ihrem Manager Kelvin verlobt, doch glücklich ist sie nicht. Als ein Skandal ihre Karriere bedroht und Kelvins Verhalten immer sonderbarer wird, kehrt Leah nach Bootleg Springs zurück, um ihr Leben neu zu ordnen. Sie trifft ihren Freund aus Kindertagen, Jameson Bodine, wieder und je länger sie bleibt, desto klarer erkennt sie, was im Leben wirklich zählt ...

Jameson verbringt seine Freizeit am liebsten mit seinen Brüdern und der Schwester. Als Leah, sein Schwarm aus Kindertagen, nach Bootleg Springs zurückkehrt, sieht er den Verlobungsring an ihrer Hand und das gefällt ihm nicht. Was findet sie nur an diesem Kelvin, der ganz offensichtlich nicht gut für sie ist? Als sein verstorbener Vater immer mehr in Verdacht gerät, etwas mit dem Verschwinden von Calie Kendall zu tun zu haben, wächst Jameson der ganze Ärger über den Kopf. Nur mit Leah vergisst er all die Sorgen des Alltags. Und leider auch, dass sie nur eine gute Freundin ist ...



Claire Kingsley schreibt Liebesgeschichten mit starken, eigensinnigen Frauen, sexy Helden und großen Gefühlen. Ein Leben ohne Kaffee, E-Reader und neu erfundene Geschichten ist für sie nicht vorstellbar. Claire Kingsley lebt mit ihrer Familie im pazifischen Nordwesten der USA.

Kapitel 1


JAMESON

Egal, was meine Schwester sagte – heute Abend hier zu sein, war nichtgut für mich.

Sie hatte mich mindestens ein halbes Dutzend Mal angerufen und darauf bestanden, dass ich aus dem Haus gehe. Warum? Wer konnte das bei Scarlett schon wissen? Wenn sich diese Frau etwas in den Kopf gesetzt hatte, war es verdammt schwer, sie davon abzubringen. Und offenbar hatte Miss Scarlett Rose entschieden, dass ihr Bruder heute einen Drink im Lookout brauchte.

Und nun, da ich hier schon eine ganze Weile herumsaß, war mir klargeworden, dass sie sich getäuscht hatte. Ich sollte nicht hier sein. Viel glücklicher wäre ich gewesen, wenn ich in meiner Werkstatt geblieben wäre. Ich verdiente meine Brötchen als Metallkünstler und arbeitete gerade an einem großen Auftrag – damit hatte ich weiß Gott genug zu tun. Wie jeder Kerl trank ich natürlich gern ein kaltes Bier, und Nicoletta schenkte gut ein. Was ich aber nicht mochte, war, dass die Hälfte der Leute zu mir herüberschaute.

Sie dachten, sie würden es verdammt geschickt anstellen. Kurze Schulterblicke. Dann Köpfe zusammenstecken und tuscheln.

Ich wandte mich wieder meinem Tisch zu und rutschte auf meinem Barhocker herum. Das Geräusch von einem Dutzend Gespräche waberte um mich herum. Ich wusste, worüber die Leute tuschelten. Wir Bodines wussten das alle. Sie fragten sich, ob unser Dad – der nicht mehr unter den Lebenden weilte – verantwortlich war für das Verschwinden und die mutmaßliche Ermordung von Callie Kendall vor zwölf Jahren.

Ob ich glaubte, dass er es getan hatte? Das wusste ich nicht so recht. Mein Vater und ich hatten uns nicht gerade geliebt, aber das hieß nicht, dass ich ihn für einen Mörder hielt.

Überhaupt konnte zwischen uns und unserem Vater von Liebe keine Rede sein, mit Ausnahme von Scarlett. Sie hatte sich immer am meisten um ihn bemüht. Vielleicht, weil sie die Jüngste war oder das einzige Mädchen. Verdammt, wenn ich das nur wüsste.

Es hatte auch gute Zeiten mit ihm gegeben und mit unserer Mama auch. Ziemlich oft sogar. Doch Dad hatte es uns schwer gemacht. Hatte viel zu viel getrunken. Hatte uns Kindern die Schuld an jedem einzelnen Problem in seinem Leben gegeben. Mein Bruder Gibson hatte das Schlimmste abbekommen. Er war zu einem ganz fiesen Mistkerl herangewachsen, vor allem denen gegenüber, die nicht mit ihm verwandt waren. Manchmal aber auch uns Geschwistern gegenüber. Bowie schien beschlossen zu haben, das Gegenteil von Dad zu werden. Netter Kerl, unser Bowie. Eine Art aufrechter Bürger. Unser Halbbruder Jonah, der nach unserem Vater benannt worden war, hatte nicht das Vergnügen – beziehungsweise Missvergnügen – gehabt, mit unserem Dad aufzuwachsen. Soweit ich das beurteilen konnte, schien das ein Segen gewesen zu sein.

Und ich? Ich war ihm immer aus dem Weg gegangen. Hatte den Kopf eingezogen. Mich unsichtbar gemacht. Das tat ich generell, und meistens bewährte sich das auch.

A