: Iny Lorentz
: Die verkaufte Sängerin Roman | Der Auftakt der Bestseller-Trilogie
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426462874
: Cristina
: 1
: CHF 10.00
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 464
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dramatisch, abenteuerlich und hochspannend! Bestseller-Autorin Iny Lorentz entführt mit »Die Gauklerin« - dem ersten Band der historischen Roman-Reihe »Cristina« - ins Thüringen des 18. Jahrhunderts. Thüringen um 1796: Ihr blondes Haar macht die junge Cristina selbst in ihrer eigenen Gaukler-Familie zur Außenseiterin. Sie unterscheidet sich einfach zu sehr von ihren aus Italien stammenden Verwandten. Von den Behörden wird sie deshalb oft für ein entführtes Kind gehalten. Ihre Tante nutzt die erstbeste Chance, das Mädchen loszuwerden, und verkauft es an den Herzog von Sachsen-Meinigen. In Meiningen soll Cristina zur Sängerin ausgebildet werden. Obwohl ihre Ausbildung mit militärischem Drill erfolgt, liebt sie die Musik und sorgt mit ihrer betörend schönen Stimme schon bald für Bewunderung, aber auch für Missgunst und Neid. Die Dame Kordelia will ihre Tochter als neue Hofsängerin sehen und tut sich daher mit einem Mann zusammen, der ganz eigene Gründe hat, Cristina vom Hof entfernen zu wollen. Als Cristina zusammen mit der Magd Ira entführt wird, steht mehr als nur ihre Karriere bei Hofe auf dem Spiel ... Die Kleinstaaterei in Deutschland und die Napoleonischen Kriege Ende des 18. Jahrhunderts liefern den faszinierenden historischen Hintergrund für die große Roman-Reihe um Abenteuer, Liebe und höfische Intrigen. Noch mehr spannende historische Unterhaltung aus dem Thüringen des 18. Jahrhunderts bietet Bestseller- Autorin Iny Lorentz mit ihren historischen Romanen um die Wanderapothekerin: · Die Wanderapothekerin · Die Liebe der Wanderapothekerin · Die Entführung der Wanderapothekerin · Die Tochter der Wanderapothekerin

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenpaars Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihr größter Erfolg 'Die Wanderhure' erreichte ein Millionenpublikum und wurde ebenso wie fünf weitere ihrer Romane verfilmt. Außerdem wurde dieser Roman für das Theater adaptiert. Seit der 'Wanderhure' folgt Bestseller auf Bestseller. Viele ihrer Romane wurden zudem ins Ausland verkauft. Neben anderen Preisen wurde das Autorenpaar mit dem 'Wandernden Heilkräuterpreis' der Stadt Königsee ausgezeichnet und in die 'Signs of Fame' des multikulturellen und völkerverbindenden Friedensprojekts »Fernweh-Park« aufgenommen. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren und ihren Facebook-Auftritt: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elm rs.Romane

Erster Teil

Der Auftritt in Königsee


1.


Cristina musste Alfonsina nur anschauen, um zu erkennen, dass die Prinzipalin verärgert war. Es überraschte sie nicht, denn Alfonsina ärgerte sich immer über irgendetwas. Meist wurden sie oder ein anderes Mitglied der Sippe Opfer ihrer schlechten Laune, aber nur selten Alfonsinas Ehemann. Diesmal aber fiel sie lautstark über Ettore her. Neugierig trat Cristina näher.

»Wie sollen wir auf diesem schiefen Platz unsere Wagen vernünftig aufstellen?«, schimpfte Alfonsina lautstark.

Ettore Chiodo da Maniscalco, das Oberhaupt der Gruppe, deutete mit einer weit ausholenden Geste auf das Rathaus, das den Marktplatz an der oberen Seite begrenzte. »Ich finde diesen Platz ausgezeichnet, mein Täubchen!«

Cristina kicherte, denn Alfonsina war ein recht stattliches Täubchen. Massimo, der »Herkules« der Truppe, hatte die Frau ihres Onkels im Spott schon mehrmals eine fette Gans geheißen. Allerdings tat er das nur, wenn Alfonsina es nicht hören konnte. Auch wenn Massimo mit jedem Arm einen ausgewachsenen Mann stemmen konnte – gegen den Zorn der Prinzipalin kam auch er nicht an.

»Und warum soll dieser schiefe Marktplatz gut sein?« Alfonsinas schrille Stimme riss Cristina aus ihren Gedanken, und sie konzentrierte sich wieder auf das hitzige Gespräch zwischen ihrem Onkel und seiner Frau.

Ettore tätschelte Alfonsina die feiste Schulter und grinste. »Wenn wir unsere Wagen im unteren Teil direkt neben dem Weg in einer Reihe aufstellen, müssen wir sie nur wenig aufkeilen, damit sie gerade stehen. Direkt davor errichten wir die Bühne, und der aufsteigende Marktplatz bietet vielen Menschen Platz. Du wirst sehen, mein Hühnchen, wir werden hier in Königsee so viel verdienen wie selten!«

»Eine Bühne! Du willst also hier Theater spielen?«, fragte Alfonsina erfreut.

Ettore nickte. »Das will ich, mein Kaninchen! Mein Großvater Lodovico Chiodo da Maniscalco hat mit seiner berühmten Theatergruppe vor Fürsten und Königen gespielt. Als Knabe stand ich noch selbst neben ihm auf der Bühne. In letzter Zeit haben wir zwar nur selten spielen können, doch Seine Erlaucht, Fürst Ludwig GünterII., hat uns vor einigen Jahren das Privilegium erteilt, sowohl in seiner Unterherrschaft Frankenberg wie auch hier in der Oberherrschaft Rudolstadt all unsere Kunst zu zeigen. Dies werden wir nun tun. Also rüste dich, mein Rebhühnchen, dem verehrten Publikum vorzuführen, was du kannst!«

Erneut kicherte Cristina, wurde aber sogleich ernst, denn angesichts dieser Ankündigung stieg ein mulmiges Gefühl in ihr auf. Die Pläne ihres Onkels konnten nur schiefgehen. Ihr Urgroßvater mochte der Prinzipal einer bedeutenden Theatertruppe gewesen sein. Aber die Truppe ihres Onkels beherrschte nur zwei Stücke und spielte diese selten. Zumeist traten sie als Gaukler und Bänkelsänger auf und verdienten damit auf den Jahrmärkten ihr Geld. Ihr Theaterspiel krankte vor allem daran, dass Alfonsina darauf bestand, die weiblichen Hauptrollen zu spielen. Mit ihren achtunddreißig Jahren und den beträchtlichen Rundungen war sie keine schlanke Jungfrau mehr, daher ernteten sie nur selten die Achtung der Zuschauer, sondern weitaus öfter schallendes Gelächter.

Wäre es ihre Absicht, die Leute zum Lachen zu bringen, hätte Cristina sich nichts dabei gedacht. So aber schämte sie sich, wenn Alfonsina das liebende Edelfräulein spielte und sich in die Arme des weitaus jüngeren und schmächtigeren Santino warf. Einmal waren die beiden dabei sogar gestürzt und zum Gaudium der Zuseher über die Bühne gerollt.

Erneut wurde Cristinas Gedankengang unterbrochen, denn zwei Männer in Uniform traten auf ihren Onkel und dessen Ehefrau zu und blieben ein Stück vor ihnen stehen. Der eine sah aus wie ein einfacher Amtsdiener, der andere war auffälliger gekleidet und wohl ein Assessor. Mit strengem Blick winkten sie Ettore zu sich heran.

»Wie kommt Er dazu, sein Zigeunerlager mitten auf unserem Marktplatz errichten zu wollen?«, fragte der Assessor von oben herab.

»Halten zu Gnaden, Euer Exzellenz! Wir sind keine Zigeuner, son