: Glenn P. Webster
: Heiße Nächte in Omaha
: Uksak E-Books
: 9783738949681
: 1
: CHF 2.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 130
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In jener Novembernacht 1862, als sie ihn rekrutieren, endet für Johnny Hume das unbeschwerte Leben. Er ist gerade zwanzig Jahre alt geworden und stiert betrunken, mit traurigem Hundeblick auf die gewaltigen Brüste einer drallen Liebesdame. Zweieinhalb Jahre später ist der Junge durch mehr Höllen gegangen als so mancher Mann, und seinen richtigen Namen hat man längst vergessen. Er ist in Yuma rekrutiert worden, also nennt man ihn kurzerhand Johnny Yuma. Die Yankees zittern vor ihm, und für seine Kameraden neigt sich der Bürgerkrieg dem Ende zu. Für Johnny Yuma aber geht der Krieg weiter ...

1. Kapitel



9. April 1865 – Ein kleines Dorf im Süden Virginias


Hartnäckig hielten sich die Frühnebel am späten Vormittag dieses Palmsonntags, als ein einsamer Reiter auf einem sorgfältig gestriegelten Schimmel durch die Senke ritt. Für die zahlreichen erschöpften, ausgemergelten und zerlumpten Beobachter am Waldrand schien es, als würde der Schimmel durch ein milchiges Meer zu einer Insel schwimmen.

Diese Insel war Wilmer McLeans Farmhaus, das zwar schlicht gehalten war, doch in seiner Bauweise immer noch an die großen Herrenhäuser des Südens erinnerte.

Der Schimmel trottete an einem leeren Corral vorbei und blieb vor einem Hitch Rack stehen. Der Reiter saß kerzengerade im Sattel, das schlohweiße Haupt stolz erhoben und wartete. Seine Blicke schweiften über die Veranda, auf der sich nur ein Mann aufhielt.

„Du hast es überstanden, Wilmer“, sagte der Reiter mit fester Stimme.

„Yeah General. Ich hatte Glück“, erwiderte McLean heiser.

„Auch ich hatte Glück“, fuhr der Reiter fort. „Ich hatte Männer wie dich an meiner Seite. Männer, die stolz für ihre Sache kämpften und bereit waren, ihr Leben dafür zu geben.“ Der Reiter drehte sich im Sattel und deutet zum Waldrand hinüber. „Sieh dir diesen armseligen Haufen an, Wilmer. Ich brauche nur den Arm zu heben und jeder von ihnen würde seine letzte Kraft zusammennehmen und dieses Anwesen stürmen.“

„Hipp Hipp … Hurra!“, schallte der vielstimmige Schrei vom Waldrand herüber. Das vielfache Klicken, als Gewehre gespannt wurden, antwortete den Männern.

„Sie würden in den Tod gehen, General“, sagte Wilmer