: Karen Rose
: Todesstoß Thriller
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426412756
: Die Minneapolis-Reihe
: 1
: CHF 10.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 656
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Angst der Frauen ist sein Aphrodisiakum. Ihre Qualen seine Ekstase. Ein berauschender Moment! Jetzt endlich ist die Zeit gekommen für sein Meisterstück. Eve Wilson hat die Hölle auf Erden erlebt. Nach einem Mordanschlag ist sie für immer gezeichnet. Dennoch versucht sie, sich eine neue Existenz aufzubauen: Sie studiert Psychologie und ist Leiterin eines Forschungsprojekts. Als sechs ihrer Testpersonen auf grausame Weise ums Leben kommen, hat Eve ein schockierendes Déjà-vu. Steht sie erneut auf der Liste eines psychopathischen Killers? Ein Fall für Detective Noah Webster, der die schöne und verletzliche Eve um jeden Preis schützen will ... Todesstoß von Karen Rose: Thriller vom Feinsten im eBook!

Karen Rose studierte an der Universität von Maryland, Washington, D.C. Ihre hochspannenden Thriller sind preisgekrönte internationale Topseller, die in zahlreiche Sprachen übersetzt worden sind und regelmäßig u. a. auf den Bestsellerlisten der New York Times, der USA Today und der Sunday Times stehen. Für zwei ihrer Thriller gewann die Autorin den begehrten RITA-Award. In Deutschland finden sich ihre Bücher regelmäßig in den Top 10 der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Sonntag, 21. Februar, 19.15 Uhr


Lindsay Barkley wachte schreiend auf. Hunde. Knurrende, zähnefletschende Hunde.Lauf. Aber sie konnte nicht laufen. Sie war gefesselt und konnte nicht laufen. Sie hatten sie erreicht, fielen über sie her, ihre Fänge schlugen in ihr Fleisch …

Sie schrie, und die schrecklichen Zähne verschwanden. Das Knurren verstummte.

Ein Traum. Keuchend schnappte sie nach Luft.Es war nur ein böser Traum. Ein Alptraum, dachte sie, als sie langsam wieder zu sich kam. Sie versuchte, sich zu bewegen, und das Entsetzen kehrte mit betäubender Macht zurück.Das ist kein Alptraum. Das Bett, an das sie festgebunden war, war echt, genau wie der dunkle Raum. Stricke schnitten ihr in Hand- und Fußgelenke. Die Luft war trocken. Ihr Mund fühlte sich so ausgedörrt an, als hätte sie Kreide geschluckt, und das Kissen unter ihr roch nach Schweiß und Erbrochenem. Ihre Augen brannten höllisch.

Sie versuchte zu blinzeln, aber ihre Augen starrten einfach nur in die Finsternis. Die Lider waren festgeklebt. Sie war nackt. Und sie fror.Nein. Das kann nicht wirklich geschehen.

»Hilfe.« Was in ihrem Geist wie ein schriller Schrei klang, drang als heiseres Wispern aus ihrer Kehle. Trocken. Ihr Hals war zu trocken zum Schreien.Er wird mich umbringen.

Nein. Ich kann entkommen. Denk nach. Denk schon nach. Sie erinnerte sich noch, dass sie in den Fußraum der Rückbank seinesSUV gestoßen worden war, dann an das Pieksen einer Nadel an ihrem Hals.

Dabei hatte er so … so aufrichtig gewirkt. So nett. Und vertrauenswürdig. Normalerweise setzte sie sich nicht zu ihren Freiern ins Auto, aber es war so kalt draußen gewesen.Mir ist so kalt. Bitte hilf mir doch jemand.

Er hatte gesagt, dass er sie irgendwo hinbringen wollte, wo es warm war. Und angenehm. Aber er hatte gelogen. Er war an den Straßenrand gefahren, hatte ihr eine Waffe an die Schläfe gehalten und sie nach hinten gezerrt. Dann hatte er ihr eine Spritze gegeben, gelacht und ihr prophezeit, dass sie von wilden Bestien zerfetzt werden würde, wenn sie erwachte. Dass sie in dieser Nacht sterben würde.

Mit den Hunden hatte er recht behalten.Ich will nicht sterben. Es tut mir so leid, betete sie stumm, denn vielleicht hörte Gott ihr doch zu.Ich darf nicht sterben. Wer soll sich um Liza kümmern?

Oben öffnete sich eine Tür, schloss sich wieder, und sie hörte das Klacken eines Riegels.Er kommt. Dann ging das Licht an, und sie konnte sich umsehen.

Schuhe. An den Wänden befanden sich Regale mit mehr Schuhen, als sie je in einem Laden gesehen hatte. Sie standen säuberlich paarweise aufgereiht, die Absätze nach vorn. Dutzende von Schuhen.

Am Ende der obersten Reihe stand ein Paar ausgetretener Pumps mit kleinem Absatz neben den zwölf Zentimeter hohen Stilettos im Leoparden-Design, die sie selbst vor wenigen Stunden aus ihrem Schrank geholt hatte.

Meine Schuhe. Lieber Gott, bitte hilf mir. Ich schwöre, ich mache auch nie wieder Dummheiten. Ich gehe Burger braten, putzen – egal. Aber lass mich nicht hier sterben.

Verzweifelt zerrte Lindsay an ihren Fesseln, während er langsam die Treppe herunterkam. Wieder wollte sie schreien, und wieder kam nur ein heiseres Krächzen heraus.

Seine Miene verzerrte sich wütend, als er in ihr Sichtfeld trat. »Du bist wach. Seit wann bist du wach? Verdammt noch mal. Ich war doch nur fünf Minuten weg.«

»Bit