: Mhairi McFarlane
: Vielleicht mag ich dich morgen Roman
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426426753
: 1
: CHF 10.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 496
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Nr. 1 Spiegel-Bestseller von Mhairi McFarlane! Ein Liebesroman, der hunderttausende Leserinnen begeistert - romantisch, witzig und unterhaltsam. Wiedersehen macht nicht immer Freude. Schon gar nicht Anna, die nach 16 Jahren beim Klassentreffen mit genau jenem Typen konfrontiert wird, der ihr damals den Schulalltag zur Hölle machte. Damals, als sie noch die ängstliche, pummelige und so gern gehänselte Aureliana war. Wie wenig sie heute als schöne und begehrenswerte Frau mit dem Mädchen von einst gemein hat, wird klar, als James sie nicht erkennt. Er ist fasziniert von der schönen Unbekannten. Anna kann es kaum glauben und wittert ihre Chance: Endlich kann sie ihm alles heimzahlen. Beide ahnen nicht, wie sehr sie das Leben des anderen noch verändern werden. Nicht heute. Aber vielleicht morgen. »Vielleicht mag ich dich morgen«: eine spritzig-warmherziger und romantischer Liebesroman! 'Eine warmherzige Mischung aus Romantik und Verwirrspiel, perfekt für ein gemütliches Wochenende.' Petra - Buchspezial 'Eine schöne Liebesgeschichte, absolut keine Schnulze.' Neue Presse 'Cooler Frauenroman' Exclusive 'Spritzige Aschenputtel-Geschichte zum Weglesen.' Emotion

Mhairi McFarlane wurde 1976 in Schottland geboren und muss, seit sie denken kann, die Aussprache ihres schottischen Vornamens erklären: 'Wahri'. Nach dem Studium der englischen Literatur an der Manchester University und der Arbeit als Journalistin bei der Nottingham Post beschloss sie, Autorin zu werden - gleich ihr erster Roman Wir in drei Worten war ein internationaler Erfolg. Und auch ihre folgenden Romane finden sich regelmäßig auf internationalen Bestsellerlisten wieder. Mhairi lebt mit Mann und Katze in Nottingham.

3


Ich meine, was ist aus der Romantik und dem Geheimnisvollen geworden?«, fuhr Anna fort und hielt ihr Glas hoch, um es nachfüllen zu lassen. »Mr. Darcy sagte: ›Bitte erlauben Sie mir, Ihnen zu sagen, wie sehr ich Sie verehre und liebe.‹ Und nicht: ›Bitte erlauben Sie mir, Ihnen zu sagen, dass ich auf Abspritzen in alle Richtungen stehe.‹«

»Das ist nicht das richtige Zeitalter für ein Mädchen wie Anna«, stellte Michelle fest. »Förmliche Höflichkeit und Liebeswerben kann man vergessen. Aber wenn du in Jane Austens Zeit leben würdest, hättest du Zähne wie Honey Pops und müsstest sieben Kinder ohne Schmerzmittel auf die Welt bringen. Das ist gehupft wie gesprungen. Was hat dir an Neils Profil gefallen, bevor du dich mit ihm getroffen hast?«

»Hm. Er wirkte normal und ganz nett.« Anna zuckte die Schultern.

Michelle schnippte ihre Kippe in die Kaffeetasse, die als Aschenbecher diente. Sie gab das Rauchen immer wieder auf, hielt es dann aber doch nicht durch.

Anna und Michelle hatten sich mit Anfang zwanzig bei den Weight Watchers kennengelernt. Anna hatte mit Bravour bestanden, Michelle war durchgefallen. Eines Tages bellte die energische Gruppenleiterin: »Ein starker Geist braucht einen gesunden Körper!« Michelle erwiderte laut in ihrem singenden Südwesttonfall: »Das hätte Jet von den Gladiators zu Stephen Hawking sagen können.« Als alle schockiert schwiegen, fügte sie hinzu: »Ach, scheiß drauf, ich hol mir jetzt eine große Portion Hähnchennuggets.« In dieser Woche hatte Anna ihren Termin zum Wiegen sausenlassen und eine gute Freundin gewonnen.

»Normal und ganz nett? Du verlangst nicht viel, oder? Ich habe hier schon Personal eingestellt, das höheren Ansprüchen genügen musste.«

»Ich weiß nicht. Ich habe gerade den Abend mit einem Mann verbracht, der in seiner Freizeit gern andere Leute anpinkelt und von mir wissen wollte, worauf ich im Bett stehe. So gesehen wäre ich mit normal und ganz nett durchaus zufrieden. Versuch du es mal mit Internetdating, dann wirst du deine Erwartungen auch schnell runterschrauben.«

Michelle hatte entsprechende Kontakte, wenn sie Lust auf eine Nummer hatte. Ein verheirateter Mann hatte ihr das Herz gebrochen, und seitdem verkündete sie, dass sie keine weitere Enttäuschung brauchen konnte.

»Aber das ist doch genau das, was ich meine, Schätzchen. Das war ein ›normaler‹ Typ, also warum versuchst du es nicht einmal mit einem richtig aufregenden Mann?«

»Selbst wenn ein solcher Mann sich auf ein Date mit mir einlassen würde, möchte ich mir sein entgeistertes Gesicht ersparen, wenn er dannmir gegenübersteht.«

Es herrschte kurzes Schweigen, während Frank Sinatra aus der mit Klebeband zusammengehaltenen Stereoanlage unter der Kasse sein »Strangers in the Night« schmetterte.

»Wollen wir es ihr sagen?« Michelle warf Daniel einen Blick zu. »Scheiß drauf, ich erkläre es ihr jetzt. Anna, Bescheidenheit ist eine liebenswerte Eigenschaft. Aber sie artet manchmal in eine Selbstunterschätzung aus, mit der man sich nur Schaden zufügt. Du bist eine tolle Frau. Warum sollte jemand enttäuscht von dir sein?«

Anna ließ sich seufzend aufs Sofa sinken.

»Tja, offensichtlich bin ich das nicht. Sonst wäre ich nicht seit Ewigkeiten Single.«

Annas britische Großmutter Maude hatte nichts davon gehalten, wenn man sich mit romantischen Vorstellungen zu sehr von der Realität entfernte. Ihr entsetzlicher Spruch zu dieser Torheit hatte gelautet: »Kam einer zu Fuß, wollte sie ihn nicht haben, und die zu Pferd hielten nicht an.«

Der elfjährigen Anna war es bei diesen Worten kalt den Rücken hinuntergelaufen. »Was bedeutet das?«

»Manche Frauen halten sich für zu gut für die Männer, die ihnen den Hof machen, aber wenn sie denjenigen, die ihnen gefallen, nicht genügen, bleiben sie ein Leben lang allein.«

Maude war eine unverbesserliche Pessimistin gewesen, aber manchmal – oder sogar oft – hatte auch ein Miesmacher rech