Als man seinen Vater von der Ranch vertrieb, war er achtzehn Jahre alt gewesen. Ein halbes Jahr später war er allein. Er war dabei, als sein Vater jenen Mann, der ihm im Auftrage der Regierung die Ranch abnahm, auf der Mainstreet in Abilene niederschoss. Er wusste, dass sein Vater zu spät seine Besitzansprüche geltend gemacht und zu sehr darauf vertraut hatte, dass ihm niemand seine Ranch streitig machen könnte und dass man es schon gar nicht wagen würde, mit Gewalt gegen ihn vorzugehen. Damals hatte er zu seinem Vater aufgesehen und geglaubt, dass der Vater sich nicht irren könnte. Den Widerstand, den Vater und Sohn geleistet hatten, mussten sie nach einer langen Belagerung aufgeben. Der Vater war schwerverwundet. Er, Dan, musste ihn auf den Einspänner legen und mit der wenigen Habe abziehen. Allein für die Behandlung des schwerkranken Vaters musste er einen Teil der Herde verkaufen. Er musste spottbillig verkaufen, denn man wusste, dass sie Geld brauchten. So war es kein Wunder, dass bald die ganze Herde hin war. Der Vater aber, kaum genesen, stellte jenen Mann, der sie im Auftrag der Regierung zum Abzug von der Ranch gezwungen hatte.
Dan würde an diese Begegnung denken, solange er lebte. Das Bild hatte sich ihm fest eingeprägt: zwei Männer, die sich im Abstand von nur neun Schritten gegenüberstanden, sich fest ansahen und sich wenig zu sagen hatten.
Zieh! , hatte Dans Vater gesagt.
Der andere hatte genickt und erwidert:
Tut mir leid, dass du es so siehst, Ben. Wir waren einmal Sattelpartner. Du hättest dich rechtzeitig um deine Landeintragung kümmern müssen. Früh genug hat man es dir gesagt. Es ist nicht meine Schuld, dass du es nicht getan hast, dass ein anderer aber auf dein Land und deine Ranch scharf war. Ich habe nur einen Auftrag der Regierung erfüllt. Hänge es mir nicht an, Ben. Du hast es mir vor einem halben Jahr sehr schwer gemacht.
Hätte ich dir ein herzliches Willkommen zurufen sollen? Du hattest es verteufelt eilig, deinen Auftrag auszuführen. Denen, den du damit einen Gefallen getan hast, war es eine große Freude, mich am Boden zu sehen. Nun, ich bin nicht den langen Strom hinauf gewandert, ich wollte am Leben bleiben, um mit dir abzurechnen. Nimm an, dass ich in dir den Kerl sehe, der mich um alles brachte, um mein Land, meine Herde und mein Haus, um das Glück eines Mannes, seinen Lebensabend zufrieden zu verbringen.
Ben, ich möchte keinen Kampf , unterbrach ihn der Gegner des Vaters abwehrend. Du müsstet in Ruhe nachdenken und zu der Einsicht kommen, dass dein eigener Fehler dir den Ruin brachte. Dein Zorn bringt nichts Gutes, denn der Zorn kann einen Menschen dazu hinreißen, etwas zu tun, was er später bereuen wird. Ich will keinen Kampf, am allerwenigsten mit dir als ehemaligem Partner.
Zieh!
Zum zweiten mal sagte es Dans Vater. Unversöhnlichkeit schwang in seiner Stimme. Man hörte deutlich, dass der Mann, der dieses Wort sprach, keineswegs umzustimmen war.
Ben!
Wir reden zu