: Daniel Glattauer
: Glattauer-Compilation 'Zwei Seiten der Liebe' bestehend aus den Einzelbänden Gut gegen Nordwind, Alle sieben Wellen, Ewig Dein
: Deuticke im Paul Zsolnay Verlag
: 9783552061927
: 1
: CHF 17.90
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 659
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Es sind immer zwei Seiten der Liebe, die Daniel Glattauer in seinen Romanen 'Gut gegen Nordwind', 'Alle sieben Wellen' und 'Ewig Dein' beschreibt. Emmi und Leo lernen sich per E-Mail kennen und - ganz unerwartet - lieben. Aber wollen sie sich auch wirklich von Angesicht zu Angesicht treffen? Oder Judith und Hannes, die sich zufällig im Supermarkt kennen lernen und näherkommen. Wollen beide dasselbe? Wie viel Nähe ist schön und gut? Nicht immer ist das, was einer will, auch das, was sich der andere vom Leben erwartet. Und weil Glattauer so schön darüber schreiben kann, hat Christine Westermann dem Bestsellerautor ein paar ganz persönliche Fragen zum Thema Liebe gestellt.

Daniel Glattauer, geboren 1960 in Wien, Autor und ehemals Journalist. Bücher (u.a.): Die Ameisenzählung (2001), Darum (2003), Die Vögel brüllen (2004), Der Weihnachtshund (Neuausgabe 2004), Theo. Antworten aus dem Kinderzimmer (2010). Mit seinen beiden Romanen, Gut gegen Nordwind (2006) und Alle sieben Wellen (2009), gelangen ihm zwei Bestseller, die in zahlreiche Sprachen übersetzt und auch als Hörspiel, Theaterstück und Hörbuch zum Erfolg wurden. Im Deuticke Verlag sind auch die Romane Ewig Dein (2012) und Geschenkt (2014) sowie die Komödien Die Wunderübung (2014) und Vier Stern Stunden (2018) erschienen.

 

15. Jänner

Betreff: Abbestellung

Ich möchte bitte mein Abonnement kündigen. Geht das auf diesem Wege? Freundliche Grüße, E. Rothner.

 

18 Tage später

Betreff: Abbestellung

Ich will mein Abonnement kündigen. Ist das per E-Mail möglich? Ich bitte um kurze Antwort.

Freundliche Grüße, E. Rothner.

 

33 Tage später

Betreff: Abbestellung

Sehr geehrte Damen und Herren vom »Like«-Verlag, sollte Ihr beharrliches Ignorieren meiner Versuche, ein Abonnement abzubestellen, den Zweck haben, weitere Hefte Ihres im Niveau leider stetig sinkenden Produkts absetzen zu können, muss ich Ihnen leider mitteilen: Ich zahle nichts mehr!

Freundliche Grüße, E. Rothner.

 

Acht Minuten später

AW:

Sie sind bei mir falsch. Ich bin privat. Ich habe: woerter@leike.com. Sie wollen zu: woerter@like.com. Sie sind schon der Dritte, der bei mir abbestellen will. Das Heft muss wirklich schlecht geworden sein.

 

Fünf Minuten später

RE:

Oh, Verzeihung! Und danke für die Aufklärung. Grüße, E. R.

 

Neun Monate später

Kein Betreff

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr wünscht Emmi Rothner.

 

Zwei Minuten später

AW:

Liebe Emmi Rothner, wir kennen uns zwar fast noch weniger als überhaupt nicht. Ich danke Ihnen dennoch für Ihre herzliche und überaus originelle Massenmail! Sie müssen wissen: Ich liebe Massenmails an eine Masse, der ich nicht angehöre. Mfg, Leo Leike.

 

18 Minuten später

RE:

Verzeihen Sie die schriftliche Belästigung, Herr Mfg Leike. Sie sind mir irrtümlich in meine Kundenkartei gerutscht, weil ich vor einigen Monaten ein Abonnement abbestellen wollte und versehentlich Ihre E-Mail-Adresse erwischt hatte. Ich werde Sie sofort löschen.

PS: Wenn Ihnen eine originellere Formulierung einfällt, jemandem »Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr« zu wünschen, als »Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr«, dann teilen Sie mir diese gerne mit. Bis dahin: Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr! E. Rothner.

 

Sechs Minuten später

AW:

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Fest und freue mich für Sie, dass Ihnen ein Jahr bevorsteht, das zu Ihren achtzig besten zählen wird. Und sollten Sie zwischendurch schlechte Tage abonniert haben, bestellen Sie sie ruhig – irrtümlich – bei mir ab. Leo Leike.

 

Drei Minuten später

RE:

Bin beeindruckt! Lg, E. R.

 

38 Tage später

Betreff: Kein Euro!

Werte »Like«-Verlagsleitung, ich habe mich von Ihrem Magazin dreimal schriftlich und zweimal telefonisch (bei einer gewissen Frau Hahn) getrennt. Wenn Sie mir die Zeitung dennoch weiter schicken, so betrachte ich das als Ihr Privatvergnügen. Den soeben zugesandten Zahlschein in der Höhe von 186 Euro behalte ich gerne als Souvenir, um mich auch dann noch an »Like« zu erinnern, wenn ich endlich keine Ausgaben mehr zugestellt bekomme. Rechnen Sie aber bitte nicht damit, dass ich auch nur einen Euro einzahlen werde. Hochachtungsvoll, E. Rothner.

 

Zwei Stunden später

AW:

Liebe Frau Rothner, machen Sie das absichtlich? Oder haben Sie schlechte Tage abonniert? Mfg, Leo Leike.

 

15 Minuten später

RE:

Lieber Herr Leike, das ist mir jetzt wirklich überaus peinlich. Ich habe leider einen chronischen »Ei«-Fehler, also eigentlich einen »E«-vor-»I«-Fehler. Wenn ich schnell schreibe, und es soll ein »I« folgen, rutscht mir immer wieder ein »E« hinein. Es ist so, dass sich da meine beiden Mittelfingerkuppen auf der Tastatur bekriegen. Die linke will immer schneller als die rechte sein. Ich bin nämlich eine gebürtige Linkshänderin, die in der Schule auf rechts umgepolt wurde. Das hat mir die Linke bis heute nicht verziehen. Immer schiebt sie mit der Mittelfingerkuppe ein »E« hinein, bevor die Rechte ein »I« setzen kann. Verzeihen Sie die Belästigung, kommt (wahrscheinlich) nicht wieder vor. Schönen Abend noch, E. Rothner.

 

Vier Minuten später

AW:

Liebe Frau Rothner, darf ich Ihnen eine Frage stellen? Und hier noch eine zweite: Wie lange haben Sie für Ihre E-Mail mit der Darlegung Ihres »Ei«-Fehle