Eisiger Nord-Ost-Wind und blühender Raps
auf dem Weg zur Konfirmation meines Patenkindes nach Raisdorf bei Kiel
Freitag, 14. Mai – Erst mal an die Fulda
Lieber Jan!
Du hast mich zu deiner Konfirmation eingeladen und ich komme; ich bin unterwegs zu deinem Fest, unterwegs mit dem Fahrrad. Ich will aus eigener Kraft zu dir gelangen. Das braucht Zeit. Resturlaub aus dem vorigen Jahr macht es möglich.
Beim Packen fängt es schon an, dass die alltäglichen Sorgen und Problemchen, der Stress und das Chaos auf meinem Schreibtisch immer kleiner werden. Wenn du dich aus eigener Kraft auf einen Weg machst, musst du ja alles, was du mitnimmst, selbst fortbewegen. Jedes Kilo zu viel hindert dich. Also packst du nur das Nötigste (das Nötigste!) ein. Alles, was dich beschwert, bleibt zurück, wenn dein Weg dann anfängt.
Früh stehe ich auf. Meine Frau Jutta kommt im Bademantel zum Frühstück. Während ich das Fahrrad, fertig bepackt, aus dem Keller auf den Hof schiebe, schmiert Jutta mir noch ein Brötchen für unterwegs. Ein Kuss zum Abschied, meine jüngste Tochter Joana öffnet das Fenster und ruft: „Tschüß, Papa!“ Aufgestiegen, nochmals zurückgeblickt und gewunken und ich bin um die Ecke verschwunden. Durch die