: G.F. Barner
: Sie kommen Die großen Western Classic 79 - Western
: Martin Kelter Verlag
: 9783740981587
: Die großen Western Classic
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe - Die großen Western Classic Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen). Dieser Traditionstitel ist bis heute die 'Heimat' erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr. »Johnny - Hilfe!« Die Frau schrie, während ihr der eine Kerl mit dem Unterarm das Kinn zurückbog und der andere in den Kasten unter dem Tresen griff, in dem Reddy-Lou das Geld aufbewahrte. Ja, Rotschopf-Lady, ich bin schon da, dachte Johnny Boon und sprang. Die Linke des Mannes wollte nach dem Colt schnappen, aber Johnny Boon war zu schnell zur Hintertür hereingekommen. Johnny trat aus dem Sprung voll gegen die Schublade. Der Kerl schrie. Es gab ein ganz dumpfes Geräusch, als Johnny an den Tresen prallte und mit dem rechten Arm einen Sichelhieb führte. Der erwischte den Mann, dem die Schublade das Handgelenk angeknackst hatte, am Kinnwinkel und schleuderte ihn nach hinten. Er landete auf den Dielen. Johnny raffte den Colt des Burschen an sich und sah den zweiten Kerl, mit dem die Rotschopf-Lady-Lou, die eigentlich Louisa hieß, kämpfte. Johnny holte mit der Waffe aus. Dann schlug er zu und war selbst erstaunt, daß der Kerl sein Messer fallen ließ und sich danach vor Reddy-Lou »verneigte«. Er gab sie frei, fiel mit dem Gesicht voran auf die Bretter von Reddy-Lous Saloon in Guadalupe. »Johnny!« Reddy-Lou hob die Arme und klammerte sich an ihn. »Johnny!« Marshal John Boon spürte ganz deutlich, daß ihn jemand anfaßte, als er nach dem Traum jäh die Augen aufschlug. »Johnny, wach auf!« Wie denn, nicht Reddy-Lou, dieses verrucht-schöne Weib mit den aufregenden Formen? Das Gesicht war vor ihm.

Er ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde quasi als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Sein überragendes Werk beläuft sich auf 764 im Martin Kelter Verlag erschienene Titel. Seine Leser schwärmen von Romanen wie Torlans letzter Ritt, Sturm über Montana und ganz besonders Revolver-Jane. Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität. So unterschiedliche Romanreihen wie U. S. Marines und Dominique, beide von ihm allein geschrieben, beweisen die Vielseitigkeit dieses großen, ungewöhnlichen Schriftstellers.

»Johnny – Hilfe!«

Die Frau schrie, während ihr der eine Kerl mit dem Unterarm das Kinn zurückbog und der andere in den Kasten unter dem Tresen griff, in dem Reddy-Lou das Geld aufbewahrte.

Ja, Rotschopf-Lady, ich bin schon da, dachte Johnny Boon und sprang.

Die Linke des Mannes wollte nach dem Colt schnappen, aber Johnny Boon war zu schnell zur Hintertür hereingekommen. Johnny trat aus dem Sprung voll gegen die Schublade.

Der Kerl schrie. Es gab ein ganz dumpfes Geräusch, als Johnny an den Tresen prallte und mit dem rechten Arm einen Sichelhieb führte. Der erwischte den Mann, dem die Schublade das Handgelenk angeknackst hatte, am Kinnwinkel und schleuderte ihn nach hinten. Er landete auf den Dielen.

Johnny raffte den Colt des Burschen an sich und sah den zweiten Kerl, mit dem die Rotschopf-Lady-Lou, die eigentlich Louisa hieß, kämpfte. Johnny holte mit der Waffe aus. Dann schlug er zu und war selbst erstaunt, daß der Kerl sein Messer fallen ließ und sich danach vor Reddy-Lou »verneigte«. Er gab sie frei, fiel mit dem Gesicht voran auf die Bretter von Reddy-Lous Saloon in Guadalupe.

»Johnny!«

Reddy-Lou hob die Arme und klammerte sich an ihn.

»Johnny!«

Marshal John Boon spürte ganz deutlich, daß ihn jemand anfaßte, als er nach dem Traum jäh die Augen aufschlug.

»Johnny, wach auf!«

Wie denn, nicht Reddy-Lou, dieses verrucht-schöne Weib mit den aufregenden Formen?

Das Gesicht war vor ihm. Er stieß beinahe damit zusammen, als er hochschnellte. Es war auch kein ganz junges Gesicht mehr. Die Frau hatte auch kein rotes Haar, sondern aschblondes, das zu einem Knoten aufgesteckt war. Ihre Augen waren blau.

»Johnny, um Gottes willen, es gibt ein Unglück. Billy Calder ist mit einer Horde seiner rauhen Burschen gekommen und zu Pacos Store geritten. Dort sind die Garcias mit dem Wagen, um einzukaufen und…«

»Moment«, sagte Johnny Boon und war nun halb munter und aufgesprungen. Der Schaukelstuhl, in dem er gelegen hatte, wippte nach. »Langsam, Mrs. Leyland! Die Garcias kaufen ein, und Billy Calder ist gekommen. Und was haben diese beiden Dinge miteinander zu tun?«

Diana Leyland sah ihn an, als hätte er trotz des Sonnenscheins draußen gefragt, ob es stark regnete. Sie war eine vollschlanke Frau, kinderlos geblieben, obgleich sie genau der Typ war, dem man ein halbes Dutzend Kinder zugetraut hätte. Aber das mochte an ihrem verstorbenen Mann gelegen haben, der immerhin die Kleinigkeit von 26 Jahren älter und Schulmeister gewesen war. Nun unterrichtete seine Witwe an seiner Stelle.

Das alles ging Johnny Boon durch den Kopf, als ihn Diana Leyland wie einen Verrückten ansah. Sie zerrte immer noch an seinem rechten Arm, so daß er mit der Linken nach dem Waffengurt greifen mußte, den er auf den Tisch gelegt hatte.

»Johnny, begreifen Sie denn nicht? Billy Calder will nicht zulassen, daß die Garcias weiterhin bei Paco einkaufen.«

»So?« murmelte Johnny Boon gelassen. »Will er das nicht? Und warum nicht, Mrs. Leyland?«

»Weil sein Vater den Garcias gesagt hat, daß sie, wenn sie ihm das Land nicht vermachten, auch nicht mehr in seinem Store einkaufen könnten. Sie wissen doch, daß der alte Horace Calder Land von den Garcias kaufen wollte, oder?«

»Ja«, antwortete der Marshal von San Mateo. Er war inzwischen hellwach und versuchte, mit einer Hand die Schnalle des Waffengurtes zu schließen, was ihm nicht gelingen wollte. »Wenn Sie meinen rechten Arm loslassen könnten, Mrs. Leyland? Danke, jetzt geht’s. Und woher wissen Sie, daß Horace Calder das zu den Garcias gesagt haben soll?«

»Von Amos Calder«, erklärte Diana Leyland. »Ich hatte ihn zum Mittagessen eingeladen. Dann sah er die Garcias kommen und erzählte es mir. Dann kam sein Bruder Billy mit den Burschen, unter ihnen ausgerechnet Jake Clinton.«

»So –, Jake Clinton?« echote Johnny Boon gleichmütig, aber nur nach außen hin. »Sind sie in Pacos Store gegangen?«

»Ja, alle – Clinton hinten herum, die anderen vorn herein«, berichtete Diana Leyland aufgeregt. »Johnny, Amos ist rübergegangen, um Billy zur Vernunft zu bringen, aber ich fürchte…«

»Ja«, unterbrach Johnny sie. »Ich verstehe. Ist in Ordnung, Mrs. Leyland, ich bin schon unterwegs.«

John Boon griff nach seinem neben der Tür am Haken hängenden Hut und stülpte ihn auf. Als er auf den Gehsteig sprang, sah er drüben Ramon Lorca und Arturo Madera stehen. Sie blickten mit jener eigenartigen Scheu zur Straßenbiegung, die John Boon kannte. Sie waren und blieben in diesem Land Mexikaner, Menschen zweiter Klasse gegenüber denen, die sie Gringos nannten und für die sie ewig und immer Greaser bleiben würden.

Sie taten so, als hätten sie den Marshal nicht bemerkt. John Boon, das wußte in San Mateo jeder, verdankte seinen Orden den Calders. Er war ihr Marshal, also auch ein Gringo.

Irgendwann, dachte Jo