: Alexey Osadchuk
: Das Labyrinth des Schreckens (Außenseiter Buch #5) LitRPG-Serie
: Magic Dome Books
: 9783754611791
: 1
: CHF 6.40
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: Fantasy
: German
: 342
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nachdem Eric das Nest der Draks vernichtet hat, steckt er in der Falle. Um dem Tod in der einstürzenden Höhle zu entgehen, aktiviert er das Manuskript, das er für den Sieg über die Herrin der Anomalie erhalten hat. Sofort bringt ein Portal Eric zu einem Aussichtspunkt oberhalb der mysteriösen Zitadelle des Chaos. Der Eingang zur Zitadelle wird bewacht vom Torwächter, einem riesigen Troll, der von Kopf bis Fuß in einer aus einzelnen Platten zusammengesetzten Rüstung steckt. Dank seines Amuletts 'Freund der Trolle' gelingt es Eric, einem Kampf gegen den Torwächter zu entgehen. Auf diese Weise besteht er den ersten Test und darf die Zitadelle des Chaos betreten, um an ihren Mysterien teilzuhaben. Aber Eric interessiert sich gar nicht für diese Mysterien, und das erklärt er dem Troll auch sofort. Er geht sogar so weit, ihm zu sagen, dass er am liebsten sofort umkehren und die Zitadelle wieder verlassen würde. Doch der Torwächter informiert Eric, dass es so leicht nicht werden wird, den Rückweg anzutreten. Schließlich hat Eric das Manuskript aktiviert, und nun muss er sich einem Test unterziehen, der sich 'Einheit mit dem Chaos' nennt. Einerseits ist sich Eric sehr wohl bewusst, dass es ihn nicht nur Zeit, sondern vielleicht sogar das Leben kosten kann, sich dieser zweifellos gefährlichen Aktivität zu unterziehen. Andererseits erinnert er sich sehr genau daran, was die Chaos-Magie zustande bringt. Was, wenn Eric in der Lage wäre, diesen Test zu bestehen? Würde das Chaos ihm dann Macht gewähren? Eric weiß sehr gut, so sehr er sich auch verändert hat, und so viel stärker er auch geworden ist - er ist nicht einmal ansatzweise so mächtig wie der Stahlkönig, der Maya und Mee gefangen hält. Ist dies vielleicht ein Signal der Götter, dass nun die Zeit für Eric gekommen ist, sich die Worte des Waldmanns zu Herzen zu nehmen? Die Zeit, an Stärke zu gewinnen?

1979 in der Ukraine geboren, zieht Alexey Osadchuk in den späten 90er Jahren mit seiner Familie nach Süden Spaniens, wo er bis heute lebt. Seit seiner Kindheit liebt Alexey die Abenteuerliteratur über alles. Er wächst mit Bücher seiner Lieblingsschriftsteller wie Edgar Burroughs, Arthur Conan Doyle und Jack London auf.

Kapitel 1


„EINE VERFÜHRERISCHE EINLADUNG, aber ich muss dennoch ablehnen.“

Meine Reaktion veranlasste den Troll zu einem Stirnrunzeln.

„Anscheinend hast du nicht verstanden, was ich gesagt habe – du kannst nicht einfach wieder verschwinden.“

„Sieh mal, ich bin sicher, dass das hier ein netter Ort ist, aber ich muss dennoch gehen.“ Während des Sprechens starrte ich betont auf die düstere Steinbrüstung und den rissigen Boden der Beobachtungsplattform.

Der Torwächter verdrehte mit einem schweren Seufzen die Augen und verkündete: „Kommt nicht infrage.“

„Ich dachte, wir lägen miteinander nicht im Streit.“

„Das stimmt“, erklärte der Troll und nickte. „Das ist auch der Grund, warum du noch immer am Leben bist. Andere Bewerber … solche wie du … die hatten nicht so viel Glück.“

„Solche wie ich?“ Der Vorbehalt des Torwächters hatte meine Aufmerksamkeit geweckt.

Der Troll zuckte zusammen. Offensichtlich hatte er mehr verraten als beabsichtigt. Dennoch beantwortete er mir die Frage und deutete dabei auf den Boden zu meinen Füßen.

„Wenn jemand einen Vertreter des Chaos tötet und anschließend das Manuskript aktiviert, tritt er durch dieses Portal. Und ich begrüße ihn.“

Erneut betrachtete ich die Steinplatten unter meinen Füßen. Hier und dort konnte ich auf den im Laufe der Zeit verwitterten Steinen verblichene Inschriften erkennen. Endlich ging mir ein Licht auf. Die gesamte Aussichtsplattform war das Portal. Aber warum reagierte sie dann nicht auf mich?

„Hast du es endlich kapiert?“, knurrte der Torwächter.

„Du blockierst das Portal?“, fragte ich verblüfft.

Der Troll schnaubte. „Ich bin das nicht.“

„Und wer sonst? Halt, warte mal … Es ist das Große System!“

„Himmel, du hast ja lange gebraucht!“

„Willst du mir damit sagen, dass ich mir in dem Augenblick, in dem ich mich für die Teilnahme an deinem Test entschieden habe, selbst den Weg zurück verbaut habe?“ Ich wartete die offensichtliche Antwort nicht ab, sondern stellte eine weitere Frage. „Gibt es eine Möglichkeit, das wieder rückgängig zu machen?“

„Ja.“ Der Troll nickte. „Aber warum?“

„Ich bin in Eile.“

Der große Kerl schnaubte verwirrt. „Das ist merkwürdig. Viele Leute würden ihr halbes Leben für die Chance geben, hierher zu kommen und stärker zu werden. Du hingegen willst nichts anderes als weglaufen. Ich verstehe das nicht.“

„Ich bin in Eile“, wiederholte ich entschieden. Obwohl die Bemerkung über das „stärker werden“ doch meine Neugier geweckt hatte.

Lethargisch zuckte der Troll mit den Schultern, wie um zu sagen, das wäre nicht sein Problem. Anschließend drehte er sich seitwärts und deutete auf die Tür.

„Du hast gesagt, es gäbe eine Möglichkeit, das wieder rückgängig zu machen“, beharrte ich.

Nachdem er erkannt hatte, dass ich nicht bereit war, nachzugeben, seufzte der Torwächter erneut. Ich kannte das Temperament der Trolle. Bestimmt musste er sich schwer zusammenreißen, nicht loszubrüllen. Wie lange konnte mein Amulett den Zorn dieses hünenhaften Grobians wohl in Schach halten?

Nachdem er seine Verärgerung teilweise überwunden hatte, wischte der Torwächter sich mit den breiten Händen über die Augen, wie Menschen dies tun, und sagte langsam: „Es gibt verschiedene Optionen. Zum Beispiel kann ein Magister unserer Fraktion Bewerber wegen einer Vernachlässigung ihrer Pflichten ausschließen. Um ehrlich zu sein – wäre ich ein Magister, würde ich genau das tun.“

Meine fehlende Bereitschaft, an den Mysterien des Chaos teilzunehmen, frustrierte ihn mehr als meine Sturheit.

„Auf jeden Fall wirst du alles bald erfahren. Ein Magister unterhält