: Chantelle Shaw
: Verführt von einem Traumprinzen Julia Bd. 1876
: Cora Verlag
: 9783862954179
: Julia
: 1
: CHF 2.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Um Erin ist es geschehen! Hals über Kopf verfällt sie dem erotischen Zauber von Scheich Zahir. In seinem Palast genießt sie leidenschaftliche Stunden mit ihrem orientalischen Traumprinzen, auf seidenen Kissen erliegt sie seinen Verführungskünsten. Doch wohin wird diese sinnliche Affäre führen? Erin weiß genau: Der mächtige Herrscher über das Wüstenreich Qubbah will auf keinen Fall, dass sie wieder nach England zurückkehrt. Plant Zahir, sie zu seiner privaten Haremsgeliebten zu machen - oder sieht er sie etwa als zarte blonde Königin an seiner Seite?



Chantelle Shaw ist in London aufgewachsen. Mit 20 Jahren heiratete sie ihre Jugendliebe. Mit der Geburt des ersten Kindes widmete sie sich ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter, ein Vollzeitjob, da die Familie bald auf sechs Kinder und verschiedene Haustiere anwuchs. Chantelle Shaw entdeckte die Liebesromane von Mills& Boon, die sie schon aus ihrer Jugend kannte, in den ersten Jahren als Mutter neu. Während ihrer unfreiwillig nachtaktiven Zeit, hatte sie häufig ein Baby im Arm und ein Buch in der anderen Hand. In ihrer Freizeit fing Sie an, eigene Geschichten zu schreiben. Mills& Boon lehnte ihre ersten Entwürfe ab, ermutigte sie aber weiter zu machen. Doch als Mutter von sechs Kindern, die auch noch halbtags arbeitete, blieb ihr kaum Zeit. Erst 20 Jahre später begann sie wieder ernsthaft zu schreiben, als sie versuchte über den Tod ihrer Mutter hinweg zu kommen. Sie konnte sich in die Welten in ihrem Kopf flüchten und so für einige Zeit ihre Trauer vergessen. Seit dieser Zeit mag Chantelle Shaw Liebesromane noch mehr als zuvor, denn kein anderes Genre verleiht seinen Lesern ein ähnliches Gefühl von Glück und Entspannung. Sie liebt es, starke, entschlossene und sexy Helden zu kreieren, die letztendlich das große Glück und die Liebe finden. Das Schreiben nimmt ihre meiste Zeit ein, aber wenn sie einen freien Kopf braucht, geht sie in ihren Garten oder spazieren. Manchmal wünschte sie sich nur, dass sie auch von der Hausarbeit einen freien Kopf bekommen würde.

2. KAPITEL

Zahir wandte sich vom Fenster samt seiner trüben Aussicht ab und blickte auf den kleinen Kazim, der ihn mit seinen schokoladenbraunen Augen neugierig anstarrte. Langsam sank er auf die Knie, um sich auf eine Höhe mit dem Kind zu begeben. Schmerz erfasste ihn. Der Junge sah seinen beiden Eltern wirklich verdammt ähnlich – allein der Anblick seines kleinen, lebhaften Gesichtes mit dem lausbubenhaften Grinsen ließ Faisals und Maryams frühzeitigen Tod noch tragischer erscheinen.

Zorn und Bitterkeit, die so lange an Zahir genagt hatten, fielen mit einem Mal von ihm ab und wurden von einem ganz anderen Gefühl ersetzt. Liebe – rein und unverfälscht – durchströmte ihn, und so streckte er die Hand aus und streichelte mit zitternden Fingern sanft über Kazims Wange.

Faisals kleiner Sohn war eine Waise, doch er würde sich niemals allein oder ungeliebt fühlen müssen. Er, Zahir, würde dafür sorgen. Sein dummer Stolz hatte verhindert, dass er sich rechtzeitig mit seinem Bruder ausgesöhnt hatte, aber seinen kleinen Neffen würde er lieben wie sein eigenes Kind. Kazim gehörte nach Qubbah. Nichts und niemand würden Zahir daran hindern, ihn nach Hause zu bringen.

„Er wirkt sehr groß für einen Dreijährigen“, bemerkte er an die Köchin gewandt, die sich auf einen Sessel am Kamin niedergelassen hatte.

„Oh, das ist er auch – und stark“, stimmte sie heiter zu. „Er ist außerdem verdammt dickköpfig, ein außerordentlich liebenswertes Kind, das genau weiß, was es will. Manchmal muss Erin allerdings ganz schön mit dem Kleinen ringen – vor allem, wenn er gebadet werden soll.“

Zahir runzelte die Stirn. „Was meinen Sie damit – mit ihmringen? Verliert sie die Beherrschung?“

Kazim war ein kräftiges Kleinkind, doch seit dem Tod seines Vaters war er – ganz allein auf der Welt – vollkommen auf Erins Fürsorge angewiesen. Werwar diese Frau eigentlich, in deren Obhut Faisal seinen Sohn gegeben hatte? Erin behauptete, dass sie Kazim liebe, aber er, Zahir, war ein Blutsverwandter des Kleinen, und plötzlich erfasste ihn ein regelrechter Beschützerinstinkt.

„Himmel, nein.“ Alice schüttelte vehement den Kopf. „Erin ist bewundernswert geduldig mit ihm. Sie betrachtet ihn wirklich als ihr eigenes Kind – und immerhin ist sie die einzige Mutter, die er je gekannt hat.“

Die letzten Worte der Köchin behagten Zahir ganz und gar nicht, weshalb sich sein Stirnrunzeln noch vertiefte. Als er jedoch zu ihr hinüberschaute, setzte er bewusst ein entwaffnendes Lächeln auf. „Wenn ich recht verstanden habe, dann hat Erin zuerst für meinen Bruder gearbeitet und ihn dann vor einem Jahr geheiratet?“

„Ja. Faisal hat sie als Kazims Nanny eingestellt, als er hier einzog“, bestätigte Alice, die unter Zahirs Charmeattacke förmlich dahinschmolz. „Nach Faisals Tod gab es dann unten im Dorf einigen unschönen Klatsch und Tratsch. Ein paar Leute behaupteten, sie hätte ihn durch ihr Versprechen, sich um Kazim zu kümmern, dazu gebracht, sie zu heiraten und ihr Ingledean zu vermachen.“ Sie schnaubte verächtlich. „Völliger Unsinn, natürlich – Erin ist kein bisschen berechnend, aber manche Leute sind derart gehässig und missgünstig, dass sie all die alten Sachen über ihre Vergangenheit wieder ausgraben …“

Plötzlich verstummte die Köchin verlegen. Zahir hakte sofort nach: „Was ist mit ihrer Vergangenheit?“

„Oh, es war nichts“, versicherte Alice rasch. „Erin hatte eine sehr unglückliche Kindheit, und als Teenager ist sie wohl einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Es war nur eine kleine Sache, soweit ich weiß.“ Sie hielt inne, ganz offensichtlich beschämt, weil sie so viel ausgeplaudert hatte. „In jedem Fall hat Faisal Erin vertraut“, sagte sie fest, während sie aufstand und etwas Holz ins Feuer warf. „Auch wenn sie keine normale Ehe geführt haben, so haben sie sich doch sehr gemocht.“

Keine