Bio ist besser
Immer wieder wird die Qualität von Bioprodukten in Zweifel gezogen. Als gäbe es keinen Unterschied zwischen ökologischer und konventioneller Ware. Von wegen!
Am 8. August 2016 erschien in derWelt ein Artikel zur Frage: Ist Bio wirklich besser? Titel: »Wer ›bio‹ kauft, fühlt sich besser. Gutes tut er nicht«. Die Begründung dazu folgt im zweiten Absatz: »Das Zentrum für Gesundheitspolitik der Stanford University […] hat 2012 in der bislang größten Studie ökologische mit konventionellen Lebensmitteln verglichen und keine belastbaren Beweise gefunden, dass ›bio‹ besser sei.«
Bioprodukte? Nicht nahrhafter als konventionelle Produkte, behaupten die Wissenschaftler in Stanford, auch nicht sicherer. Tiere auf Biobauernhöfen? Nicht gesünder. Das gelte auch für Schweine und Geflügel. Mehr Auslauf, das schon, aber auch eine höhere Belastung mit Parasiten und Krankheitserregern. Bienen? Leiden angeblich sogar unter Biohaltung.
Bio, so verkündetDie Welt, stehe für geringere Erträge, mehr Flächenverbrauch, niedrige Produktivität und keine nennenswerten Qualitätsunterschiede. Wäre alles »bio«, so das Fazit des Autors, würde die Landwirtschaft kollabieren, die Menschen würden verhungern. Mehr noch: Die Welt würde untergehen.
So weit, so pessimistisch. Irritierend dabei: Die Finanzierungsquelle der Studie ist, wie es heißt, »nicht vorhanden«. Soll das heißen, die Wissenschaftler haben über 200 Studien ausgewertet, ohne bezahlt zu werden? Wenn sie aber anonym bezahlt wurden – warum und von wem? Und wie kann es sein, dass man in Stanford nicht einmal Unterschiede im Nähr- und Vitalstoffgehalt zwischen ökologischen und konventionellen Lebensmitteln gefunden haben will, die in Wahrheit hinreichend belegt sind? Ergo: Wer die Studie der Stanford University hinterfragt, kommt zu einem völlig anderen Urteil.
Die Fakten
■Eine Metaanalyse aus Studien der letzten Jahre zeigt, dass biologische Milchprodukte einen deutlich höheren Proteingehalt und entsprechend höhere Gehalte an Omega-3-Fettsäuren sowie ein besseres Omega-3-Omega-6-Verhältnis aufweisen als konventionelle Ware.10
■Stanford monierte, dass es keine eindeutige Studie zur Frage gibt, ob Menschen, die sich mit Bioprodukten ernähren, gesünder sind. Wie auch? Sie wäre unmöglich zu realisieren, weil nicht zu bezahlen. Vielleicht hätte man in Standford daher besser die Studien richtig gelesen, die es schon gibt und die verschwiegen wurden. Eine belegt zum Beispiel, dass Biohühner mehr Abwehrkraft besitzen und damit gesünder sind.11
■Dazu passt eine Passage aus dem MagazinFocus zum Thema Biofleisch: »Tiere in der biologischen Landwirtschaft leben und fressen artgerecht. Der Landwirt darf nur natürliche Dünger und Pflanzenschutzmittel zur Futterherstellung verwenden, so dass Biofleisch keine gesundheitsschädlichen Rückstände enthält. Der Einsatz von Tiermehl ist streng verboten und BSE somit kein Thema. Ebenso stehen Antibiotika und Hormone auf der Roten Liste der Bioanbauverbände. […] Das Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere belegt in einer Langzeitstudie, dass das Fleisch von Biorindern doppelt so viele gesunde Omega-3-Fettsäuren enthält wie das von Artgenossen in konventioneller Haltung.«12
■Eine imJournal of Alternative and Complementary Medicine veröffentlichte Studie belegt, dass biologisch angebautes Gemüse, Obst und Getreide signifikant mehr Vitamin C, Magnesium und Phosphor aufweisen als konventionelle Produkte. Hinzu kommen hochwertigeres Eiweiß und weniger Schwermetalle aufseiten der Ökoprodukte.13
■Zwei weitere Studien zeigen, dass Biospinat – wie auch Biotomaten – weniger Nitrat sowie mehr Vitamin C und Flavonoide liefert. Letztere wurden in der Stanford-Untersuchung gar nicht erst berücksichtigt. Das ist umso irritierender, als Flavonoide in der modernen Gesundheits- und Krebsvorsorge einen hohen Stellenwert besitzen.14
■Apropos Krebs. Forscher der Universität Aarhus, Dänemark, stellten fest, dass schwarze Biojohannisbeeren zwar