: A. J. Kazinski
: Nike Karen Müller
: Todestrank Thriller
: Heyne
: 9783641185138
: Niels Bentzon
: 1
: CHF 10.80
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 512
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Massenmörder, Psychopathen, Vergewaltiger - die gefährlichsten Straftäter Dänemarks sind in Sikringen untergebracht, der berüchtigtsten Sicherungsstation des Landes. Als der Psychiater der Station tot aufgefunden wird, steht die Polizei vor einem Rätsel. Niemand will etwas gesehen haben, alle hüllen sich in Schweigen. Um den Mord aufzuklären, wird Kommissar Niels Bentzon unter falscher Identität in die Anstalt eingeschleust. Insassen und Personal halten ihn für einen gefährlichen Kriminellen. Undercover beginnt Bentzon mit seinen Ermittlungen. Was als gewagtes Manöver beginnt, entpuppt sich bald als todesmutiges Unterfangen. Am Ende geht es allein ums Überleben.

A. J. Kazinski ist das Pseudonym für das dänische Autorenduo Anders Rønnow Klarlund und Jacob Weinreich. Anders Rønnow Klarlund, Jahrgang 1971, arbeitet als Autor und Regisseur. Für seine Filme ist er bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Jacob Weinreich, 1972 in Århus geboren, ist Drehbuch- und Romanautor. Beide Autoren leben mit ihren Familien in Kopenhagen.

1.

Sikringen, Nykøbing, Sjælland

Die Tür im Heck des Wagens sprang auf. Licht flutete herein, Niels Bentzon wurde für einen Moment geblendet, bevor er die drei Polizeibeamten sah, die draußen standen, bewaffnet mitMP5-Maschinenpistolen. Zwei von ihnen stiegen zu ihm in den Wagen. Wortlos. Einer löste die Kette an seinem Fuß und geleitete ihn aus dem Gefangenentransport. Sie standen in einer Art Garage, an der Decke Leuchtstoffröhren. Von irgendwoher war das Rauschen eines Belüftungsschachts zu hören. Niels zählte vier Überwachungskameras in den Ecken des Raums. Das war alles.

»Jetzt geht es hier rein«, sagte der größte der Männer und öffnete eine Tür.

Die drei nahmen Niels in die Mitte und eskortierten ihn. Die Handschellen saßen so eng, dass Niels’ Finger kaum noch durchblutet wurden. Eine Tür fiel ins Schloss, der schwere Schließmechanismus schnappte zu.

»Weiter.«

Nach wenigen Schritten standen sie vor einem Lastenaufzug, dessen Boden aus einem rostigen Eisengitter bestand. Darunter war nur Dunkelheit. Niels dachte an die Hölle, die Hölle der Muslime, er hatte irgendwo gelesen, dass diese Hölle so tief war, dass ein Stein, den man fallen ließ, siebzig Jahre unterwegs war, bis er auf dem Boden aufschlug.

Sie fuhren nur eine Etage nach oben, dann öffnete der Fahrstuhl sich wieder, und eine neue Tür wartete.

»Warten.«

Sie blieben einen Augenblick stehen. Niels hörte, wie die Tür hinter ihnen zuging und ein Schloss arretierte. Als sie sich wieder in Bewegung setzten, hatte er den Überblick bereits verloren. Wie viele Türen waren jetzt schon hinter ihm verschlossen worden? Wie spät war es? Vor sich erahnte er einen langen, schmalen Gang. Es roch schwach nach Urin.

»Stehen bleiben«, sagte der größere der Beamten und verschwand.

Schmerzen, Niels’ Handgelenke pochten, die Handschellen schnürten ihm das Blut ab. Dann endlich wurden seine Fesseln gelöst. Niels schüttelte die Hände aus und fragte sich, ob er hier jemals wieder rauskommen würde.

In letzter Zeit hatte es keiner mehr geschafft auszubrechen. Sikringen, so hieß der Hochsicherheitstrakt in der ausbruchsichersten Haftanstalt des Landes. Die dreißig Männer, die hier einsaßen, zählten zu den gefährlichsten des Königreichs. Mehrfache Mörder, Schizophrene. Menschen, die so unberechenbar waren, dass sie in kein normales Gefängnis gesteckt werden konnten, und für die selbst die geschlossenen psychiatrischen Anstalten nicht geschlossen genug waren, landeten au