: Karen Rose Smith
: Heiraten? Nur aus Liebe! Bianca Bd. 1753
: Cora Verlag
: 9783862950898
: Bianca
: 1
: CHF 1.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

'Heirate mich, dann wächst unser Kind wenigstens in einer richtigen Familie auf!' So hatte sich Sierra ihren Heiratsantrag bestimmt nicht vorgestellt. Zwar ist der Mann, der um sie anhält, ein ausgesprochen gut aussehender Staatsanwalt, und sie ist total in ihn verliebt. Doch Ben will sie nur vor den Traualtar führen, weil sie nach einer leidenschaftlichen Nacht schwanger von ihm ist. Keine Spur von Romantik - Pflichtbewusstsein und Vaterliebe für das ungeborene Kind lassen Ben um ihre Hand bitten. Oder sieht sie da manchmal doch ein Leuchten der Liebe in seinen Augen?



Karen Rose Smith wurde in Pennsylvania, USA geboren. Sie war ein Einzelkind und lebte mit ihren Eltern, dem Großvater und einer Tante zusammen, bis sie fünf Jahre alt war. Mit fünf zog sie mit ihren Eltern in das selbstgebaute Haus 'nebenan'. Da ihr Vater aus einer zehnköpfigen und ihre Mutter einer siebenköpfigen Familie kam, waren immer Tanten, Onkels, Cousins oder Cousinen zu Besuch. Nicht ohne Grund ist ein starkes Thema in ihren Büchern die Familie und die Erinnerungen aus der Kindheit geben ihr oft einen Grund zu schreiben. Als Karen das Teenageralter erreichte, wurde Musik für sie genauso bedeutend, wie das Lesen. Ihre Lieblingsband waren die Beatles. Aber durch einen ihrer Cousins hörte sie von den Monkees und war von nun an gefesselt. Sie schrieben zusammen ein Skript über die Band und sandten es zu jedem Konzert bei dem die Gruppe in diesem Sommer auftrat. Am College begann sie Gedichte zu schreiben und lernte dort auch ihren zukünftigen Ehemann kennen. Nach der Hochzeit, beide waren Lehrer geworden und hatten einen Sohn bekommen, entschied Karen Rose Smith als Innenausstatterin zu arbeiten. Nach einer Weile kehrte sie dazu zurück zu lehren, aber Veränderungen in ihrem Leben hatten sie dazu gebracht Liebesromane zu schreiben. Mittlerweile schreibt sie ihre Bücher nur noch in Vollzeit. Seit 1991 hat sie 82 Romane an Verlage verkauft. Zweimal hat sie 'New Jersey's Golden Leaf Award' und einmal den 'Colorado Romance Writers Award' wie den 'Phoenix Desert Rose Chapters Golden Quill' gewonnen. Ihre Romane sind immer wieder auf verschiedenen Bestsellerlisten zu finden. Gegenwärtig arbeitet sie hart an einer Buchserie in drei Teilen als Harlequin Special Edition, sowie auch einer Mystery Serie für Kensington um ihre Leser zu begeistern. Seit 1971 ist sie verheiratet und glaubt an die Kraft der Liebe. Sie schreibt Beziehungsgeschichten, sowohl im Romantik - als auch im Mystery - Genre. Ebenso schreibt sie Detective-Romane und hat dem Special Agent Daniel Vartanian zum Leben erweckt. Sie können ihr bei Twitter und Facebook folgen.

2. KAPITEL

Ben zog sich den Smoking an und steckte gewissenhaft die Trauringe in die Hosentasche. Im Raum nebenan knarrten die Bodenbretter. Es war Sierras Zimmer. Stylte sie gerade ihr Haar? Legte sie Make-up auf? Zog sie sich an? Im Geist sah er sie unbekleidet vor sich. Die Vision erregte ihn.

War sie wirklich so unschuldig, wie sie wirkte? Konnte er ihr glauben, dass sie nichts von ihm wollte?

Er dachte daran, wie seine Mutter damals verschwunden war – an die Verbitterung seines Vaters, an die Traurigkeit seiner Brüder, an seine eigene Angst, dass sie fortgegangen war, weil er etwas falsch gemacht hatte.

Sollten Mütter ihre Kinder nicht bedingungslos lieben?

Im Badezimmer nebenan rauschte Wasser. Nach einer Weile verstummte es wieder. Ben stellte sich vor, wie Sierra ihre vollen Lippen nachzog und ihr üppiges Haar bürstete.

Dann dachte er an die bitteren Erfahrungen mit seiner Exverlobten. Louisa war schön, auf eine vornehmere Art als Sierra. Sie war durch und durch Geschäftsfrau und strebte eine Karriere in der Werbebranche an. Deshalb war er davon ausgegangen, dass sie Verständnis dafür aufbrachte, dass er von früh morgens bis spät abends und an Wochenenden arbeitete. Ein großer Irrtum. Stattdessen hatte sie sich die Zeit mit einem anderen Mann vertrieben und Ben bei der Trennung etwas gesagt, was er nicht vergessen konnte:Ich fühle mich allein, selbst wenn ich mit dir im selben Zimmer bin.

Er wusste nicht genau, was das bedeuten sollte.

Anstatt der Vergangenheit nachzuhängen oder sich mit Sierra zu befassen, die ihn mehr aufwühlte, als ihm lieb war, richtete er die Aufmerksamkeit ganz bewusst auf eine andere Situation, die ihn sehr beschäftigte.

Am vergangenen Abend, als er nach einem Basketballtraining im Jugendzentrum über den öffentlichen Parkplatz zu seinem Auto gegangen war, hatten sich ihm die Nackenhaare gesträubt. Obwohl er seit Jahren einen Schwarzen Gürtel in Karate besaß, waren seine Fähigkeiten eingerostet. Also hatte er vorsichtshalber sein Taschenmesser herausgeholt und aufgeklappt.

Hinter einem Truck tauchte plötzlich ein Mann auf – von durchschnittlicher Größe, in Jeans und übergroßem schwarzem Hemd, mit braunen strähnigen Haaren. „Hallo, Mr. Staatsanwalt.“

„Ich habe fünfzig Dollar in bar und eine Kreditkarte bei mir“, erwiderte Ben in sachlichem Ton.

„Ich will Ihr Geld nicht. Sie sollen bloß meinen Bruder in Ruhe lassen. Er ist unschuldig.“

„Wer ist denn Ihr Bruder?“

„Charlie Levsin. Wenn Sie ihn nicht freilassen, könnte Ihnen etwas zustoßen.“