Zwei
Trojan riss schützend die Arme hoch. Eine Frau schrie etwas, was er nicht verstand. Er packte sie am Handgelenk und verdrehte es, bis sie das Messer fallen ließ.
Erschrocken wich sie vor ihm zurück.
Ihr Atem war gehetzt, das Haar hing ihr wirr im Gesicht. Da erst erkannte er sie.
In ihren Augen flackerte die nackte Angst.
»Frau Landsberg, ich bin es doch, Nils Trojan !«
Er musterte sie. Nur ein paar Mal war er ihr bisher auf dem Revier begegnet, wenn sie ihren Mann abgeholt hatte.
Sie rührte sich nicht, war wie erstarrt.
Schließlich fragte sie ihn, wie er hereingekommen sei.
»Hilmar hat mir den Schlüssel gegeben.«
»Warum ?«
»Er hat vergeblich versucht, Sie anzurufen.«
Ein Zittern durchlief sie.
Ihre Stimme war rau. »Ich hab Sie für einen Einbrecher gehalten. Wie können Sie mich nur so erschrecken !«
»Aber ich hab doch an der Tür geklingelt. Mehrmals. Haben Sie mich denn nicht gehört ?«
Sie beäugte ihn misstrauisch.
»Nils Trojan, ja ?«
Er nickte.
»Sie sind ein Kollege von Hilmar.«
Wieder nickte er, dann bückte er sich und hob das Messer auf. Er sah den Holzblock auf der Küchenablage und schob es hinein.
Theresa Landsberg umschlang ihre Schultern.
»Was wollen Sie von mir ?«
»Ihr Mann hat seine Waffe vergessen.«
Sie straffte die Schultern. »Tatsächlich ?«
»Er bat mich, sie für ihn zu holen. Leider musste er in die Klinik.«
»Warum das denn ? Was ist passiert ?«
Sie trug ein elegantes Etuikleid in einem dunklen Grün, dazu passende Strümpfe und schwarze Pumps, sie schien zum Ausgehen bereit zu sein. Doch warum hatte sie ihm nicht geöffnet ? Waren das dieStimmungen, von denen Hilmar sprach ?
Er versuchte, von ihrem Gesicht abzulesen, ob sie vielleicht unter Medikamenteneinfluss stand. Instinktiv spürte er, dass diese Frau etwas vor ihm verbarg.
»Er hatte starke Rückenschmerzen und konnte sich kaum mehr bewegen.«
»Das ist der Stress. Hilmar arbeitet zu viel.«
Sie blickten sich eine Weile schweigend an.
»Bitte«, sagte er dann, »ich möchte wirklich nicht länger stören, wenn ich nur die Waffe …«
»Wozu braucht er sie jetzt noch ?«, unterbrach sie ihn scharf. »Es ist spät.«
»Er wollte Ihnen das sicherlich am Telefon selbst erklären. Haben Sie vielleicht Ihre Mailbox nicht abgehört ?«
Er erhielt keine Antwort. Schließlich gab sie sich einen Ruck und führte ihn ins Wohnzimmer. Alles war geschmackvoll und gediegen eingeri