: Verena Themsen
: Perry Rhodan 3143: Paradies entführt! Chaotarchen-Zyklus
: Perry Rhodan digital
: 9783845361437
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2071 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5658 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Als man aber in der Liga Freier Galaktiker erfährt, dass in der Nachbarschaft der Milchstraße ein sogenannter Chaoporter gestrandet sei, wird unverzüglich ihr größtes Fernraumschiff in Marsch gesetzt: die RAS TSCHUBAI, unter dem Kommando von Perry Rhodan. In der Milchstraße übernehmen derweil die Kastellane wichtige Machtpositionen - es sind relativ Unsterbliche unterschiedlicher Völker, die als spezielle Eingreiftruppe von ES gelten. Zudem wurde mitten in der Galaxis eine Yodor-Sphäre entdeckt, ein geheimes Bauprojekt der Kosmokraten, über das kaum etwas bekannt ist. Aber es gibt nicht nur Schatten und Bedrohungen, sondern auch Hoffnungen. Eine basiert auf der Transmittertechnologie der Akonen - aber plötzlich heißt es: PARADIES ENTFÜHRT!

Erstkontakt


November 2049 – März 2060 NGZ

 

Der Abendwind hatte dicke Wolken vom Ozean tief ins Land getrieben. Sie stauten sich an den Spitzen der Mitanas-Bergkette über dem dichten Bergwald, unter dessen verwobenem Blätterdach Meve von Pikur auf einem der obersten Äste eines Urwaldriesen saß. Die tief stehende Sonne küsste die Wolkenunterseiten mit ihren grellweißen Strahlen und konturierte deren Gestalt mit wechselnden Grau- und Gelbtönen. Unvermittelt stürzten Regenschleier herab, legten ihren Weichzeichner über Berge und Wald und brachten die Blätter zum Rauschen.

Meve aktivierte einen niederenergetischen Prallschirm, der ausreichte, um die Wassertropfen abzuleiten, und atmete die feuchtigkeitsschwangere Luft tief ein. Die einsetzende Kühle tat gut nach der drückenden Schwüle, die gegen Ende des – nach ihren eigenen Zeitstandards wochenlangen – Planetentages geherrscht hatte. Deshalb nutzte sie das Prallfeld, statt den Helm ihres Einsatzanzugs zu schließen, der sie völlig von der Umwelt abgeschottet hätte.

Ihre Aufmerksamkeit galt allerdings nicht dem Wetterereignis oder dem Wald, der von Windböen in wellenartige Bewegung gesetzt wurde, so überwältigend sie die unberührte Landschaft des Planeten mit ihren verflochtenen Baumriesen auch fand.

Am Anfang hatte sie sich kaum sattsehen können, wenn während des langen Morgens und Abends die tief stehende Sonne die zahlreichen Grüntöne der Baumkronen zum Leuchten brachte. Mit allen durch Farbstoffkombinationen in den Lichtsammlern möglichen Farbvarianten und Helligkeiten von sattem Grün bis fast zum kompletten Schwarz bot sich ein stets wechselhaftes, faszinierendes Licht- und Schattenmuster – und das oft genug innerhalb der Krone eines einzelnen Baumes.

Die Flora dieser Welt im Orbit um einen leuchtschwachen weißen Zwerg konnte es sich nicht leisten, auch nur ein Quäntchen Licht zu verschwenden. Alles wurde in den fleischigen Blättern aufgefangen, notfalls in brauchbare Wellenlängen konvertiert und entweder sofort für Wachstumsprozesse genutzt oder in energiespeichernde Verbindungen umgesetzt, die als Nahrungsdepots entlang der Stämme und in den Wurzeln angesammelt wurden. Die komplexen Symbiosen, die diese optimale Energienutzung ermöglichten, brachten jeden Kosmobiologen ins Schwärmen. Diesmal aber ignorierte Meve sie.

Ihre Aufmerksamkeit galt auch nicht der bunten Biodiversität, die sich unter dem schützenden Dach inmitten des verbleibenden Zwielichtes ausbreitete. Eine Unmenge Symbiosen begannen dort. Pilze und Rankpflanzen hatten ihre Wurzelfäden in die Stämme getrieben, profitierten von den transportierten und deponierten Energieträgern und gaben dafür Nähr- und Farbstoffe zurück, die der Baum nicht selbst synthetisieren konnte.

Gleichzeitig schwängerten ihre bunt schillernden und vielfältig geformten Blüten, pumpenden Sporenrüssel und aromatisch duftenden Schwenkblätter die Luft mit Samen, Sporen und Lockstoffen. Sie stellten gleichzeitig Nahrung und Gefahr für die unzähligen Kleinlebewesen dar, die auf und zwischen den Stämmen im nach unten immer tiefer werdenden Schatten des Blätterdachs liefen, sprangen, schwebten und surrend flogen.

Dort schloss sich wieder ein Kreis: Wer auf der Suche nach immer weiteren Sporen und Pollen den falschen Lockstoffen zu ihrer Quelle folgte, landete nicht selten zappelnd im Inneren einer Blätterkugel oder eines Kelches, um langsam selbst in Nährstoffe für seine Nahrungsspender umgewandelt zu werden.

Nein, friedlich war die Umwelt des sonnennächsten Planeten von OI-11587-523 nicht. Das war aber nicht weiter überraschend. Vom Anbeginn des Lebens an, selbst im Z