1. KAPITEL
„Da ist ja die Frau, die Wunder für mich vollbringen soll!“ Trent Tyler schlenderte mit einem Lächeln auf den Lippen durch das hohe Portal seines Hotels auf Julia Lowell zu. Seine erotische, sonore Stimme machte Julia schon jetzt zu schaffen, und es versetzte sie immer noch in Erstaunen, dass all dies ihm gehörte.
Als sie Trent im Eingangsbereich erblickte, stockte ihr der Atem, und sie lehnte sich haltsuchend gegen die Limousine, die sie nach Crimson Canyon gebracht hatte. Sie ermahnte sich, dass er von nun an ihr Chef war und sie in ihm nicht mehr länger den atemberaubenden Liebhaber sehen durfte, der er war.
Mit jenem selbstsicheren, lässigen Schritt, der Frauen stets so anzog, kam er näher. Er trug eng sitzende Jeans, ein schwarzes Westernhemd mit Nieten und eine Gürtelschnalle, in der sich die untergehende Sonne Arizonas spiegelten. Mit einem Finger tippte er höflich gegen die Krempe seines Stetson.
„Ein Wunder werden wir auch brauchen, Trent.“
„Ich habe volles Vertrauen in dich, Darling. Du machst das schon.“ Er wandte sich an den Chauffeur. „Bringen Sie Miss Lowells Sachen auf ihr Zimmer, Kirby.“
„Jawohl, Mr. Tyler.“
Nachdem der Fahrer sich abgewandt hatte, blickte Julia in Trents dunkle Augen und versuchte, sich darauf zu konzentrieren, dass sie fortan in geschäftlicher Beziehung zueinander standen. Sie hatte ihm ihren Lebenslauf ausgehändigt, der ihre beruflichen Leistungen bezeugte. Ein Abschluss in BWL sowie der Umstand, dass sie frisch von der Hochschule einen Job als Geschäftsführerin in Los Angeles’ größter Marketingfirma ergattert hatte, hatten Trent als Referenz genügt. Im Übrigen war sie Laneys beste Freundin und insofern vertrauenswürdig, hatte er ihr gesagt.
Ihre erste Begegnung lag Monate zurück. Auf der Hochzeit ihrer Freundin Laney mit Trents Bruder Evan war Julia der große, gut aussehende Texaner sofort ins Auge gestochen. Vom ersten Augenblick an hatte es zwischen ihnen geknistert. Sie hatten ein leidenschaftliches Wochenende miteinander verbracht, doch dann hatte Julia nichts mehr von Trent gehört.
Bis vor zwei Wochen. Da war er mit Blumen und Champagner vor ihrer Tür in Los Angeles aufgetaucht und hatte sich dafür entschuldigt, dass er sich nicht gemeldet hatte.
Trent lächelte Julia verführerisch an. „Du siehst umwerfend aus.“
Sie fühlte, wie ihre Wangen zu glühen anfingen, doch ihr olivenfarbener Teint verbarg die Röte. Wie hätte sie jene heißen, prickelnden Nächte in Trents Armen vergessen können? Sie waren von einer solchen Leidenschaft gepackt gewesen, dass sie alles um sich herum vergessen hatten. Konnte sie je vergessen, wie er ihren Namen flüsterte, kurz bevor die Wellen der Lust sie überrollten?
Julia hatte ihre spontane Entscheidung, die Marketingstelle anzunehmen, in den letzten Wochen x-mal überdacht. Wie es schien, war Trent ein überzeugter Single, dem seine Geschäfte über alles gingen. Von vornherein hatte er deutlich gemacht, dass er an einer festen Beziehung nicht interessiert war. Sein Hotel Tempest West hatte Vorrang und bean