: Tami Fischer
: Moving Mountains Roman
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426460450
: Fletcher University
: 1
: CHF 10.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 464
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ihre Liebe könnte Berge versetzen. Doch finden sie den Mut dazu? In »Moving Mountains«, dem 4. New-Adult-Roman der »Fletcher University«-Reihe von Bestseller-Autorin Tami Fischer, trifft die schüchterne Buchliebhaberin Savannah auf den undurchsichtigen und attraktiven Maxx. Sie will endlich selbstbewusster sein, er seine Vergangenheit ein für alle Mal hinter sich lassen ... Savannah Moore ist es leid, Angst zu haben: Angst vor der Welt, dem Glücklichsein und vor der Liebe. Sie träumt davon, stark, unabhängig und frei zu sein. Um ihre Schüchternheit zu überwinden, nimmt sich die Studentin kurzerhand vor, einen One-Night-Stand zu haben. Über eine Dating-App lernt sie den charmanten »MadDog« kennen, der ihr gehörig unter die Haut geht. Was sie nicht ahnt: »MadDog«, alias Maxx, hat in seinem Leben schon so einige Fehler begangen, die ihm nicht zuletzt vier Jahre Gefängnis eingebracht haben. Maxx Williams will sich mithilfe seines Bruders Ches in Fletcher ein neues, ehrliches Leben aufbauen. Das ist jedoch alles andere als leicht, da ihn seine inneren Dämonen und Schuldgefühle fest im Griff haben. Dann ist da auch noch Savannah, die Maxx einfach nicht mehr aus dem Kopf geht - und die ausgerechnet zur Clique seines Bruders gehört! Trotz aller guten Vorsätze droht seine Vergangenheit ihn einzuholen, weshalb Maxx schweren Herzens beschließt, sich von Savannah fernzuhalten. Das ist bei dem gewaltigen Knistern zwischen ihnen jedoch leichter gesagt als getan ... Im Liebesroman »Moving Mountains« erzählt Bestseller-Autorin Tami Fischer von Savannahs und Maxx' Weg zu einem neuen, selbstbestimmten Leben - und von der Kraft der Liebe, die dir helfen kann, Berge zu versetzen. Entdecken Sie auch die kostenlose und exklusive Kurzgeschichte »Mountains and Storms«, die Vorgeschichte zum New-Adult-Roman »Moving Mountains« von Bestseller-Autorin Tami Fischer. Die Liebesromane der romantischen New-Adult-Reihe »Fletcher University« sind in folgender Reihenfolge erschienen: - Burning Bridges (Ella& Ches) - Sinking Ships (Carla& Mitchell) - Hiding Hurricanes (Lenny& Creed) - Moving Mountains (Savannah& Maxx) - kostenlose Vorgeschichte »Mountains and Storms«

Tami Fischer wurde in Hessen geboren und ist gelernte Buchhändlerin. Mit ihren Romanen Burning Bridges, Sinking Ships, Hiding Hurricanes und Moving Mountains landete sie auf der Spiegel-Bestsellerliste und für ihr Debüt erhielt sie Gold beim Lovelybooks Leserpreis 2019. Wenn sie nicht gerade an neuen Ideen arbeitet, tauscht sie sich auf Instagram (@tamifischerr) mit ihren Leser*innen aus und berichtet aus ihrem kreativen Alltag mit zwei Katzen und jeder Menge Büchern.

Kapitel 2


Maxx

Ein ohrenbetäubender Signalton drang durch den Trakt. Wie jeden Morgen machte er mich augenblicklich hellwach und ließ mich aufrecht im Stockbett sitzen. Und wie auch an jedem anderen Morgen der letzten tausendeinhundertzweiundneunzig Tage ertönte anschließend das Klicken der elektrischen Verriegelung unserer Gittertür. Carmichael, einer der Wärter, lehnte sich in unsere Zelle. »Raus aus den Federn, Zuckerpuppen! Das Frühstück macht sich nicht von selbst.«

Stöhnend rieb ich mir den Schlaf aus den Augen. Von all den Wärtern musste es natürlich ausgerechnet ein Arschloch wie Carmichael sein, der uns an diesem Morgen weckte. Sein lahmer Spruch war der gleiche wie immer, genauso wie die Alkoholfahne, die ich selbst von meiner harten Matratze aus riechen konnte.

Carmichael richtete den Gürtel unter seinem Bauch, räusperte sich, was ziemlich unappetitlich klang, und hob den Blick – geradewegs zu mir. »Du kommst mit mir, Williams«, knurrte er. »Du darfst heute …«

»Ich werde endlich entlassen«, fiel ich ihm ins Wort und grinste breit. »Geht es jetzt schon los? Ich dachte, ich könnte vielleicht noch …«

Er machte einen Satz auf das Stockbett von Rae Joe und mir zu. »Du kleiner Bastard, ich glaube nicht, dass ich dir erlaubt habe, dein Maul aufzumachen, und schon gar nicht, mich zu unterbrechen.«

Gerade so konnte ich mich davon abhalten, die Augen zu verdrehen. Glaubte er wirklich, dass ich mich an meinem allerletzten Morgen dermaßen unterordnen würde? Das konnte er vergessen. Heute war der Tag, den ich mir seit fast einem Jahr im Kalender markierte: der Tag meiner Entlassung.

Heute würde ich endlich wieder frei sein. Ich sein, Maxx Williams, ein ganz normaler, zweiundzwanzigjähriger, voll integrierterUS-Bürger. Dort draußen. Nicht länger hinter diesen hohen Mauern aus Beton und dem vielen Stacheldraht. Deshalb war es mir herzlich egal, wie ich mit Carmichael sprach. Er konnte mir schließlich nichts mehr anhaben.

»Ich bittevielmals um Entschuldigung«, sagte ich in einem Ton, der nur so vor Sarkasmus triefte. »Unter gar keinen Umständen werde ich Sie jemals wieder unterbrechen, Sir.«

Carmichael wirkte sichtlich verblüfft – immerhin war ich alsder Musterknabe bekannt – oder unter den anderen Häftlingen alskleiner Schleimscheißer, der sich immer korrekt verhielt und deshalb auch so eine niedrige Sicherheitseinstufung und kleine Privilegien genoss.

Carmichael verengte die Augen zu Schlitzen, und sein schmal getrimmter Oberlippenbart zitterte, als er den Mund kräuselte. »Komm mir ja nicht blöd, Williams. Noch bist du hier nicht draußen, also pass auf, wie du mit mir sprichst, hast du das verstanden?«

Ich setzte mich aufrechter hin, sofern das zwischen der niedrigen Zellendecke und meiner oberen Etage des Stockbetts möglich war. »Verstanden, Sir. Kommt nicht wieder vor, Mr. Carmichael, Sir.«

Offenbar schien Carmichael zu überlegen, ob er mir eine letzte Lektion erteilen sollte. Da ließ Rae Joe unter mir auf seinem Bett gehörig einen fahren.

Ich verzog das Gesicht. »Scheiße,RJ, nicht schon um diese Uhrzeit.«

Selbst Sally und Trez aus der Zelle nebenan begannen damit, Rae Joe zu verfluchen, der jedoch bloß dreckig lachte.

Carmichael trat angewidert zurück. »Na los, Bewegung, sonst hole ich Verstärkung, ihr miesen kleinen … Großer verfluchter Gott, Browning! Scheiße, das riecht nach zehn toten Ratten!«

Diesmal konnte ich nicht anders und lachte mit den anderen Insassen in den Zellen neben uns los, auch wenn mir von RJs Stinkbombe verdammt schlecht wurde. Bevor Carmichael noch handgreiflich wurde, kamen wir seinem Befehl nach und kletterten aus unseren schmalen Betten.

Die Jungs von nebenan undRJ machten sich, im Gegensatz zu mir, auf den Weg zur Küche. Mehr als ein hartes Schulterklopfen von Sally und ein paar »Alles Gute«-Sprüche von Trez und Rae Joe waren nicht drin. Verabschiedet hatten wir uns bereits gestern, und auch wenn niemand Alkohol hatte auftreiben können, hatte Nigel uns ganze zwei Schachteln Zigaretten besorgt. Und das war es dann gewesen.

Wir verließen den Zellenblock, und Carmichael übergab mich an einen der älteren Wärter, der mich zu meinem Sozialarbeiter bringen sollte. Nach und nach passierten wir die grünen Hochsicherheitstüren, die sich eine nach der anderen öffneten, während sich die nächste hinter uns schloss. Es fühlte sich komisch an, kein Gespräch zu führen, auch wenn ich mich nie gerne mit den Wärtern unterhielt. Ob er erwartete, dass ich mich verabschiedete? Was sagten andere Häftlinge, die entlassen wurden?

Endlich erreichten wir einen Bereich des Gefängnisses, den ich schon seit sehr langer Zeit nicht mehr gesehen hatte: den Ausgang.

Ich wurde zunehmend aufgeregter. Gott, es passierte wirklich. Nach all der Zeit geschah es endlich, das hier war kein Traum!

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