: Gemma Townley
: Undercover Küsse Lügen haben schlanke Beine
: dp Verlag
: 9783968173023
: 2
: CHF 4.80
:
: Erzählende Literatur
: German

Manchmal beginnt der Rest deines Lebens mit einer Lüge ...
Ein humorvoller London-Chick-Lit-Roman für Fans von Lauren Landish

Jennife Bell ist nach einer Reise um die halbe Welt zurück in London. Nach dem Ende ihrer privaten und beruflichen Beziehung zum egoistischen Umweltaktivisten Gavin braucht sie dringend Ablenkung. Aber so wie ihre Mutter Harriet hat sie sich die nicht vorgestellt. Jen soll undercover in den Geschäften ihres Vater herumschnüffeln, den sie schon fünfzehn Jahre nicht mehr gesehen hat. Harriet ist der festen Überzeugung, dass ihr Exmann, der ein konkurrierendes Unternehmen leitet, in illegale Machenschaften verwickelt ist. Widerwillig lässt Jen sich auf die Sache ein und muss feststellen, dass sie sich in dieser neuen Welt des Großkapitals, der Designeranzüge und Business-Lunches gar nicht so unwohl fühlt. Ein Umstand, der nicht zuletzt dem attraktiven BWL-Dozenten Daniel Peterson zu verdanken ist ...

Dies ist eine Neuauflage des Romans Love in teh City.

Erste Leserstimmen
'Locke -leichte Romantic Comedy aus England, genau mein Geschmack!'
'Fans von Sophie Kinsella werden hier voll auf ihre Kosten kommen'
'Macht euch auf turbulente und unterhaltsame Lesestunden gefasst!'
'Der Liebesroman hat mich vor allem durch seinen flüssigen und stets witzigen Schreibstil überzeugt.'
'romant sche Komödie zum Lachen, Mitfühlen und Abschalten'



Gemma Townley, die Schwester der Autorin Sophie Kinsella, geht gerne eigene Wege: So gründete sie ein Konkurrenzblatt zur offiziellen Unizeitung ihrer Hochschule, schrieb Musikkritiken für Szenemagazine und - ganz seriös - Artikel für Wirtschaftszeitungen. Heute arbeitet sie als Wirtschaftsjournalistin und publiziert in namhaften Blättern wie dem Financial Management. Ganz nebenbei hat die leidenschaftliche Musikerin mit ihrer Band Blueboy zwei Alben aufgenommen. Gemma Townley lebt mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn in London.

Prolog


Mein Gott, Jen, wo hast du dich denn jetzt schon wieder reingeritten?, dachte Jennifer Bell, als sie den Hörer auflegte, sich in ihrer Küche umsah und verzweifelt versuchte zu begreifen, worauf sie sich da gerade eingelassen hatte, versuchte, es nicht ganz so lächerlich und nicht ganz so beängstigend wirken zu lassen.Ich mache ein MBA-Aufbaustudium, dachte sie und verdrehte fassungslos die Augen. Ich hasse das Big Business. Und Bell Consulting hasse ich noch viel mehr. Und trotzdem habe ich mich gerade bereit erklärt, ein Aufbaustudium bei Bell Consulting zu machen. Schon beim Gedanken daran wurde ihr ganz mulmig.

Wie konnte das bloß passieren?, fragte sie sich.Warum um Himmels willen habe ich ja gesagt?

Vor ein paar Minuten hatte sie noch ganz friedlich und ahnungslos die Nachrichten geguckt. Hatte einfach nur dagesessen, sich um ihren eigenen alltäglichen Kram gekümmert und keinen Gedanken an irgendwelche tiefgreifenden Veränderungen in ihrem Leben verschwendet. Aber im Laufe der letzten Jahre hatte sie gelernt, dass sich innerhalb weniger Minuten eine ganze Menge verändern konnte. Vor allem, wenn ihre Mutter die Hände im Spiel hatte.

Sie runzelte die Stirn und überlegte, ob sie überrumpelt worden war, sich auf dieses kleine Abenteuer einzulassen, oder ob sie tatsächlich an der Entscheidung beteiligt gewesen war. Vermutlich Ersteres, dachte sie seufzend, während sie die Ereignisse der vergangenen zehn Minuten im Geiste noch einmal durchging.

»Und nun zu weiteren Nachrichten über das jüngste Erdbeben in Indonesien. Weit über einhundert Familien haben bei dieser Tragödie das Dach über dem Kopf verloren. Susan Mills berichtet.«

»Danke, Susan. Nun ja, Wissenschaftler hatten bereits davor gewarnt, dass so etwas passieren würde, aber niemand hat damit gerechnet, dass es so bald nach dem Tsunami am zweiten Weihnachtstag geschehen würde. Und das wirklich Beunruhigende daran ist die Tatsache, dass etliche der zerstörten Häuser, die nach dem Tsunami gebaut wurden und diesen Naturgewalten eigentlich hätten standhalten sollen, bis auf die Grundmauern eingestürzt sind. Dadurch verdichten sich die Spekulationen, dass einige der Bauunternehmer die Bauvorschriften nicht eingehalten haben. Es kursieren Gerüchte über Korruption und Schmiergeldzahlungen, die geflossen sein sollen, um Aufträge zu sichern, doch bisher konnte nichts Konkretes nachgewiesen werden. Axiom, eine der großen Baufirmen, bestreitet jegliche Verstrickung in diese fragwürdigen Geschäfte und hat eine einstweilige Verfügung gegen zwei Zeitungen erwirkt ...«

Okay, sie hatte also ferngesehen, und wie gewöhnlich hatten die Nachrichten sie ziemlich heruntergezogen. Sie hatte sich gefragt, in was für einer Welt sie eigentlich lebte, in der in einem Monat tausende von Menschen in Flutwellen ums Leben kamen und ein paar Monate später die Überlebenden erneut ihr Zuhause verloren? Es war einfach zu schrecklich.

»Und wir haben weitere Nachrichten zum jüngsten ...«

Kraftlos schaltete sie den Fernseher ab und schleppte sich in die Küche, um sich ein Glas Wein einzuschenken. Das half zwar nicht unbedingt, musste sie sich eingestehen, war aber nichtsdestotrotz dringend vonnöten. Sie hatte nach Sri Lanka gehen wollen, nachdem der Tsunami die Küste getroffen hatte, hatte mit eigenen Händen anpacken wollen, neue Häuser bauen oder irgendetwas machen, um die Menschen bei einem Neuanfang zu unterstützen. Sie hatte zwar nicht die geringste Ahnung vom Häuserbauen und hätte vermutlich nur im Weg herumgestanden, aber sie hätte sich besser gefühlt. Wie auch immer, jetzt hatte sie einen richtigen Job, in einem richtigen Büro. Und so sehr sie die damit verbundene Sicherheit genoss, war es ihr dennoch schwergefallen einzusehen, nun allmorgendlich zur Arbeit zu pendeln, statt sich mir nichts, dir nichts nach Sri Lanka abzusetzen. Und: Es hätte sowieso nichts gebracht.

Genau in diesem Augenblick klingelte das Telefon und unterbrach Jen in ihren Gedanken. Sie guckte auf die Uhr und stellte erschrocken fest, dass sie eigentlich schon längst unterwegs sein sollte. Sie war mit ihrer Freundin Angel verabredet und sicher war sie es jetzt, die anrief und wissen wollte, wo Jen blieb.

Nicht, dass sie die geringste Lust hatte, auf die Piste zu gehen. Die Nachricht