: Dolores Mey
: Ein Gutshof zum Verlieben
: dp Verlag
: 9783968170701
: Verliebt im Gutshof-Reihe
: 1
: CHF 4.90
:
: Erzählende Literatur
: German

Liebeschaos und Turbulenzen im Gutshof zum Glück
Der Feel-Good-Liebesroman für Fans von Barbara Erlenkamp

Von Männern will die 28-jä rige Jessica nichts mehr wissen. Das schwört sie sich nach einer bitteren Enttäuschung. Mit der Arbeit auf dem familiengeführten Bauernhof und als alleinerziehende Mutter der süßen Greta hat sie sowieso allerhand zu tun. Doch als das Schicksal sie dazu zwingt, einen Betriebshelfer zu engagieren, wendet sich das Blatt. Ausgerechnet der Mann, bei dem die weibliche Dorfbevölkerung aus dem Häuschen gerät, sorgt auch bei Jessica für Herzrasen und Schlafstörungen. Aus Angst, ihren Prinzipien untreu zu werden, schmiedet sie einen Plan. Doch auf der Dorfkirmes kommt alles anders. Kann Alexander ihr Herz erobern?

Alle Bände der Verliebt im Gutshof-Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden.

Erste Leserstimmen
„Einfach zum Dahinschmelzen schön!“
„Was für ein wundervoller Liebesroman. Macht Lust auf Frühling, Picknick und Landleben!“
„Eine locker-leichte Urlaubslektüre, die ich zu gerne am Strand liegend gelesen hätte.“
„Ich kann das E-Book nur wärmstens weiterempfehlen. Die Protagonistin ist bezaubernd!“
„Romantisch, lustig und geistreich.“



Dolores Mey lebt in Hessen. Gemeinsam mit ihrem Mann schreibt sie Geschichten, die das Leben hätte schreiben können. Heiter, spannend und immer auch romantisch.

Prolog


Das Ticken der Uhr dröhnte unerträglich laut in Jessicas Ohren, während sie zusammengekauert auf der Eckbank saß und am ganzen Leib zitterte. Dabei befand sie sich an dem Ort, der ihr schon immer einer der liebsten war: der Küche. Eine große Wohnküche mit rustikaler Essecke. Von jeher der Dreh- und Angelpunkt der Familie. Trotz modernster Küchenausstattung sah man dem Raum an, dass es ihn seit gut hundert Jahren gab. Allein die Höhe der Decken und die Wölbungen der Fensternischen deuteten auf das Alter des gutsähnlichen Fachwerkgebäudes hin, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet worden war und schon damals den Wohlstand der Bauernfamilie versinnbildlichen sollte. Zu dem mächtigen Bau, der an das Herrenhaus einer Domäne erinnerte, gehörten ringförmig angelegte Scheunen und Stallungen, die das Gehöft zu einer Festung werden ließen. Ein riesiges Tor, das jedoch meistens offen stand, schloss die gepflasterte Hoffläche ein. Hier in der Küche hatte Jessica stets Trost finden können. Egal ob sie eine schlechte Note mit nach Hause gebracht, sich mit ihren Freundinnen gestritten oder etwas ausgeheckt hatte. Automatisch tauchte Oma Margarethe in ihrer Erinnerung auf, die sie in solchen Momenten mit heißer Schokolade oder warmem Pudding getröstet hatte. Die Wehmut über den Verlust ihrer geliebten Großmutter, die vor einigen Jahren plötzlich und unerwartet verstorben war, verstärkte das Gefühl der Hilflosigkeit noch zusätzlich. Bloß bei dem Dilemma, in dem sie jetzt steckte, würde ihr auch der leckerste Pudding nicht helfen können.

Bange sah sie zu ihrer Mutter hinüber, die ebenso ratlos und aufgelöst wirkte. Wenn auch nicht ganz so sehr wie sie selbst. Doch von Gelassenheit war auch sie weit entfernt, denn anstatt den Abendbrottisch zu decken, lief sie planlos vor der Küchenzeile hin und her, öffnete und schloss die Kühlschranktür, ohne etwas herauszuholen und atmete dabei schwer.

Jessica schluchzte auf. Wenn schon ihre sonst so unerschütterliche Mutter in dieser Verfassung war, wie würde dann erst ihr Vater reagieren, der jeden Moment zur Tür hereinkommen musste? Mutlos barg sie den Kopf in den Händen. Ihm zu beichten, dass sie ein Kind erwartete, ohne mit einem potenziellen Ehemann aufwarten zu können – einem, der auch noch auf den Hof passte – war schon schlimm genug. Aber dass sie sich ausgerechnet vom größten Hallodri im Umkreis von hundert Kilometern hatte schwängern lassen, war so ungeheuerlich, dass sie sich nur noch wünschte, die Erde täte sich unter ihr auf.

Die Tatsache, dass Dennis Schulz sie mit seinem Charme so hatte einwickeln können, dass sie völlig kopflos gewesen war, würde ihren Vater sicher nicht beeindrucken. Dennis, der sich nicht nur perfekt auf Pferde verstand, sondern nur zu gut um seine Wirkung bei Frauen wusste, hatte diesbezüglich einen Erfahrungsvorsprung, bei dem Jessica nicht mithalten konnte. Ihr Liebes-Know-how beschränkte sich lediglich auf eine dreijährige Jugendliebe im Teenageralter. Außerdem verband sie eine innige, aber platonische Freundschaft mit ihrem einstigen Klassenkameraden Steffen. Es war also nicht verwunderlich, dass sie Dennis’ Charmeoffensive hilflos ausgeliefert war. Blind vor Verliebtheit hatte sie seine einschmeichelnden Worte geglaubt und das Gerede der Leute ignoriert, die sich über ihn und seine Weibergeschichten die Mäuler zerrissen. Leider war es nicht nur missgünstiges Geschwätz, als das sie den Klatsch anfangs abgetan hatte, sondern die ungeschminkte Wahrheit, der sie sich nun stellen musste.

Es war Zufall gewesen, dass sie den attraktiven Pferdewirt und erfolgreichen Springreiter kennengelernt hatte. Er war auf Gut Freyenhof beschäftigt, einem Gestüt, das am Rande der Ortschaft lag und auf dem sie sich häufig mit ihren Freundinnen zum Reiten traf. Alle mehr oder weniger versteckten Bemerkungen, die sie über Dennis machten, hatte Jessica als Eifersucht und Neid ausgelegt und in ihrer grenzenlo