: Barry Lyga
: Im Namen meines Vaters Thriller
: Blanvalet
: 9783641126520
: 1
: CHF 7.30
:
: Spannung
: German
: 448
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das fulminante Finale der Thriller-Trilogie
Jazz Dent wurde angeschossen und totgeglaubt in New York City zurückgelassen. Seine Freundin Connie befindet sich in der Gewalt von Jazz' Vater, dem brutalen Serienkiller Billy. Sein bester Freund Howie ist schwer verletzt und droht zu verbluten. Trotz alldem müssen die drei irgendwie wieder zusammenfinden, um Billy endlich zur Strecke zu bringen. Und dann tut Jazz genau das, wovor er sich immer am meisten gefürchtet hat. Und alle Welt fragt sich: »Ist der Sohn aus dem gleichen Holz geschnitzt wie sein Vater?«

Barry Lyga hat bereits mehrere in den USA gefeierte Jugendbücher geschrieben. Seit den Recherchen für seinen Debüt-Thriller »Ich soll nicht töten« weiß er beunruhigend gut über alle Methoden Bescheid, wie man eine Leiche verschwinden lassen kann. Der Autor lebt und arbeitet in New York City.

3

Es war kein Traum. Das war wirklich Billy Dent, der vor ihr stand.

Connie schüttelte sich, um klarer im Kopf zu werden, aber das führte nur dazu, dass aus einem leichten Pulsieren an ihrer Schädelbasis ein pochender Kopfschmerz wurde, den sie nicht ignorieren konnte. Sie stöhnte auf, und Billy lächelte.

»Einfach immer weiteratmen«, riet er. »Ich habe dir nur eine schwache Dosis verabreicht. Du müsstest im Handumdrehen wieder klar im Kopf sein.«

Connie gehorchte, der Kopfschmerz jedoch nicht – er hämmerte immer weiter, ein Männchen mit riesigen Betonstiefeln, das in ihrem Gehirn herumtrampelte.

O Gott, Connie, hör auf, dir wegen deiner Kopfschmerzen Sorgen zu machen.

Sie war an einen Stuhl gefesselt, wie sie feststellte, als sie versuchte, eine Hand an den Kopf zu heben. Sie spannte die Muskeln an Armen, Beinen, Rücken. Der Stuhl war niederschmetternd stabil, die Seile sicher verknotet. Billy war kein Amateur.

Der Raum war genau so, wie sie es sich nach dem heruntergekommenen Äußeren des Gebäudes gedacht hatte – Flecken von Schimmel und Wasser an den Wänden, der Boden schmutzig und entstellt durch Substanzen, von denen sie lieber nicht wissen wollte, was es war. Dann war da natürlich Billy, genau vor ihr, aber links von sich konnte sie so gerade noch einen Tisch ausmachen, auf dem zwei Handys lagen: ihr eigenes iPhone und ein billiges Ding zum Aufklappen.

Billy sah anders aus als auf den Fotos, die sie im Lauf der Jahre von ihm gesehen hatte. Er trug absurde Koteletten und ein Ziegenbärtchen, das so geschnitten war, dass es sein Gesicht länger wirken ließ. Sein Haar war graubraun, nicht schmutzig blond. Es war das Gesicht, das sie gesehen hatte, als die Wohnungstür aufging, und sie hatte ihn nicht an seinen Zügen, sondern an demAusdruck darin erkannt, an dieser bösartigen Freude und an der Stimme.

Ihr Magen hob und senkte sich, dann hob er sich wieder.

»Ich muss mich übergeben«, flüsterte sie.

Billy zuckte mit den Achseln. »Ich werde dich nicht davon abhalten.«

Sie überlegte, ob sie mit ihrer Kotze auf seine Schuhe zielen konnte. Wie sah wohl die Strafe dafür aus, dem berüchtigtsten Serienmörder der Welt auf die Füße zu kotzen?

Es gelang ihr, ihren Magen unter Kontrolle zu halten.

»Es heißtDarkene«, sagte Billy plötzlich. Er hatte sich einen Stuhl herangezogen und setzte sich weniger als einen Meter vor Connie.

»Was heißt Darkene?«, fragte sie. Sie erinnerte sich plötzlich klar und deutlich an Jazz’ Versuch, ihr einen Vortrag zu halten, wie man Serienmörder überlebt. Sie hatte das meiste schon verpfuscht, aber »lass sie reden« war noch auf der Lis