Kapitel eins
Lerntest du niemals kennen
die Welten in meinem Geist,
dann wäre dein Verlust
ein kleines Erbarmen,
wir werden es unterwegs vergessen.
Nimm, was du gegeben,
und wende ab das verzerrte Gesicht.
Ich verdiene es nicht,
wie eng das Ufer auch sein mag
deiner eigenen Gestade.
Gibst du dein Bestes,
dann erwidere ich deinen Blick.
Den Pfeilen in klammernder Hand,
traue ich nicht,
die sich zum Lächeln neigen, das mir gilt.
Wir begegnen uns nicht in Trauer
oder einem anderen Schließen
von Wunden.
Wir tanzten nicht auf demselben
dünnen Eis,
und mein Mitleid mit deinen Mühen
ist frei von jedem Gedanken
an Gegenseitigkeit und Ausgleich.
Es schickt sich, weiter nichts.
Auch wenn es vielen
fremd ist.
Doch werden Geheimnisse sein,
die du nie kanntest,
und ich würde nicht anders entscheiden.
All meine Pfeile sind begraben, und
der Sand dehnt sich weit,
und das Geheime
kühlt ab am Altar, an dem es hängt.
Selbst das Tropfen hat aufgehört,
dieses Kind der Wünsche
mit einem Kopf voller Welten
und seinen geröteten Tränen.
Ich hasse die Tage, an denen ich mich sterblich fühle.
Die Tage in meinen Welten,
hier lebe ich für immer,
und sollte jemals der Morgen grauen,
werde ich in seinem Licht erwachen
als Neugeborener.
DichternachtIII,IV
Das malazanische Buch der Gefallenen
Fisher kel Tath
Cotillion zog zwei Dolche. Sein Blick fiel auf ihre Klingen. Die schwarzen Eisenflächen schienen in Wirbeln zu verschwimmen, als würden zwei Zinnflüsse über die Kerben und Rillen triefen. Wo die Klingen von Rüstungen und Knochen abgefangen worden waren, hatten sie Scharten. Noch einen weiteren Moment beobachtete er, wie sich der kränkliche Himmel grell darauf spiegelte. Dann sagte er: »Ich habe nicht vor, irgendetwas zu erklären.« Er sah auf und seinem Gegenüber in die Augen. »Hörst du mich?«
Die Gestalt ihm gegenüber war zu keiner mimischen Reaktion fähig. Regungslos hingen Fetzen verrotteter Sehnen und Hautstreifen an Stirn-, Wangen- und Kieferknochen. Sein Blick war leer, vollkommen leer.
Besser, dachte Cotillion, als blasierte Skepsis. Oh, davon hatte er wahrlich genug. »Sag mir«, sprach er weiter, »was meinst du, was du da vor