Der Auftrag
(Juni 1788)
Hufschläge hallten vor dem Haus. Rufe, Lachen, Pferdewiehern. Durch die offen stehende Tür des Gasthauses trat ein mittelgroßer Mann im legeren Sommeranzug ein, rief noch etwas nach draußen und blickte dann suchend in den Schankraum. Noch bevor sich seine Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, eilte der Wirt auf ihn zu und sagte beflissen: »Einen schönen guten Tag, Kapitän Winter, Sir.«
Der Eintretende nahm die leichte Mütze ab und dankte. »Ihnen auch, Parker. Haben Sie einen kühlen Apfelsaft für uns, bevor wir aufs Boot gehen?« Hinter ihm schoben sich ein etwas größerer, blonder Mann und ein kleinerer Mann durch die Tür. Der erste fiel auf, weil er den linken Fuß nachzog, der zweite, weil er eine ungewöhnliche Kappe trug, die Kopfbedeckung der Malaien.
»Willkommen, die Herren«, begrüßte der Wirt auch sie und führte sie zu einem Tisch am Fenster. Aus dem Nebenraum erscholl lautes Gebrüll. Die Gäste hatten sich noch nicht gesetzt und blickten den Wirt fragend an.
»Eine Gruppe von Absolventen der Marineakademie in Portsmouth, meine Herren. Junge Midshipmen, die schon seit Stunden in sich hineintrinken.«
Gerade hatte David Winter lächelnd »Hoffentlich vertragen sie es« gesagt, da flog die Tür des Nebenraumes auf, und ein junger, schlanker Bursche stolperte in den Schankraum. »Wirt!«, schrie er. »Bring er uns Bier, aber dalli!«
Die schwarzen Haare hingen ihm wirr in sein schmales, jetzt vom Trunk gerötetes Gesicht. Die blaue Uniformjacke hatte er aufgeknöpft.
Er stierte die neuen Gäste an, grunz