: Andy Weir
: Der Astronaut Roman
: Heyne
: 9783641272838
: 1
: CHF 9.70
:
: Science Fiction
: German
: 560
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Als Ryland Grace erwacht, muss er feststellen, dass er ganz allein ist. Er ist anscheinend der einzige Überlebende einer Raumfahrtmission, Millionen Kilometer von zu Hause entfernt, auf einem Flug ins Tau-Ceti-Sternsystem. Aber was erwartet ihn dort? Und warum sind alle anderen Besatzungsmitglieder tot? Nach und nach dämmert es Grace, dass von seinem Überleben nicht nur die Mission, sondern die Zukunft der gesamten Erdbevölkerung abhängt.

Andy Weir war bereits im Alter von fünfzehn Jahren als Programmierer und später als Softwareentwickler für diverse Computerfirmen tätig, bevor er mit seinem RomanDer Marsianereinen internationalen Megabestseller landete. Seither widmet er sich ganz dem Schreiben und beschäftigt sich in seiner Freizeit mit Physik, Mechanik und der Geschichte der bemannten Raumfahrt - Themen, die sich auch immer wieder in seinen Romanen finden. Sein DebütDer Marsianer wurde von Starregisseur Ridley Scott brillant verfilmt.

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»Was ist zwei plus zwei?«

Aus irgendeinem Grund ärgert mich die Frage. Ich bin müde. Beinahe schlafe ich wieder ein.

Ein paar Minuten vergehen, dann höre ich sie wieder.

»Was ist zwei plus zwei?«

Der leisen Frauenstimme fehlt jedes Gefühl, und der Tonfall ist genau derselbe wie beim letzten Mal. Es ist ein Computer. Ein Computer, der mich nervt. Meine Verärgerung wächst.

»Lsmchnr«, sage ich und staune. Eigentlich wollte ich sagen: »Lass mich in Ruhe«, was meiner Ansicht nach eine absolut verständliche Reaktion ist. Aus irgendeinem Grund kann ich nicht richtig sprechen.

»Nicht korrekt«, entgegnet der Computer. »Was ist zwei plus zwei?«

Zeit für ein Experiment. Ich will versuchen, »Hallo« zu sagen.

»Harch?«

»Nicht korrekt. Was ist zwei plus zwei?«

Was ist hier eigentlich los? Das wüsste ich wirklich gern, aber ich habe nicht viele Anhaltspunkte. Außer dem Computer kann ich nichts anderes hören. Ich kann nicht einmal etwas fühlen. Nein, das stimmt nicht. Ich spüre etwas. Ich liege auf etwas Weichem. Auf einem Bett.

Ich glaube, meine Augen sind geschlossen. Das ist gar nicht so schlecht. Ich muss sie nur öffnen. Ich versuche es, aber nichts passiert.

Warum bekomme ich die Augen nicht auf?

Öffnen.

Uuuuuund … öffnen!

Verdammt noch mal, geht auf!

Oh! Gerade hat etwas gezuckt. Die Augenlider haben sich bewegt. Das konnte ich fühlen.

GEHT AUF!

Ganz langsam gehorchen die Augenlider, gleißendes Licht fällt auf die Netzhäute.

»Nampf«, sage ich und halte mit größter Willenskraft die Augen offen. Alles ist grellweiß und tut weh.

»Augenbewegung entdeckt«, sagt meine Peinigerin. »Was ist zwei plus zwei?«

Das grelle Weiß schwächt sich ab. Meine Augen passen sich an die Helligkeit an. Ich erkenne Umrisse, die mir aber noch nichts sagen. Mal sehen … kann ich die Hände bewegen? Nein.

Die Füße? Ebenfalls nein.

Aber ich kann den Mund bewegen, oder? Ich habe etwas gesagt. Nichts Verständliches, aber immerhin.

»Vrrmp.«

»Nicht korrekt. Was ist zwei plus zwei?«

Allmählich schälen sich Umrisse heraus. Ich liege in e