Was bisher geschah:
George Mallory ist Psychologie-Dozent an der Universität von Virginia mit dem Spezialgebiet Parapsychologie. Anders, als viele jedoch annehmen, glaubt er nicht an paranormale Phänomene, sondern hat es sich zur Aufgabe gemacht, deren natürliche Ursachen ans Licht zu bringen und das vermeintlich Übersinnliche rational zu erklären. Als er einen Brief aus Venedig erhält, in dem die Kuratorin eines venezianischen Kunstmuseums, Dr. Velmonte, von einer seltsamen Serie von Todesfällen berichtet, ist seine Neugier geweckt. Die Fälle scheinen miteinander verknüpft zu sein. Eine Reihe von Hausbränden mit tödlichem Ausgang, die sich in den letzten zwanzig Jahren über ganz Westeuropa erstreckte, geriet in den Fokus der Presse, da aus den ausgebrannten Trümmern jedes Mal nichts anderes geborgen werden konnte als ein Gemälde – völlig unbeschädigt von Feuer und Rauch. Alle Opfer waren im Besitz solch eines Bildes. Und diese Porträts zeigen stets ein trauerndes Kleinkind mit vorwurfsvollem Blick. Alle sind sie signiert mit dem Pseudonym eines unbekannten Künstlers: Bragolin. Wer verbirgt sich hinter diesem Namen?
Man behauptet, dass ein Fluch auf diesen Porträts lasten würde und die Augen der Kinder ihre Besitzer in den Wahnsinn und in den Tod treiben würden. Dr. Velmonte ist bereits seit zwanzig Jahren auf der Suche nach diesen Bildern und hat bis auf zwei Exemplare alle Werke gesammelt, um sie in einer Galerie auszustellen. George soll zusammen mit der Kunsthistorikerin Dr. Josephine Canino für das Antenor-Museum herausfinden, ob von der Gemäldeserie wirklich eine dunkle Macht ausgeht. Dr. Canino geht nach ihren Recherchen davon aus, dass die porträtierten Kinder wirklich gelebt haben und von jenem Bragolin im Venedig der Nachkriegszeit in sein Atelier entführt und umgebracht wurden. Dr. Velmonte geht sogar noch weiter, denn sie glaubt, dass der Urheber dieser Werke die Kinder tötete, indem er ihnen mit jedem Pinselstrich nach und nach ihre Seelen nahm, bis sie in das jeweilige Gemälde eingesperrt waren. Deshalb gehe von den Bildern eine solch bedrohliche Kraft aus. Der Legende nach könne der Fluch nur gebrochen werden, wenn alle Gemälde von Bragolin gesammelt und so die Seelen der Kinder wiedervereint wären.
Die einzigen zwei Gemälde, die dem Antenor-Museum noch fehlen, sind laut Dr. Velmonte von ganz besonderer Bedeutung, weil sie einen Jungen beziehungsweise ein Mädchen zeigen, Geschwister, weswegen die beiden Bilder in gewisser Weise zusammengehören. George Mallory und Josephine Canino verschlägt es bei ihrer Suche nach den letzten beiden Porträts ins spanische Salamanca, wo der reiche Kunstsammler Franchot Seville eines dieser Gemälde besitzt: das Exemplar mit dem trauernden Mädchen. Josephine ist auf ihn aufmerksam geworden, weil Sevilles Frau Lydia vor einigen Wochen spurlos verschwunden ist. Bei der Polizei und in der Öffentlichkeit kursieren viele Spekulationen, ob ihr Mann Franchot für ihr Verschwinden verantwortlich ist. Dieser beteuert jedoch seine Unschuld. Interessant ist für Josephine, dass nicht er, sondern Lydia die eigentliche Besitzerin des Bragolin-Bildes war. Als George und Josephine Franchot jedoch nach einem gescheiterten Besuch noch einmal aufsuchen, finden sie nur seine verstümmelte Leiche in dessen Villa. Man hat ihm die Augen aus dem Kopf geschnitten. Das Bragolin-Gemälde ist hingegen entwendet worden.
Durch einen Hinweis kommt George zu der Vermutung, dass der berüchtigte Kunstdieb Dominique Poincaré hinter dem Mord stecken könnte. Er findet dessen Aufenthaltsort heraus und will sich nach Montségur in Südfrankreich begeben. Josephine jedoch ist sehr verstört seit dem Mord an Seville und befürchtet, dass die Polizei sie damit in Verbindung bringen könnte. Vor allem der venezian