Kapitel 1
DENVER
Der Tod ist echt scheiße.
Am blödesten ist es für den Verstorbenen. Ja, okay. Für den Verstorbenen ist es definitiv am beschissensten. Aber vielleicht auch nicht. Vielleicht ist da nichts nach dem Tod. Vielleicht ist es für die Hinterbliebenen viel schlimmer, denn sie müssen mit dem klaffenden Loch zurechtkommen, das derjenige hinterlassen hat.
Aber wisst ihr, was noch beschissener ist, als an einer Beerdigung teilzunehmen? Die Verlesung des Testaments. Nicht dass ich bei so etwas schon oft dabei gewesen wäre. Es ist mein erstes Mal. Und ich kann euch sagen: Es ist reine Zeitverschwendung. Vor allem, wenn die wichtigste Person überhaupt nicht anwesend ist.
Ich werfe einen Blick auf die kleine goldene Wanduhr und frage mich, ob Luther Lloyd, der Anwalt, eine Stoppuhr hat, damit er seinen Klienten möglichst viel Geld abluchsen kann. Zum Glück muss ich nichts bezahlen, aber Chip hat es eine Menge gekostet. Was scheiße ist. Der Kerl ist viel zu früh verstorben.
Als mich Luther angerufen hat, um mir zu sagen, dass ich bei der V