: Claire Kingsley
: The Path to you
: MORE by Aufbau Digital
: 9783967970302
: Jetty Beach
: 1
: CHF 8.80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 267
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Schatte der Vergangenheit.

Ich will nur vergessen, was damals geschehen ist. Nicht zurückschauen, sondern einfach weitermachen - das ist seit Jahren meine Devise. Wenn ich allein bin, kann mir auch niemand wehtun. Doch Gabe macht es mir nicht leicht diese Mauern um mich herum weiter aufrechtzuerhalten. Er ist immer für mich da, hört mir zu und gibt mir Zeit. Aber kann ich ihm wirklich vertrauen? Oder wird er mich genauso enttäuschen, wie alle anderen in meinem Leben?



Claire Kingsley schreibt Liebesgeschichten mit starken, eigensinnigen Frauen, sexy Helden und großen Gefühlen. Ein Leben ohne Kaffee, E-Reader und neu erfundene Geschichten ist für sie nicht vorstellbar. Claire Kingsley lebt mit ihrer Familie im pazifischen Nordwesten der USA.

Kapitel 1
Sadie


Der Typ an Tisch zehn macht mich krank. Er zieht mich mit seinen Blicken aus, seit ich seine Getränkebestellung aufgenommen habe. DasPorthole Inn ist kein besonders schicker Laden, aber die Gäste sind in der Regel sehr nett. Viele Familien, manchmal Pärchen bei einem Date oder auch Freunde, die zusammen etwas essen oder trinken gehen. Doch der Kerl sitzt allein an einem Tisch und lässt mich nicht aus den Augen.

Kurz verschwinde ich in der Küche, um mich seinen Blicken zu entziehen. Ich wünschte, er würde einfach wieder gehen, aber er lässt sich unendlich viel Zeit mit seinem Filet und der gebackenen Kartoffel. Und die Art, wie er sich die Lippen leckt, während er mir auf den Busen starrt, ist einfach nur widerlich. Ich habe sogar Angst, er könnte warten, bis ich Feierabend habe, und mir dann nach draußen folgen.

Doch ich habe mir ja nicht umsonst Pfefferspray besorgt. Ich werde es einsatzbereit in der Hand halten, wenn ich nach meiner Schicht zum Wagen gehe.

Jetzt muss ich mich erst mal auf die Arbeit konzentrieren. Ich bin noch neu hier, und das Letzte, was ich will, ist Ärger. Ich verdiene gerade so viel, dass ich mir die Miete für das Haus leisten kann, und meine mageren Ersparnisse sind für die Kaution und die letzte Miete draufgegangen.

Eigentlich arbeite ich gerne hier – zumindest bis jetzt. Todd, der Geschäftsführer, ist etwas schroff, aber das Trinkgeld ist nicht übel. Wenn ich mich bedeckt halte und mich mit niemandem anlege, kann ich mit der Zeit genug Geld verdienen, um wieder auf die Beine zu kommen. So ein Neuanfang ist ganz schön hart.

Ich nehme mir einen Augenblick Zeit, um meinen Pferdeschwanz zu richten und meine kleine schwarze Schürze zurechtzuzupfen, bevor ich ins Café zurückgehe. Sobald ich die Küche verlasse, starrt mich der schmierige Typ wieder unverwandt an, doch ich ignoriere ihn demonstrativ und steuere stattdessen Tisch zwölf an.

»Kann ich noch etwas für Sie tun?«

Ein hübsches Paar. Beide tragen einen Ring, ich bin also ziemlich sicher, dass sie verheiratet sind. Die Frau hat eine lockige blonde Mähne und ein breites Lächeln. Ihr Mann ist ebenfalls überdurchschnittlich attraktiv mit freundlichen grünen Augen und dunklen Haaren.

»Ich glaube, wir brauchen nichts mehr«, sagt die Frau.

»Kein Nachtisch, Sonnenschein?«, fragt der Mann.

»Ich kriege keinen Bissen mehr herunter. Vielleicht das nächste Mal.«

»Kein Problem«, entgegne ich und lege die schwarze Mappe mit der Rechnung auf den Tisch. »Rufen Sie mich, wenn Sie so weit sind. Lassen Sie sich Zeit.«

Ich habe nicht die geringste Lust, den Lüstling nach seinen Wünschen zu fragen, aber ich muss an Tisch n