: Sarah Lark
: Dream - Frei und ungezähmt
: Baumhaus
: 9783732557592
: 1
: CHF 8.00
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Sa ah kann es nicht fassen: Ihre Eltern wandern nach Neuseeland aus - und sie muss mit. Traurig lässt ihr geliebtes Pflegepferd zurück und lässt sich nur widerwillig auf das Leben am anderen Ende der Welt ein. Erst als der eigentlich verschlossene Lucas sie in die nahegelegenen Berge mitnimmt, ändern sich die Dinge. Der Junge mit den maorischen Wurzeln, der Pferde so liebt wie sie, zeigt ihr die in Freiheit lebenden Kaimanawa-Wildpferde, und Sarah verguckt sich auf Anhieb in einen Hengst mit silberner Mähne. Heimlich gibt sie ihm den Namen Dream. Umso schockierter ist sie, als Dream gefangengenommen wird. Ihm droht der Verkauf oder vielleicht sogar die Schlachtung! Gemeinsam mit Lucas setzt Sarah alles daran, den Hengst zu retten. Wirklich helfen kann sie Dream jedoch nur, wenn sie sein Vertrauen gewinnt. Eine fast unmöglich erscheinende Aufgabe. Doch mit viel Geduld schafft Sarah es, eine ganz besondere Beziehung zu Dream aufzubauen. Und schließlich gelingt ihr mit Lucas` Unterstützung das Unglaubliche: Sie können Dream sogar seine Freiheit wiederschenken ...

Kapitel 1


»Natürlich werden meine Eltern es erlauben. Ganz bestimmt!« Aufgeregt und überglücklich umarmte Sarah den Wallach Jackpot. Beinahe wäre sie sogar auch noch der Besitzerin des Pferdes, Eva Betge, um den Hals gefallen. »Ich werde gleich nach Hause fahren und fragen. Und dann rufe ich Sie an, ja?«

Eva Betge, eine zierliche, nicht mehr ganz junge Frau mit kurzem, rot gefärbtem Haar, lächelte. »Nur die Ruhe«, beschwichtigte sie Sarah. »Es eilt nicht mit der Zusage. Ich werde ganz bestimmt keine andere Stallhilfe fragen. So gut wie du kommt keiner mit Jackpot zurecht.«

»Danke, Frau Betge. Sie können sich auf mich verlassen!«

Sarah konnte ihr Glück kaum fassen. Noch ein paar Tage zuvor wäre sie nicht einmal auf die Idee gekommen, Jackpot eines Tages reiten zu dürfen. Sie war schon selig, weil Eva Betge ihr erlaubte, den großen Fuchs mit der breiten Blesse und der hellen Mähne jeden Tag zu putzen und auf die Weide zu bringen. Doch dann hatte die Pferdebesitzerin sie mit einer unglaublichen Nachricht überrascht: Sie hatte für Sarah und Jackpot eine Reitstunde für Fortgeschrittene gebucht, auf ihre Kosten, und jetzt toppte sie das noch, indem sie ihr eine Reitbeteiligung anbot! Für hundertzwanzig Euro im Monat, nur wenig mehr, als sie bisher für ihre Reitstunden bezahlte, würde sie den Wallach zweimal in der Woche reiten dürfen, einmal im Unterricht und einmal im Gelände. Sarah schwindelte es fast bei dem Gedanken an einen Galopp durch den Wald. Sie konnte sich Ausritte auf Schulpferden nur ein- oder zweimal im Jahr leisten – seltene Highlights ihres bisherigen Reiterlebens. Und nun sollte sie das jede Woche haben! Mit Jackpot, dem wunderbarsten Pferd, mit dem sie je zu tun gehabt hatte!

Eva Betge nickte. »Wenn du mit deinen Eltern redest, sag ihnen, dass ich mich gern mal mit ihnen treffen würde. Es sind da noch ein paar versicherungstechnische Fragen zu klären. Aber das kriegen wir hin.«

Sarah bedankte sich bestimmt noch zwanzig Mal, bevor sie Jackpot schließlich einen letzten Kuss auf seine weiche Pferdenase drückte und sich verabschiedete. Euphorisch schwang sie sich auf ihr Fahrrad und machte sich auf den Heimweg. Der Reitstall lag am Stadtrand, und sie würde gut zwanzig Minuten brauchen, um das Mietshaus in Hamburg Wandsbek, in dem sie mit ihren Eltern wohnte, zu erreichen. Ein ziemlich langweiliges Haus, Sarah hätte lieber ein Haus mit Garten wie ihre Großeltern, bei denen sie sehr viel Zeit verbrachte. Tatsächlich war sie häufiger bei Oma Inge und Grandpa Bill als bei ihren Eltern. Die waren ständig beschäftigt, während die Großeltern immer für sie Zeit hatten. Sie würden sicher auch einspringen, falls ihre Eltern das Geld für die Reitbeteiligung nicht aufbringen konnten oder wollten. Sarah war es nur unangenehm, sie direkt danach zu fragen. Oma Inge und Grandpa Bill bezahlten sowieso schon den größten Teil ihrer wöchentlichen Reitstunden. Ihre Eltern konnten sich ihr teures Hobby nicht leisten – das behaupteten sie jedenfalls.

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