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»Manfred Olsson.«
»Guten Morgen, hier spricht Ann Lindell von der Kriminalpolizei Uppsala. Entschuldigen Sie bitte die frühe Störung.«
Sie nahm das Telefon in die rechte Hand und schob die ausgekühlte linke in die Jackentasche.
»Aha, worum geht’s?«
Manfred Olssons Stimme klang etwas reserviert.
»Wir müssen Sie in einer bestimmten Angelegenheit sprechen«, begann Lindell ungewöhnlich vage.
»Geht es um den Wagen?«
»Nein, wieso, haben Sie …«
»Vor vierzehn Tagen ist mein Auto gestohlen worden. Haben Sie es gefunden?«
»Es geht nicht um Ihr Auto.«
Ann Lindell lehnte sich an die Wand. Die aufgehende Sonne wärmte ihren fröstelnden Körper. Schon beim Aufwachen hatte sie gefroren, und an einem kalten Morgen Ende Oktober auf einen zugigen Hof gerufen zu werden machte die Sache nicht besser.
Die Blätter eines Ahorns leuchteten in gelbroten Farbtönen. An manchen Stellen hatten kleine schwarze Pilzsporen sie verfärbt, so dass eine Verbindung entstanden war, die einem den unendlichen Reichtum der Vegetation, aber auch Wehmut und Vergänglichkeit vergegenwärtigte. Vereinzelte Schneeflecken zeigten, dass der Winter dieses Jahr früh gekommen war.
Ola Haver trat aus dem Haus, entdeckte Lindell und nickte ihr zu. Er sah müde aus. Vorhin hatte er kurz erwähnt, dass sowohl die Kinder als auch seine Frau schwer erkältet waren.