: Frank Callahan
: Skull-Ranch 15 Südstaaten-Poker
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732588756
: 1
: CHF 1.60
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Südstaaten-P ker

Im Bluegrass Valley geht die Mannschaft der Skull-Ranch friedlich ihrer Arbeit nach, ohne zu ahnen, dass sechshundert Meilen weiter südöstlich ein Kampf auf Leben und Tod entbrannt ist. In Texas stehen viele Rancher auf verlorenem Posten. Finanzhaie und geldgierige Yankees bringen die Männer, die den Krieg verloren haben, um ihre Existenz. Angeblich herrscht seit langem Frieden in den Staaten, aber für die Rindermänner in Texas hat der wirkliche Krieg jetzt erst begonnen.
Ist es ein Zufall, dass sich John Morgan, der Boss der Skull, entschließt, mit Smoky und General Carrington nach Dallas zu reisen? Die drei Männer geraten mitten in heiße Kämpfe, die der Teufel anheizt...

»Ich werde diese Höllenhunde wie Hasen abschießen«, stößt Ken Budwell hervor. Das Gesicht des älteren Mannes wirkt verkniffen. Zorn funkelt in seinen leicht schrägliegenden Augen.

Er starrt auf seine Frau, die mit blassem Gesicht gegen die Wand lehnt und ihren Mann ängstlich anblickt.

»Tu es nicht, Ken«, sagt sie mit bebender Stimme. »Die Steuereinnehmer der Union kennen keine Gnade. Die bringen dich um, oder werfen dich ins Jail. Was soll dann aus mir und deinen vier Söhnen werden?«

Ken Budwell fährt sich erregt durch seinen struppigen Bart, der Kinn und Wangen bedeckt. Langsam senkt er die Winchester.

»Wenn ich die Steuern bezahle, Judith«, sagt er leise, »sind wir am Ende. Ich kann dann nicht mehr den Kredit an die Bank zurückzahlen. Und was das bedeutet, weißt du: Sie werden unsere kleine Ranch versteigern, und irgendein verdammter Yankee wird sie für ein paar lausige Dollars aufkaufen. Zehn Jahre harter Arbeit sind dann vergeblich gewesen.«

Ken Budwell schweigt.

Wieder funkelt dieser heiße Zorn in seinen Augen.

»Texas hat leider den Krieg verloren«, sagt Judith tonlos. »Und die Sieger können machen, was sie wollen. Was heißt heute noch Gesetz und Recht? Texas ist arm. Ein Dollar ist so groß wie ein Wagenrad, und die Rinder, die sich während des Krieges wie die Kaninchen vermehrt haben, sind nicht einmal ihr Fell wert.«

Er nickt.

Seine Hand schraubt sich so fest um den Schaft des Gewehres, dass die Knöchel weiß schimmern.

»Uns Rancher und Farmer tritt man in den Dreck«, sagt er schweratmend. »Diese verdammten Yankees aus dem Norden kaufen alles auf, was sie bekommen können. Unser Land blutet aus. Und dieses raue Spiel mache ich nicht länger mit.«

Judith tritt zu ihrem Mann und legt ihm ihre abgearbeitete Hand auf den Arm. Sie blickt ihn forschend an.

Judith Budwell muss vor Jahren einmal eine schöne Frau gewesen sein, doch nun wirkt sie verblüht, verbraucht und fast am Ende ihrer Kräfte.

»Sei doch vernünftig, Ken«, sagt sie bittend. »Es geht fast jedem im Süden so. Hier in Texas ist es allerdings besonders schlimm. Wenn du auf den Steuereinnehmer schießt, der in Begleitung eines Sheriff-Deputies kommt, dann machst du dich und uns unglücklich. Wir werd