Ein scheinkranker Spion
Verräter sind selbst denen, deren Sache sie dienen, verhasst.
Publius Cornelius Tacitus
Man liebt zwar den Verrat, aber nicht den Verräter
Ein Sprichwort
lautes Rufen und heftiges Pochen an der Türe ihrer Schlafkammer reißen Katarina aus ihrem liebevollen Traum und holen sie in die Wirklichkeit zurück. Mit einem lauten - ich komme gleich, zieht sie sich ihr Nachthemd vom Leib, schlüpft in eine ehemals weiße Hose und zieht sich einen Kittel über ihr Unterhemd, der wenigstens noch die Farbe Weiß erahnen lässt. Kaum ist der letzte Knopf geschlossen, öffnet sie die Zimmertür und sieht vor sich ihre Namensvetterin Schwester Katarina-Erika stehen. Wenn sie beide allein sind, lassen sie natürlich die „Erika“ beiseite. Nur wenn andere Schwestern oder Kranke anwesend sind, wird sie mit Ihrem Doppelnamen angesprochen. „Was treibt dich denn so aufgeregt herum und das noch am frühen Morgen? Ist was Schlimmes passiert oder muß dir selber dringend geholfen werden? Brauchst du Hilfe?“ „Entschuldige bitte meine Aufregung, Katarina! Vor gut einer Stunde wurde uns ein junger Mann gebracht, der am rechten Oberschenkel eine ziemlich große Schnittwunde hat. Angeblich, so der Bauer vom Nachbardorf, wurde er von zwei Räubern überfallen, die ihn vom Pferd zerrten, mit dem Schwert verletzten und ihm sein gesamtes Hab und Gut abnahmen. So wie sie kamen, seien sie auch wieder, natürlich mit seinem Pferd und seiner gesamten Ausrüstung verschwunden. Der Bauer, der ihm in seiner Not half hier ins Krankenhaus zu kommen meinte, dass sich das ziemlich zwielichtig anhörte.
A fake spy
Traitors are hated even by those whose cause they serve.
Publius Cornelius Tacitus
One loves betrayal, but