: Jens Fitscher
: Jason 'The Gun'
: epubli
: 9783754119600
: 2
: CHF 1.80
:
: Erzählende Literatur
: German
: 72
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'A hell of a place to lose a cow', so wurden die Naturwunder um den Bryce Canyon im Südwesten von Utha von den ersten Einwanderern, den Mormonen, genannt. Als Jason 'The Gun' Wagenfeld im Jahre 1879 diese wilde, naturbelassene Gegend bereiste, genoss er die Natur aus vollen Zügen. Er hatte die alte Welt zurückgelassen, um ein neues, freies Leben ohne Zwänge und Willkür zu leben. Als er dann jedoch in die Hände eines Indianerstammes gerät und dieses neue Leben an einem seidenen Faden zu hängen scheint, holt ihn die Wirklichkeit ein. Der Kampf der Ureinwohner gegen die neue, weiße Bevölkerung wird ebenso zu seinem Kampf.

Jens Fitscher war bereits als kleiner Junge begeisterter Leser von Science Fiction und Fantasy Büchern. Insbesondere liebte er die gängigen Taschenbücher der 70er und 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Ein starkes Interesse zeigte er dabei für die Protagonisten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Seine Geschichten handeln immer von starken Persönlichkeiten, die durch ungewöhnliche Umstände über sich selbst hinauswachsen und dafür mit übernatürlichen Fähigkeiten belohnt werden.

Kapitel 1:Die Begegnung


 

Die Farbenpracht der Natur ließ Jason ‚The Gun‘ Wagenfeld sein Pferd anhalten. Er konnte weit voraus über das Tal blicken. Ganz tief unten zeichneten sich die weißen Kieferwälder und grüne Koniferenwälder ab.

Sie waren durchsetzt mit eingestreuten Manzanita-, Junibeeren- und Antilopenbitterbüschen. Gelblich erstrahlten die weiter höher liegenden Gelb-Kiefer, ergänzt durch Blaufichten und Douglastannen.

Direkt vor ihm auf dem Paunsaugunt Plateau standen verstreut Nevada-Zirkelkiefer und Grannenkiefer.

Weit im Hintergrund lagen die zerklüfteten Felsformationen der Tafelberge in einem blauen Dunst. Nur ihre rote Farbgebung leuchtete zwischen dem Grün der Pflanzen.

Genau deswegen zog Jason ‚The Gun‘ Wagenfeld seit dem Jahre 1879, nunmehr schon fast einem Jahr, durch das noch unberührte Colorado.

Er hatte die alte Welt zurückgelassen, um ein neues, freies Leben ohne Zwänge und Willkür zu erfahren.

Jason war Deutscher, aber er war kein Untertan irgendeines Kaisers. Es war ihm nicht leichtgefallen, seine Eltern und Freunde einfach so zurückzulassen und ein gänzlich neues Leben zu beginnen.

Aber nachdem die Sozialdemokratie durch Bismarck verboten worden war und die Sozialistenverfolgung durch den Reichstag legalisiert wurde, blieb ihm sowieso nichts anderes übrig, als dem Reich den Rücken zu kehren.

Er war und blieb eben ein eingefleischter Demokrat. Aber das war schon lange Vergangenheit.

Es lag nun schon über ein Jahr zurück. Hier in Amerika hatte er sich bereits einen Namen gemacht.

Man nannte ihn ‚The Gun‘, weil er mit seinem original Henry Rifle mit der Seriennummer 355, ein Repetiergewehr mit 15 Schuss, auf 500 Meter noch genau ins Schwarze traf.

Er hatte es bereits mehrfach unter Beweis stellen müssen. Seit die Heiligen der Letzten Tage, mormonische Siedler, vermehrt in das Land einfielen, kam es immer wieder zu Zwischenfällen mit den Indianern.

Auch kamen immer mehr Goldschürfer in das unberührte Land. Jason hatte schon überlegt, von hier weiter westwärts zu ziehen. Doch dort bekämpften sich reiche Viehbarone gegenseitig.

Es wollte eigentlich nur dorthin, wo es noch keinen weißen Mann gab. In die unberührte Natur.

Er richtete sich im Sattel auf. War dort hinten nicht gerade ein Berglöwe von einem Felsen gesprungen?

Ja genau, er war hinter dem Maultierhirsch her, der seelenruhig am Ufer des Pariatal graste. Jetzt war er hinter einer Wasserbirke verschwunden.

Der Hirsch musste ihn aber gerochen haben. Mit weiten Sprüngen überquerte er den Fluss an einer Furt und verschwand am gegenüberliegenden Ufer im Dickicht. Der Berglöwe hatte das Nachsehen und stieß ein ärgerliches Fauchen aus.

Er würde dem Hirsch nicht folgen. Wasser war nicht unbedingt sein Ding.

Jason streckte sich und ließ sein Pferd wieder antraben.

„Auf, Tecumseh, lass uns weiterziehen. Weiter nach Westen.“

Ein indianisches Sprichwort sagt: „Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern wir haben sie von unseren Kindern nur geliehe