: Peter Groißböck
: Von Digitalisierung zu Digitalität Die Entwicklung von Schulen und Lehrkräften in Zeiten krisenbedingter Digitalisierung
: myMorawa von Dataform Media GmbH
: 9783991391333
: 1
: CHF 9.90
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: Geisteswissenschaften allgemein
: German
D e Zeit der Pandemie hat Schule ab dem Jahr 2020 vor neue große Herausforderungen gestellt. Von einem Tag auf den anderen musste eine Umstellung von reinem Präsenzunterricht auf Distance Learning durchgeführt werden. Diese Dissertation beschäftigt sich mit den Auswirkungen dieser Umstellung, mit der Wirksamkeit von Unterstützungsinitiativen des österreichischen Bildungsministeriums BMBWF und der Innovationsstiftung für Bildung und der Arbeit von Schulen im Rahmen ihrer Digitalen Schulentwicklung. Dabei wurde ein Forschungsdesign entwickelt, um Ergebnisse aus der vergleichenden Literaturanalyse, den Evaluierungsdaten aus dem Distance Learning MOOC und dem digi.konzept MOOC, den Förderanträgen des schulischen Förderprogramms #Schule lernt aus Krisenzeiten und qualitativen Interviews mit Lehrkräften während der Durchführung ihrer Digitalen Schulentwicklung in Form einer methodologischen Triangulation in Relation zueinander zu stellen. Hierbei soll die Entwicklung von Schule und Lehrkräften dargestellt werden. Abschließend wird in Form von Empfehlungen ein Ausblick gewagt.

Bevor Peter Groißböck im Jahre 2012 eine Stelle als Mitarbeiter des Departments 4 für Medienpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich annahm, war er seit 1999 im niederösterreichischen Mostviertel als Mittelschullehrer in den Fächern Englisch und Musikerziehung tätig. Ab 2011 publizierte er Bücher sowie Beiträge in Sammelbänden und Fachzeitschriften zu den Themen Mediendidaktik und Schulentwicklung. Als Ausgleich dazu ist er leidenschaftlicher Darsteller, Sänger und Musiker im Bereich der Popularmusik. Weiters ist er Mitglied des Ensembles kangmemory, das sich für das Musikvermittlungsprojekt Mäuschen Max verantwortlich zeigt.

Das Projekt Digitale Schule

Im Laufe des Jahres 2020 wurde vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, kurz BMBWF (2020a) das Projekt Digitale Schule und der damit verbundene 8-Punkte-Plan für den digitalen Unterricht vorgestellt. Dieser Plan setzt einen zeitlichen Umsetzungsrahmen von September 2021 bis zum Jahr 2024 voraus und soll in seinen Zielsetzungen Pädagoginnen und Pädagogen auf digital unterstütztes Lehren und Lernen vorbereiten, digitale Strukturen unterschiedlicher Ebenen vereinheitlichen, was Organisation und Unterricht betrifft, digitale Bildungsmedien bereitstellen, infrastrukturelle Rahmenbedingungen optimieren und nicht zuletzt Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I Zugang zu einem digitalen Endgerät und digital unterstütztem Arbeiten erschließen (BMBWF, 2020e). Dieses Initiativenpaket gilt als erste weitreichende Reaktion des BMBWF auf die Veränderungsnotwendigkeiten im österreichischen Schulsystem.

2.1 Der 8-Punkte-Plan des BMBWF im Rahmen von Digitale Schule

In diesem Kapitel wird der 8-Punkte-Plan des Projekts Digitale Schule des BMBWF in seinen Einzelheiten genauer beschrieben. Es handelt sich also um ein acht Punkte umfassendes Initiativenbündel, das bereits nach der Veröffentlichung wiederum einzelne Erweiterungen oder Veränderungen beinhaltet.

Abbildung 25: Der 8-Punkte-Plan (BMBWF, 2020e, S. 2)

An erster Stelle wird dasPortal digitale Schule (PoDS) angeführt. Dieses Portal soll Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern über ein Single-Sign-On-System die wichtigsten Anwendungen so barrierefrei wie nur irgendwie möglich zur Verfügung stellen. Diese Maßnahme wurde wohl wegen dem aufgetretenen Wildwuchs zu Pandemiezeiten so prominent an erster Stelle platziert, weil an einzelnen Schulen von unterschiedlichen Lehrpersonen unterschiedliche Lernplattformen verwendet wurden, unterschiedliche Online-Konferenz Systeme, die Bücher auf unterschiedlichen Plattformen von unterschiedlichen Verlagen erreichbar waren und so weiter. Schülerinnen und Schüler und deren Elt