: Sarah Sprinz
: What if we Drown
: Lyx
: 9783736314115
: University of British Columbia
: 1
: CHF 8.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 390
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Sie möchte endlich nach vorne blicken. Er macht es ihr unmöglich

Ein Neuanfang - das ist Lauries sehnlichster Wunsch, als sie nach dem tragischen Tod ihres Bruders an die Westküste Kanadas zieht. Noch vor der ersten Vorlesung ihres Medizinstudiums an der University of British Columbia lernt sie Sam kennen und spürt sofort, dass er sie auf eine nie gekannte Weise versteht. Unaufhaltsam schleicht sich der attraktive Jungmediziner in ihr Herz. Bis Laurie erkennt, wie tief er in die Ereignisse der Nacht verstrickt war, die ihren Bruder das Leben kostete ...

'Für mich gleicht diese Geschichte einer Umarmung eines geliebten Menschen, der dir in schlechten Zeiten versichert, dass alles gut werden wird - emotional, einnehmend, wärmend. Ich bin absolut verzaubert.'Ava Reed, Spiegel-Bestseller-Autorin

Auftakt zur bewegenden und romantischen New-Adult-Trilogie von Sarah Sprinz



<p><strong>Sara Sprinz</strong> wurde 1996 in Tettnang am Bodensee geboren. Für ihr Medizinstudium verschlug es sie nach Aachen. Wenn sie nicht gerade schreibt, lässt sie sich während langer Spaziergänge am Seeufer zu neuen Geschichten inspirieren und träumt von ihren nächsten Reisen nach Kanada und Schottland. Sie liebt Schreibnachmittage im Café, Ahornsirup und den Austausch mit ihren Lesern auf Instagram (@sarahsprinz).<br>< p>

2. KAPITEL


Wen interessierte es, ob mein Gastgeber scharf war oder nicht? Ich hatte auf seinem Foto den Hoodie mit dem Logo der University of British Columbia gesehen und das Zimmer sofort bei Airbnb angefragt. Für die erste Zeit bei einem künftigen Kommilitonen zu wohnen schien mir nicht die dümmste Idee zu sein. Insbesondere nicht angesichts der ernüchternden Lage auf dem Wohnungsmarkt, der kaum etwas Bezahlbares hergab. Vielleicht hatte der Kerl ja einen Tipp für mich, wo ich nach den ersten zehn Tagen in seiner WG wohnen könnte. Aus dem Wohnheimplatz auf dem Campus ganz im Westen der Stadt war leider nichts geworden. Blieben also nur noch eine private WG oder ein Einzimmerapartment. Wenn ich ehrlich war, hatte ich nach den drei Jahren im Studentenwohnheim der University of Toronto während meines Bachelors in Sozialwissenschaften gegen ein wenig mehr Privatsphäre nichts einzuwenden. Andererseits würde es mir in dieser neuen Situation vermutlich ganz guttun, Menschen um mich zu haben.

Das Taxi brauste davon. Vor mir ragte die hellgraue Holzfassade eines typisch kanadischen Einfamilienhauses in den violett verfärbten Abendhimmel. Dunkelgrüne Hecken schützten den schmalen Vorgarten vor neugierigen Blicken. Das schmiedeeiserne Tor war nur angelehnt, sodass ich mein Gepäck mit vollem Körpereinsatz bis vor die breite Eingangstreppe aus dunklem Holz hievte. Wenn ich mich nicht irrte, lag mein Zimmer auch noch im Obergeschoss … Das würde spaßig werden.

Ich unterdrückte ein Seufzen und stieg die wenigen Stufen hinauf. Die anthrazitfarbenen Fensterrahmen passten zum dunkel gedeckten Dach, das sich über mehrere Giebel und verspielte Vorsprünge erhob. Efeuranken schlängelten sich an den Holzpfeilern der kleinen Veranda empor. Vor der Haustür entdeckte ich ein Paar dreckige Wanderschuhe und kleinere, knöchelhohe dunkelblaue Gummistiefel.

Ich musste lächeln, während ich läutete.MacKenzie/Sorichetti stand auf dem kleinen Schild neben der Türklingel. Hinter den beiden Namen schien ein weiterer gestanden zu haben, der mit dicken schwarzen Strichen überkritzelt worden war.

Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, wurde ein Flügel der Tür vor mir aufgerissen. Doch statt in ein fremdes Gesicht blickte ich auf den breiten Rücken eines Mannes, der sich zu Boden bückte.

»Oh nein, Kitsilano, hiergeblieben!« Das schwarz-rot karierte Flanellhemd spannte sich leicht über seinen Schultern, als er nach dem dunkelgrauen Etwas griff, das da zwischen seinen Beinen gen Freiheit drängte. »So siehst du aus … Du kannst doch nicht schon wieder abhauen.«

Der Unbekannte richtete sich auf. Dunkle Locken fielen ihm in die Stirn, und seine Mundwinkel hoben sich, als er mich nun ansah, während er ein Kätzchen gegen seine Brust gedrückt hielt.

»Ah, du musst Laurence sein«, vermutete er, legte sich die Katze über die Schulter und streckte mir die frei gewordene Hand entgegen. »Entschuldige, wir haben gerade ein ausführliches Zecken-entfern-Date. Nicht wahr,