: Manuela Inusa
: Orangenträume Roman
: Blanvalet
: 9783641217495
: Kalifornische Träume
: 1
: CHF 8.10
:
: Erzählende Literatur
: German
: 432
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wenn die Orangen in den Bäumen leuchten und die Sonne hoch am kalifornischen Himmel steht, ist es Zeit, sich zu verlieben ...
Endlich ist für Lucinda die schönste Zeit des Jahres gekommen: Wie jeden Juli besuchen ihre drei besten Freundinnen sie auf ihrer geliebten Orangenfarm im sonnigen Kalifornien. Der Plan: Orangen pflücken, die Sonne genießen, in Erinnerungen schwelgen und über das Leben und die Liebe sprechen - da gibt es zum Beispiel Jonah, den attraktiven Lebensmittelhändler aus dem Nachbarort, mit dem Lucinda sich mehr als nur eine Liebelei vorstellen könnte. Doch Rosemary, Jennifer und Michelle wissen nicht, dass die Farm kaum noch Gewinn macht und Lucinda kurz vor der Pleite steht. Als sie den Freundinnen offenbart, dass dies wohl der letzte Orangensommer sein wird, sind alle entsetzt. Doch sie fassen einen Plan, die Farm zu retten ...

Die zauberhafte »Kalifornische Träume«-Reihe bei Blanvalet:
1. Wintervanille
2. Orangenträume
3. Mandelglück
4. Erdbeerversprechen
5. Walnusswünsche
6. Blaubeerjahre

Alle Bände können auch unabhängig gelesen werden.

Manuela Inusa wurde 1981 in Hamburg geboren und wollte schon als Kind Autorin werden. Kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag sagte die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin sich: »Jetzt oder nie!« Nach einigen Erfolgen im Selfpublishing erscheinen ihre aktuellen Romane bei Blanvalet. Ihre Valerie-Lane-Reihe verzauberte die Herzen der Leserinnen und eroberte auf Anhieb die SPIEGEL-Bestsellerliste, genau wie ihre Kalifornische-Träume-Reihe. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in einem idyllischen Haus auf dem Land. In ihrer Freizeit liest und reist sie gern, außerdem liebt sie Musik, Serien, Tee und Schokolade.

Kapitel 2

Jennifer hatte tatsächlich ihren Flug verpasst. Am Abend hatte sie einen Streit mit ihrer On-and-off-Beziehung Daniel gehabt, der sich die halbe Nacht hingezogen hatte. Morgens hatte sie dann verschlafen und war viel zu spät zum Flughafen gekommen. Sie hatte zum Glück noch einen anderen Flieger nach Los Angeles erwischt, hatte aber zum Gate hetzen müssen und nicht einmal mehr Zeit gehabt, ihren Freundinnen Bescheid zu sagen, dass sie sich verspätete. Sie konnte von Glück sagen, dass Kalifornien in einer anderen Zeitzone lag und sie die Uhr um zwei Stunden zurückstellen konnte.

Während des Landeanflugs auf Los Angeles musste Jennifer wieder an Daniel denken. Sie war sauer, denn er verdarb ihr ihr erstes freies Wochenende seit Langem.

Jennifer war ein Workaholic, nahm ihren Beruf als Zivilrechtsanwältin sehr ernst und gönnte sich nur selten ein wenig Erholung. Einmal im Jahr aber ließ sie alle Arbeit liegen und machte sich auf nach Lamont, ihrer Heimat, die sie nur so nennen konnte, weil sie dort zusammen mit den wundervollsten Freundinnen aufgewachsen war, die man sich nur vorstellen konnte. Wären sie nicht gewesen, hätte Lamont in ihren Erinnerungen immer nur einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen, was an ihrem Vater lag, der sie ihre ganze Kindheit lang nicht besser behandelt hatte als seine Schweine. Wenn er sie vernachlässigt und ignoriert hatte, war sie noch gut dran gewesen. Sobald sie mit der Schule fertig gewesen war, war sie aus Lamont weggegangen, hatte Jura studiert, wollte der Ungerechtigkeit auf dieser Welt ein Ende bereiten oder sie wenigstens ein kleinesbisschen schmälern. Das Angebot aus Atlanta schien Schicksal gewesen zu sein, seitdem versuchte sie, Gerechtigkeit zu erlangen. Gerade hatte sie die Sammelklage einer Ortsgemeinschaft in Georgia durchbekommen, sehr erfolgreich sogar. Die Fabrik, die die Gemeinde mit giftigen Abgasen verpestet hatte, musste schließen, und die Leute hatten eine hohe Entschädigung erhalten. Jennifer kam sich manchmal fast ein bisschen so vor wie Erin Brockovich, die für das Recht des kleinen Mannes kämpfte. Dann war sie ungemein stolz auf sich. Es gab sogar Tage, an denen sie sich gerne auf nach Lamont machen und ihrem Vater zeigen würde, was aus ihr geworden war. Das tat sie dann aber doch nicht, sie kam einzig und allein für ihre Freundinnen zurück, ihren Vater hatte sie seit sechzehn Jahren nicht gesehen.

Sobald sie gelandet waren, holte Jennifer es nach, bei Lucinda anzurufen.

»Wo steckst du denn?«, fragte diese. »Wir warten schon auf dich.«

»Ich habe meinen Flieger verpasst, sorry. Jetzt bin ich aber in L. A. gelandet und hole schnell meinen Mietwagen ab. Ich bin in zwei Stunden bei euch.«

»Alles klar. Nur keine Hektik, wir laufen nicht weg. Wir freuen uns auf dich!«

»Und ich mich auf euch.« Jennifer legte mit einem Lächeln auf. Sie nahm sich fest vor, an diesem Wochenende die Arbeit Arbeit sein zu lassen, Daniel komplett aus ihren Gedanken zu streichen und die Zeit mit Lucinda, Michelle und Rosemary zu genießen. Sie wusste aber jetzt schon, dass das nicht leicht werden würde, weil Daniel sich immer wieder zurück in ihren Kopf schlich, sogar in ihr Herz, auch wenn sie das absolut nicht zulassen wollte.

Die Frauen standen in der Küche, als sie ein lautes Hupen hörten. Sie liefen alle drei hinaus, um die Vierte im Bunde zu begrüßen.

»Ich dachte schon, du kommst nicht«, sagte Lucinda und umarmte Jennifer in ihrem schicken grauen Kostüm erleichtert.

»Ich würde mir doch niemals unsere Orangentage entgehen lassen, was denkst du denn von mir?«, er