: Deon Meyer
: Beute Thriller
: Aufbau Verlag
: 9783841219480
: Benny Griessel Romane
: 2
: CHF 8.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 448
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Jäger oder Beute?

Bennie Griessel plant zu heiraten - und muss sich dann um einen Fall kümmern, der eigentlich zu den Akten gelegt werden soll. Ein ehemaliger Polizist wurde in einem Luxuszug ermordet, und die geheimen Sicherheitsbehörden Südafrikas tun alles, um es nach einem Selbstmord aussehen zu lassen. Als ein zweiter Todesfall ebenfalls vertuscht werden soll, bekommt Griessel eine Ahnung davon, dass es um viel mehr geht als um Mord. Gewisse Kreise wollen den Präsidenten aus dem Weg räumen. Sie haben dazu jemanden aktiviert, der sich in Bordeaux in Frankreich zur Ruhe gesetzt hat: einen Kämpfer namens Tobela ...

Ein brillanter, hochaktueller Spannungsroman vom besten und erfolgreichsten Thrillerautor Südafrikas.



Deon Meyer wurde 1958 in Paarl, Südafrika geboren. Seine Romane wurden bisher in 27 Sprachen übersetzt. Er lebt in Stellenbosch, in der Nähe von Kapstadt. Im Aufbau Taschenbuch Verlag liegen seine Thriller »Tod vor Morgengrauen«, »Der traurige Polizist«, »Das Herz des Jägers«, »Der Atem des Jägers«, »Weißer Schatten«, »Dreizehn Stunden«, »Rote Spur«, »Sieben Tage«, »Cobra«, »Icarus« und »Fever« sowie der Storyband »Schwarz. Weiß. Tot« vor. Zuletzt erschien von ihm bei Rütten& Loening »Die Amerikanerin«. Mehr zum Autor unter www.deonmeyer.com Stefanie Schäfer studierte Dolmetschen und Übersetzen an den Universitäten Heidelberg und Köln. Für herausragende übersetzerische Leistungen wurde sie mit dem Hieronymusring ausgezeichnet. Sie hat bereits mehrere Bücher von Deon Meyer übersetzt und lebt in Köln

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AUGUST. BENNIE GRIESSEL. BRACKENFELL.

Sie stellten den Wagen auf dem Parkplatz der Fairbridge Mall in Brackenfell ab und überquerten die Bahngleise zur großen Zoohandlung gegenüber.

Sie gingen nebeneinander her, Bennie Griessel und Vaughn Cupido. Griessel mit seinem wirren Haar, das immer einen Friseurbesuch hinterherhinkte, und seinen dunklen, mandelförmigen Augen, die häufig als »slawisch« beschrieben wurden. Er war inzwischen über zweihundertvierzig Tage lang trocken, aber der Kampf gegen den Alkohol hatte tiefe Spuren in seinem Gesicht hinterlassen, sodass er zehn Jahre älter als seine amtlichen Sechsundvierzig aussah. Der auffällige, schicke Vaughn Cupido trug seinen eleganten Wintermantel, war einen Kopf größer als Griessel und neununddreißig Jahre alt. Schon seit Monaten jammerte er: »Die Vierzig, Pappie, ich darf gar nicht dran denken! Von da an geht’s nur noch bergab, das weiß jeder.«

Inwiefern es bergab gehen sollte, ließ er offen.

Die Zoohandlung war wie eine Minifarm gestaltet, und auf einem großen Schild am Tor standRobyns Arche. Sie mussten erst das Tor und dann den Garten durchqueren, in dem sich Hühner, Hasen und Enten tummelten, um zum Eingang des Geschäfts zu gelangen. Drinnen roch es nach Vogelmist, Hundefutter und Katzenurin. Eine Kakofonie von Papageiengekreisch, Kanarienvogel- und Finkengezwitscher und Hundegebell empfing sie. An einer Wand stapelten sich Aquarien bis an die Decke, darin die einzige Lebensform an diesem Ort, die keinen Krach machte.

Eine Frau kam auf sie zu, etwas über dreißig und vollschlank. Ihr Make-up und ihre Frisur waren ein wenig übertrieben, die Ohrringe groß, die Fingernägel lang und dunkel lackiert.

»Ich bin Robyn«, stellte sie sich vor. »Und Sie müssen vom SAPS sein.«

»Von den Valke«, präzisierte Cupido.

»Ich erkenne einen Polizisten, wenn ich ihn sehe, ich war lange mit einem verheiratet«, sagte sie. »Wurde auch Zeit, dass sie die Valke eingeschaltet haben.«

Sie stellten sich vor und fragten, ob sie mit ihr über Johnson Johnson reden könnten.

»Natürlich. Aber bitte sagen Sie J. J.«, erwiderte sie. »Alle haben ihn J. J. genannt. Kommen Sie durch, wir unterhalten uns in meinem Büro.«

»Unser Beileid zu Ihrem Verlust«, sagte Cupido. »Es muss sehr schwer für Sie sein.«

Sie blieb an der Tür stehen, ließ sie vorgehen und sagte dann: »Ja, es ist hart. Besonders für die Kinder. Aber es ist jetzt schon drei Wochen her, und ich fange mich allmählich wieder ein bisschen. Im Grunde habe ich es schon gewusst, als J. J. an dem Abend nicht wie geplant nach Hause kam, ja, da wusste ich es eigentlich schon. Ich hatte also Zeit zu trauern …«

Dann schloss sie die Tür hinter ihnen.

Sie saßen an ihrem Schreibtisch. Robyn Johnson zündete sich eine Zigarette an. Die Ermittler holten Notizbücher und Stifte heraus.

An den Wänden hingen Poster von Tieren – Hunden, Ka