: Amalia Zeichnerin
: Maskiert
: tolino media
: 9783739490786
: 1
: CHF 2.60
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 142
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Venedig, 1753: Der Karneval ist im vollen Gange. Auf einem Maskenball flirtet der junge Adlige Lorenzo mit einer Dame, die sich kurz darauf als Mann entpuppt. Wutentbrannt über die Täuschung, verlässt Lorenzo das Fest. Später will er den Anderen zum Duell herausfordern, da er sich in seiner Ehre verletzt fühlt. Doch wer ist der Mann hinter der Maske?Amalia Zeichnerin ist das Pseudonym einer Hamburgerin Autorin. Amalia schreibt Phantastik, Historisches, Cosy Krimis und Romance, gern mit queeren Protagonist*innen und Diversität, denn die Welt ist bunt und vielfältig."Maskiert&quo ; ist eine in sich abgeschlossene, historische Gay Romance Novelle.

Amalia Zeichnerin ist das Pseudonym einer Hamburgerin Autorin. Amalia schreibt Phantastik, Historisches, Cosy Krimis und Romance, gern mit queeren Protagonist*innen und Diversität, denn die Welt ist bunt und vielfältig.

„L'amore di carnevale muore di quaresima.”

Italienisches Sprichwort –

„Karnevalsliebe stirbt zur Fastenzeit.”

 

1

11. Februar 1753 – Venedig

 

Lorenzo

 

Ein bunt durcheinander wirbelnder Wirrwarr aus Masken, raschelnden Kleidern und glitzerndem Schmuck flog an ihm vorüber, als er sich an den Rand der Tanzfläche begab. Die heitere Musik eines Menuetts mischte sich mit perlendem Gelächter, während der blumige Duft von Parfüm die Luft ebenso erfüllte wie der Geruch von Schweiß und warmen Speisen.

Lorenzo nahm ein Glas Rotwein von einem der Tabletts, mit dem ein Bediensteter herumging. Seine Halbmaske, die alsBauta bekannt war, erleichterte das Trinken und Speisen, denn die Kinnpartie war leicht vorgewölbt. Dennoch musste er sich etwas verbiegen, um den Becher an seinen Mund führen zu können.

Der Karneval war in vollem Gange, überall in den Gassen Venedigs liefen kostümierte, maskierte Menschen herum, und auch in den Gondeln sah man sie über die Kanäle fahren. Stand und Status spielten kaum noch eine Rolle in diesen Tagen, weil sich ein Großteil der Bevölkerung hinter Masken verbarg und angesichts der bunten Kostüme die Zugehörigkeit zu einem Stand kaum noch zu erkennen war.

Am kommenden Aschermittwoch würde der Zauber des Karnevals wieder vorbei sein, doch bis dahin wollte sich Lorenzo dem Vergnügen hingeben, wie so viele andere Venezianer. Er war mit zwei Freunden hergekommen, die er allerdings im Getümmel des vollen Ballsaales längst aus den Augen verloren hatte.

In dem hohen Raum dominierten rosenfarbene Tapeten, Landschaftsgemälde in vergoldeten Rahmen und große Kristallleuchter an der Decke, welche für reichlich Glanz und Licht sorgten. Die Gastgeber dieser Feier gehörten zu den angesehensten und reichsten der Stadt. Entsprechend opulent und beliebt waren ihre Bälle. Ihre vier Töchter waren unter den unverheirateten jungen Männern der Oberschicht heiß begehrt gewesen, doch sie alle waren längst versprochen oder verheiratet.

Lorenzo entstammte einer alteingesessenen Patrizierfamilie, den Contarinis. Seine Eltern hatte längst eine Ehe für ihn arrangiert. Cordelia, mit der er sich irgendwann bald verloben sollte, kannte er kaum. Sie hatte ein hübsches Gesicht und ein helles Lachen, was aber bisher nicht ausgereicht hatte, um sein Herz zu erobern. Um genau zu sein, hatte noch nie eine Frau sein Herz gewonnen, auch wenn er es sich mehr als einmal gewünscht hatte.

Gestern war er Cordelia auf einer anderen Karnevals-Feierlichkeit begegnet und hatte mit ihr getanzt, doch sie klagt