: Hans H. Paul Naumann
: Die See erzählt von Seglerliebe Hommage eines Skippers an seine große Liebe
: Books on Demand
: 9783754380925
: 1
: CHF 4.00
:
: Romanhafte Biographien
: German
: 180
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Skipper Hans hat sich mit Leib und Seele dem Segelsport verschrieben. Nach über 50 Jahren als Segler, Segellehrer und Skipper zieht er Bilanz, kramt in seinen alten Logbüchern, die über 40.000 Seemeilen akribisch dokumentieren, findet längst vergessene Episoden und Berichte von seinen Sturmfahrten, Flauten und traumhaften Abenden in den Häfen. Er erinnert sich an ungewöhnlich kuriose Begebenheiten, Freundschaften in den besuchten Häfen zwischen Rochester und Dubrovnik, aber auch an längst vergangene Affären, die nicht im Logbuch stehen. Vor allem seine Liebe zur See wird in vielen Geschichten deutlich.

Der Autor , Jahrgang 1945, Dipl.-Ing. Maschinenbau und Dipl. Segellehrer ist ein Segler aus Leidenschaft. In über 40 Jahren Ausbildungstätigkeit hat er unzähligen Trainees die Liebe zum Wassersport und besonders zum Segeln nahe gebracht.

Rochester for Order


Es war eine jener Nächte, in denen man unbedingt allein sein möchte.

Seit über 50 Jahren segle ich, davon 25 Jahre als Skipper. In meinem wahrlich ereignisreichen Leben gab es nur wenige wirkliche Ruhepunkte. Es waren die Nächte auf See oder in den Hafenstädten, die ich allein und ohne schlechtes Gewissen gegenüber meinen Kameraden, Freunden oder Trainees genießen konnte. Meist saßen wir ja gemeinsam in einer der Hafenkneipen, je nach Gegend ein Pub, eine Osteria oder eine Konoba und wir tobten uns mit unseren alten Geschichten bei Whisky, Bordeaux oder auch Slibowitz und gutem Essen aus. Die Sangesfreude meiner Crews war sprichwörtlich.

Und heute denke ich zurück an den Mai 1996. Ich sitze wie damals allein am Medway-River, im Rücken die Quais von Rochester in der Grafschaft Kent.

Rochester am Medway

Die wenigen Lichter funzeln vor sich hin, spiegeln sich im träge fließenden Medway, der heute am späten Abend dunkel und dickflüssig wie mein Stout aussieht. Den Krug hab´ ich mir drüben im „Medway Inn“ füllen lassen,